Oscarreifer Klassenerhalt, Vorfreude auf Kilwi, „Südtribüne“ in Planung, Fokus auf die Jugend: Der FVU zog in seiner Generalversammlung zufrieden Bilanz und drängt auf das Kleinspielfeld.
Diese Saison war nichts für schwache Nerven: Drama, Tränen, Spannung, Happy-End. Am Ende habe man den Klassenerhalt oscarreif geschafft, blickte FVU-Öffentlichkeitsvorstand Christian Wagner am Freitag bei der FVU-Generalversammlung in der Schwarzwaldhalle zurück. Mit einigen Hollywood-Vergleichen beschrieb er das Drama: „00Hombe – im Angesicht des Abstiegs“, „Hombacher Jungs auf der Jagd nach verlorenen Punkten“ und schließlich „Hurra wir leben noch!“ Keiner musste zur Behandlung der angeschlagenen Nerven in die „Schwarzwaldklinik“.
Der FV Unterharmersbach spiele somit weiter Bezirksliga, und das als einziger Verein im Tal. „Zum Glück haben es unsere Handballer nicht so spannend gemacht. Nach dem Abstieg legten sie ein souveränes Konsolidierungsjahr hin“, freute sich Wagner über die Nervenschonung.
Als Highlight des Vereinsjahres bezeichnete Wagner den FVU-Jugend- und Familientag: „Was da im Eckwaldstadion geboten wurde und was da an glücklichen Kindern zu sehen war, war wirklich einmalig. Der Verein hat sich erstklassig präsentiert.“
Um weiter attraktiv zu sein, brauche der FVU gute Spiel- und Trainingsbedingungen, vor allem für die Kinder und Jugendlichen. Deshalb setze sich der FVU mit allem Nachdruck für ein modernes Allwetter-Kleinspielfeld mit Kunststoffbelag ein statt der „sibirischen Steppe“ auf dem Gelände des Hartplatzes. Wagner zeigte sich kämpferisch. Der FVU werde nicht müde werden, der Stadt Zell den Wunsch vorzutragen. Man hoffe dabei auf die Unterstützung von Ortsvorsteher Schütze. Der sagte in einem kurzen Statement zu, sich zum Wohle der Kinder dafür einsetzen zu wollen.
Auch FVU-Vorstandsvorsitzender Jörg Leisinger machte sich für den Umbau des Hartplatzes in eine Multifunktionsspielfläche stark. Noch sei im Rathaus kein wesentliches Fortkommen erzielt worden, aber er wisse das Projekt bei Finanzvorstand Martin Schwarz in guten Händen. Der Familientag habe „ein paar Euro gekostet“, aber genau für die Jugend wolle der FVU verstärkt sein Geld ausgeben: „Das sind die Spieler der Aktiven von morgen und die Trainer und Vorstände von übermorgen.“ Diverse Aktionen seien bereits geplant. Er berichtete auch von Jugendspielern, die eine kleine „Südtribüne“ bauen wollen, um die Mannschaft anzufeuern. „Genau, das ist es, was wir brauchen!“, war Leisinger begeistert über diese Identifikation mit dem Verein.
Viel Vorfreude herrscht beim Festwirt FVU auf die Kilwi (weiterer Bericht folgt), die unter anderem mit den „Wilden Engeln“ vom 8. bis 11. September im großen Stile über die Bühne geht. Für das Clubheim-Team, besonders für Evelyn und Gregor Skopinski, gab es ein großes Sonderlob.
Mit einer Gedenkminute gedachte der FVU den Gestorbenen, wie zum Beispiel dem Fußball-Jugendtrainer Heinz Scherzinger, dem ehemaligen Vorsitzenden Paul Keller und dem Fußball-Aktiven- und Jugendtrainers Horst Lehmann, der bei den Anfängern des Vereines auf vielen Gebieten Pionierarbeit geleistet hatte. Gründungsmitglied und Ultra-Edelfan Oswald Schilli fehlte bei keinem FVU-Fußballspiel und war bei jedem Spiel dabei. Stefan Wylegalla war als „Hombacher Fußballpapa“ immer präsent, so Leisinger.
Vorschau verspricht Gutes
FVU-Vorstand Sport Fußball Philipp Lehmann zeigte sich erleichtert, dass es mit viel Glück gelungen ist, den Platz in der Bezirksklasse zu erhalten. Jens Alender übernahm vom Job des spielenden Co-Trainers die Aufgabe als Haupttrainer. Die Mannschaft habe die Unruhe gut weggesteckt und in der Rückrunde 22 starke Punkte geholt. Die Vorschau verspricht Gutes. Die Mannschaft bleibe komplett zusammen. Aus der FVU-Jugend wird Torhüter Justin Bildstein hinzu kommen. Ebenso werden Elian Volk vom SV Oberharmersbach und Chatzigiannis Michalis, der in der Jugend in Nordrach spielte, zum Kader stoßen. Das Trainerteam verstärkte Philipp Lehmann mit Richard Rosenthal bei der Ersten und bei der Zweiten mit Angi Gutierrez.
Jugendleiter Thorsten Riehle erklärte, dass man in den jungen Jahrgängen aufgrund der Vielzahl an Spielern und um mehr Vereinsbindung zu schaffen, eine kleine Spielgemeinschaft mit Oberharmersbach mache. Generell sei er aber ein Verfechter der großen SG Harmersbachtal, auch wenn diese organisatorisch oft anstrengend sei und vieles am FVU hänge, weil die Jugendlichen dann in hohen Klassen spielen könnten.
Alte-Herren-Chef Daniel Uhl berichtete vom sensationellen 19. Platz der SG Zell-Unterharmersbach beim Deutschen-Ü35-AH-Super-Cup.
Handball-Jugend wuselt
In der Handballabteilung leistet Abteilungsleiter Christian Behrens gute Arbeit. Vier Mannschaften, zwei Jugend- und zwei Herrenmannschaften sind erfolgreich im Spielbetrieb. Die Herren 1 spielten unter der Leitung von Heimburger/Schwarz wieder A-Klasse. Bei 20 Spielen gab es elf Siege und acht Niederlagen sowie ein Unentschieden. Mit 23:17 Punkten insgesamt wurde das Saisonziel (obere Hälfte und positives Punktekonto) erreicht.
Die Herren 2 mit dem Trainergespann Golderer und Brosemer gewannen zwei Spiele, kassierten zehn Niederlagen, was für Platz sechs von sechs reichte. Behrens gab zur Erleichterung bekannt: „Kein Abstieg, da unterste Klasse.“ Bei den Damen werde es in der neuen Saison eine Spielgemeinschaft mit Gengenbach geben. In der Jugend wuselt es dank des großen Engagements von Jugendleiterin Kathleen Wolff und ihren Mitstreitern von Kindern (50). Der Verein hat viele Aktionen bei Ferienprogrammen und in den Schulen gestartet, um für den Handballsport zu werben.
Finanzen im Lot
Von guten finanziellen Ergebnissen konnte FVU-Finanzchef Martin Schwarz berichten. Es wurde ein positives Vereinsergebnis erzielt.
Außerdem ehrte der FVU 61 Mitglieder für insgesamt 1.815 Jahre Vereinstreue, darunter Wilhelm Börsig, August Fehrenbach, Inge Fehrenbach und Franz Hoferer für sensationelle 60 Jahre Mitgliedschaft.
Abschließend betonte der FVU-Vorsitzende Jörg Leisinger: „Es macht riesigen Spaß und es macht mich unglaublich stolz, Vorsitzender dieses tollen Vereins zu sein. Es ist sensationell, was hier ehrenamtlich geleistet wird und dafür möchte ich mich bei Euch herzlich bedanken!“
Der FV Unterharmersbach in Zahlen
Die Mitgliederzahl des FV Unterharmersbach beträgt 571. Die Abteilung Fußball hat 391 Mitglieder, die Abteilung Handball 180 Mitglieder. Hinzu kommen noch die Ehrenvorsitzenden Hubert Lehmann und Hans-Peter Wagner sowie 15 Ehrenmitglieder und Ehrenspielführer Matthias Lehmann.
www.fv-unterharmersbach.de