„Das ist ja toll“ – ein erstauntes Raunen aus rund 30 Kehlen ging am vergangenen Samstag-Nachmittag durch die offene Hütte der Walderholungsanlage „Herrenholz“. Denn zwar mussten die Tätigkeiten im Zeller Ortsverein des Sozialverbands VdK wegen Corona weitgehend ruhen. Doch anlässlich der nun wieder möglichen Mitgliederversammlung konnte der Vorsitzende Franz Hoferer bei passenderweise strahlendem Sonnenschein Positives verkünden.





Und zwar in Bezug auf die Mitgliederbewegung: Sah sich der Ortsverein zu Hoferers Amtsantritt im Jahr 2018 noch von Mitgliederschwund geplagt, so ist die Mitgliederzahl inzwischen um 32 auf 174 gestiegen, trotz der zu beklagenden Todesfälle.
Für eine weitere Überraschung sorgte der Kreisvorsitzende Heinrich Stöhr. Froh darüber, „nach den langen Corona-Monaten den Leuten an der Basis nun wieder von Angesicht zu Angesicht begegnen zu können“, warf der Haslacher eine Frage in die Runde: „Auf wie hoch schätzen Sie die Summe, die der VdK-Rechtsbeistand im vergangenen Jahr trotz Corona für VdK-Mitglieder in Baden-Württemberg erstritten hat?“ Die Schätzungen begannen bei zaghaften 50.000 Euro, endeten bei mutigen zwei Millionen Euro. Tatsächlich belief sich diese Summe jedoch auf zwölf Millionen Euro.
„Das ist Geld, das den jeweils Betreffenden ja auch zusteht“, betonte Heinrich Stöhr. „Ich sage immer, es wäre schön, wenn man den VdK nicht bräuchte“, flachste der Haslacher, um im gleichen Atemzug wieder Ernst zu werden, „aber ohne den VdK geht es nicht, wie die Zahlen zeigen.“ Denn: Der ursprünglich als Verband der Kriegsbeschädigten entstandene und nun als Sozialverband agierende VdK hilft bei sozialrechtlichen Angelegenheiten. Darüber hinaus setzt er sich auf sozialpolitischer Ebene ein, bietet zudem viele Serviceleistungen für seine Mitglieder an.
Überdies konnte der Kreisvorsitzende, der gemeinsam mit dem Kreiskassierer Johann Hauser (Gengenbach) der Einladung des Zeller Ortsvereins gefolgt war, vom Erfolg einer Spendenaktion berichten. Vom Landesverband in Baden-Württemberg angesichts der vergangenen Flutkatastrophe in Deutschland ausgerufen, generierte diese Aktion – auch unter Beteiligung des Zeller VdK – eine Spendensumme von insgesamt rund 100 000 Euro. Zwar seien teilweise Einrichtungen des VdK zu Schaden gekommen, so Heinrich Stöhr, doch das Geld werde auch weiteren Flutopfern zu Gute kommen.
Eigene Homepage
Von guten Neuigkeiten in punkto Ortsverein wusste Schriftführer Jörg Neuwirth zu berichten: „Wir sind jetzt auch über´s Internet ansprechbar“ – eine neu eingerichtete Homepage wird dies in Bälde möglich machen. Überdies wolle der Ortsverein versuchen, „unseren Mitgliedern sobald wie möglich wieder all das anzubieten, was wir auch vor der Pandemie angeboten haben.“
Da in den Ortsverbänden vor allem die Geselligkeit und das Miteinander gepflegt werden, hat die Zeller Vorstandsriege beispielsweise bereits die diesjährige Weihnachtsfeier geplant – sofern Corona dem nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht. An der Kasse jedenfalls wird´s nicht liegen: Die ist dank Helmut Scherer tadellos gefüllt und geführt, wie Kassenprüfer Ludwig Walter feststellte.
Die Entlastung von Kassenwart und Gesamtvorstand erfolgte einstimmig. „Ich finde es toll, was Ihr hier vor Ort macht“, freute sich Kreisvorsitzender Heinrich Stöhr. Woraufhin Franz Hoferer als Vorsitzender des 1948 gegründeten Ortsvereins unterstrich: „Es harmoniert auch in unserer Gruppe.“
Auch Friedebert Stehle, Vorsitzender des VdK-Ortsvereins Oberharmersbach, sprach von guter Zusammenarbeit – und zwar in Bezug auf alle drei VdK-Ortsvereine der Raumschaft, inklusive Biberach also. „Es ist wichtig, dass sich die Raumschaft insgesamt entwickelt, ohne Rivalitäten, und nicht jeder Ortsverein für sich, in Konkurrenz zu den anderen“, unterstrich er. Beispielhaft erinnerte er an das Zeller ökumenische Kirchenfest vor drei Jahren, „wo wir uns das erste Mal gemeinsam gezeigt haben.“
In einer Auflage von 2000 Stück war ein Gemeinschaftsprospekt gedruckt worden, von dem ein großer Teil „unterwegs“ sei, beispielsweise ausgelegt in Arztpraxen und Apotheken. „Mit dem VdK vertreten wir alle gemeinsam einen ganz tollen Verein, der heute genauso wichtig ist wie damals, als alles am Boden lag“, nahm Friedebert Stehle Bezug auf die Nachkriegszeit. Und in einer zerstrittenen Welt wie der heutigen sei es wichtig, „dass wir im Kleinen gut miteinander umgehen.“
Ehrungen
Da aufgrund der Pandemie im vergangenen Jahr keine Ehrungen vorgenommen werden konnten, wurden diese nun auf der Mitgliederversammlung nachgeholt. Für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit ging an Emma Armbruster das goldene Treueabzeichen.
Das silberne Treueabzeichen für zehn Jahre Mitgliedschaft erhielten: Ulrike Devantier, Volker Glück, Heinrich Hauerhof, Franz Hoferer, Joseph Markus, Christa Ringwald, Christa Sell, Friedrich Vollmer, Ludwig Walter, Roland Wetzel. Zwei der Geehrten war es möglich, die Würdigung persönlich entgegenzunehmen. Nach dem offiziellen Teil mit Kaffee und Kuchen klang der Nachmittag bei einem gemütlichen Grillfest aus.
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