Der Wander- und Freizeitverein Unterharmersbach war Ende September auf dem Albsteig im Schwarzwald unterwegs. Rund 90 Kilometer und 3.000 Höhenmeter waren zu bewältigen.
Für einen Teil der neun Teilnehmer war es eine ganz neue Erfahrung, einen Wanderrucksack für mehrere Wandertage zu packen, der natürlich nicht zu schwer sein sollte, da kein Gepäcktransport vorgesehen war. Am Mittwochmorgen war Treffpunkt in Biberach. Von dort wurde mit dem öffentlichen Nahverkehr nach Albbruck, dem Ausgangspunkt der Wanderung gefahren. Für den ersten Tag war eine Wanderstrecke von 9,5 Kilometer vorgesehen. Schon nach kurzer Zeit gab es eine Überraschung, eine Schar Gamsen kreuzte den Wanderweg.
Abwechslungsreich ging es weiter, auf schmalen Waldpfaden hinunter zum Studinger Steg. Hier konnten die Wanderer erahnen, welche Urgewalten von dem kleinen Flüsschen ausgehen, denn die Alb hat sich hier tief in den Felsen eingegraben, riesige Felsbrocken liegen am Grund. Jetzt ging es wieder aus der Schlucht heraus, hinauf zu einem Aussichtspunkt und weiter zum ersten Tagesziel, nach Rüsswihl.
Am zweiten Tag mit einer Etappenlänge von 27 Kilometern war Regen angesagt, was aber der guten Laune der Wanderer keinen Abbruch tat. Zurück auf dem Albsteig gab es die herrliche Aussicht vom Kaibenfelsen zu genießen, bevor es den Hollbachwasserfall zu bestaunen gab. Ohne Rast wurde bis zur Teufelsküche gewandert. Hier an einer Engstelle im Flussbett haben sich durch die Drehbewegung des Wassers markante Strudellöcher gebildet. Da der Regen pausierte, war auch für die Wanderer eine Pause fällig. Gestärkt wurde die Wanderung bis Immeneich fortgesetzt, bevor ein starker Anstieg nach Wolpadingen folgte. Belohnt wurden die Wanderer mit einer Tasse Kaffee, welche von einer Anwohnerin aus dem Ort spendiert wurde und einem grandiosen Blick der hinter dem aufsteigenden Nebel die Sicht bis zu den Alpen freigab. Übernachtet wurde nach dieser Etappe im Klosterweiherhof in Wittenschwand.
Am nächsten Wandertag verlief die Tour anfangs durch Geröllfelder, welche an Wanderungen in den Alpen erinnerten und große Aufmerksamkeit von den Wanderern forderte. Danach ging es über einen sanft ansteigenden Waldpfad zum Bildsteinfelsen, einem Aussichtspunkt, welcher einen überwältigten Blick ins Albtal erlaubte. Auch an diesem Tag war ein ständiges Auf und Ab im Routenverlauf, man musste wieder absteigen bis zum Albstausee, um dann wieder nach Häusern aufzusteigen. Da Regen einsetzte, nutzten die Wanderer ein naheliegendes Café zur Einkehr. Nachdem sich die Regenschauer zurückgezogen hatten, brach die Truppe zum Etappenziel St. Blasien auf. Dort angekommen stand natürlich ein Besuch im Dom mit seiner imposanten Kuppel an, bevor es ins Hotel ging. 20 Kilometer waren an diesem Tag zu bewältigen.
Alle Teilnehmer freuten sich, dass der vierte Tag mit 16 Kilometer Strecke und 300 Höhenmetern relativ entspannt war. Über weite Strecken konnte in diesem Bereich der Tour direkt an der Alb entlang gewandert werden. Vor Bernau teilt sich der Albsteig in eine West- und eine Ostroute. Geplant war die Westroute zu wandern, aber durch einen Felsabgang war eine Umleitung erforderlich und es musste zuerst ein Stück auf der Ostroute gewandert werden, um kurz vor Bernau wieder auf den geplanten Weg zu gelangen. Die letzte Übernachtung war in Bernau im Ortsteil »Dorf«, in einer Pension, wo alle mit einem Glas Sekt empfangen wurden.
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es am letzten Tag ins Quellgebiet der Bernauer Alb, dem Südhang des Herzogenhorns. Ein langer Anstieg stand an. Die Belohnung am Ende des Anstiegs war ein grandioser Ausblick ins Albtal, die Alpen und die urige Krunkelbachhütte. Hier gab es zum zweiten Frühstück Weißwürste. Nach kurzem Abstieg war der steile Anstieg zum zweithöchsten Berg des Schwarzwaldes, dem 1.415m hohen Herzogenhorn zu bewältigen. Alle waren überwältigt von der Aussicht, welche sich an diesem Tag bot. Nach Norden der nahe Feldberg, nach Westen der Belchen und der Blauen und im Süden noch einmal die klare Silhouette der Schweizer Alpen. Da es aber recht stürmisch war, entschloss man sich, nicht länger zu bleiben und setzte die Wanderung zum Endziel, dem Feldbergpass, fort. Mit Bus und Bahn gings zurück ins Harmersbachtal.