Dirigent Stefan Polap blickt auf drei Jahrzehnte beim Musikverein Unterharmersbach zurück. Am Samstag feiert er mit dem Jahreskonzert und Solistin Sonja Müller einen besonderen musikalischen Abend.
Am kommenden Samstag findet das Jahreskonzert des Musikvereins Unterharmersbach statt. Zwei Hauptakteure des Abends sind Sonja Müller als Solistin und Stefan Polap, der seit dreißig Jahren den Musikverein Unterharmersbach dirigiert. Patrick Friedmann hat beide interviewt.
Patrick Friedmann: Sonja, du hast jahrelang Klarinette gespielt, bevor du zur Oboe gewechselt hast. Was waren deine Gründe dafür?
Sonja Müller: Eigentlich habe ich mich schon immer für die Oboe interessiert. Als ich an gefangen habe, war die Oboe in unseren Blasorchestern ein eher seltenes Instrument. Außerdem wurden damals Klarinetten gebraucht. Nachdem unser Jüngster in den Kindergarten kam, habe ich dann den Entschluss gefasst, mit der Oboe zu beginnen.
Am Samstag spielst du das Adagio von Johann Nepomuk Hummel. Es ist ein absoluter Klassiker für Oboisten. Was hat dich dazu bewogen, ein so anspruchsvolles Werk in der knappen Freizeit einzustudieren?
Es gibt nicht viele Werke für Oboe und Orchester, die auch für Blasorchester erhältlich sind. Das Adagio ist eines davon. Es ist sehr abwechslungsreich und wird dem Zuhörer auf keinen Fall langweilig. Das Werk beinhaltet alles, womit ein Oboist sein Können beweisen kann. Ich liebe diese Herausforderung.
Stefan, im Alter von 20 Jahren wurdest du Dirigent in Unterharmersbach. In wenigen Tagen wirst du 50. Du stehst seit 30 Jahren am Dirigentenpult. Wenn du zurückblickst, was hat sich in dieser Zeit geändert?
In den 30 Jahren hat sich sehr viel verändert. Ich habe viele Musikerinnen und Musiker kommen und gehen sehen. Wir sind vom kleinen Rathaussaal in das schöne neue Probelokal umgezogen. Von damals etwa 35 Aktiven sind wir auf aktuell über 60 angewachsen. Die allermeisten Blechbläser wurden durch mich ausgebildet. Es haben sich alle weiterentwickelt, auch ich vom blutjungen Jungdirigenten zum Berufsmusiker. Die Hombacher Musik ist eine großartige Gemeinschaft, aus der sich für mich sehr viele und tolle Freundschaften entwickelt haben. In einem Verein ist es ein stetiges Auf und Ab. Immer wieder gilt es neue Musikerinnen und Musiker ins Orchester und die Gemeinschaft zu integrieren. Diese Liste könnte ich ewig fortführen. Das Einzige, was sich nicht verändert hat, ist die Lust mit der Hombacher Musik zu musizieren. Diese ist ungebrochen.
Was waren für dich die größten Höhepunkte in den 30 Jahren?
Musikalisch die vielen Jahreskonzerte, die Doppelkonzerte und das Dreierkonzert der Zeller Blaskapellen, die Wertungsspiele, die uns stets weitergebracht haben, die Aufführungen des Großen Zapfenstreichs. Kameradschaftlich die Ausflüge und Konzertreisen. Hervorzuheben der Ausflug zur Partnergemeinde Tuggen oder – ganz aktuell – der Umzug am Cannstatter Wasen. Das sind Erlebnisse, die unvergesslich bleiben.
→ Wann und Wo?
Das Jahreskonzert des Musikverein Unterharmersbach findet am kommenden Samstag, den 2. November 2024, in der Schwarzwaldhalle Unterharmersbach statt. Beginn ist um 20 Uhr. Eintrittskarten gibt es an der Abend kasse oder im Vorverkauf im Verkehrsbüro oder in der Apotheke im Kurgarten.