Der Mattenhof mit s‘Mattebure Hofladen hat seit Kurzem einen neuen Mitarbeiter. Der macht einen tollen Job und spricht die Kundschaft immer freundlich an.
Seit längerer Zeit spielt Familie Schmider vom Mattenhof aus der Egelwaldstraße in Zell-Unterharmersbach schon mit dem Gedanken, einen 24-Stunden nutzbaren Lebensmittelautomaten mit hofeigenen und regionalen Produkten aufzustellen. Aufgrund der sich in den vergangenen Wochen häufenden Diebstähle in der Selbstbedienung vor dem Hofladen, hat sich die Familie nun dazu entschieden, diesen Schritt zu gehen. Die LEADER Projektstelle in Schiltach hat den Weg von der Suche bis zum Kauf begleitet hat und das neue Projekt gefördert.
Als Kundin oder Kunde findet man nun einen beleuchteten 24 Stunden nutzbaren Warenautomaten direkt vor dem Mattenhof, um sich mit regionalen und saisonalen Produkten, Großteils vom Hof selbst, einzudecken. Ein ganzes Vesper lässt sich zusammenstellen mit dem frischen Holzofenbrot und Wurstvariationen sowie Freilandeiern vom Hof, Käse, Weidemilch und Fisch aus der Region, Obst und Gemüse, Apfelsaft vom Hof, Wein, Edelbrände und Liköre aus hofeigener Brennerei und vielem mehr. Aktuell findet man auch frische Erdbeeren und Spargel sowie den ersten Salat im Automaten.
Und eine freundliche Bedienung bekommt man obendrein: Der Warenautomat spricht mit seiner Kundschaft und leitet so Schritt für Schritt durch den Einkauf. Erste Rückmeldungen der Kundschaft sind durchweg positiv und Familie Schmider ist froh, wieder den entsprechenden Wert für die Waren in der Kasse zu haben. „Wir wollten eigentlich nie einen Automaten, weil wir immer in eine ehrliche Kundschaft vertraut haben. Jahrelang hat dies auch gut geklappt, doch vor ein paar Wochen kam der Punkt, an dem sich das Blatt wendete und für uns feststand, dass es so nicht weitergehen kann. Bisher bereuen wir den Schritt auf keinen Fall. Im Gegenteil, unsere Kunden sind ganz begeistert und kommen gerne jeden Alters zum Einkaufen am Automaten. Wenn mal etwas zu Beginn nicht so klappt, sind wir auch gerne zu Stelle und helfen“, so Familie Schmider. Außerdem könne man jetzt Tag und Nacht einkaufen und die Hofladen-Betreiber müssen nicht mehr alles Auf- und Abbauen: „Auch ein Vorteil.“
Eine neue Umbauung für den Bereich ist geplant, um den Warenautomaten vor Wettereinflüssen zu schützen und Kunden eine trockene Sitzmöglichkeit zu bieten.
Infos zum Hof laden gibt es auf www.mattenhof.de
LEADER-Förderung kurz erklärt
LEADER ist ein methodischer Ansatz für die Regionalentwicklung: Er ermöglicht den Menschen in ländlichen Räumen, ihre Region gemeinsam weiterzuentwickeln. Finanziert wird LEADER durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), ergänzt durch Mittel von Bund, Ländern und Kommunen. Eine LEADER-Region ist ländlich geprägt und umfasst ein klar begrenztes Gebiet. Zu Beginn einer EU-Förderperiode wird eine Lokale Entwicklungsstrategie (LES) für diese Region erarbeitet und die Bevölkerung dabei einbezogen. Sie definiert Handlungsfelder und Ziele der Region und dient als Grundlage für die Auswahl von Projekten. Mit dieser Strategie kann sich die Region in ihrem Bundesland für LEADER bewerben. LEADER folgt dem Bottom-up-Ansatz. Das bedeutet, dass die Menschen vor Ort beteiligt werden, wenn die lokale Entwicklungsstrategie erarbeitet wird. Außerdem entscheiden sie mit, welche Projekte aus dem LEADER-Budget gefördert werden. Sie stoßen selbst Projekte an, die die Lebensqualität vor Ort erhalten, oder setzen sie um. Die europäischen Fördergelder tragen dazu bei, Neues in der Region zu ermöglichen. Sie sollen das Miteinander stärken und ein gutes Leben auf dem Land sicherstellen. Eine besondere Rolle spielt dabei die Lokale Aktionsgruppe, kurz LAG. Die LAG bestimmt den LEADER-Prozess in der Region und entscheidet stellvertretend für die Bevölkerung vor Ort, welche Projekte gefördert werden. Orientierung bietet dabei die Lokale Entwicklungsstrategie mit klar definierten Zielen für die Region. Das Regionalmanagement unterstützt die LAG dabei, die Region weiterzuentwickeln. Es berät Akteure mit einer Projektidee über den gesamten Prozess bis zur Umsetzung und informiert über Fördermöglichkeiten.
Quelle: Deutsche Vernetzungsstelle für Ländliche Räume