Der längste Regentag des Jahres machte auch dem sturmerprobten Museumsteam des Fürstenberger Hofes um Robert Oberföll zu schaffen. Die Mühen einer ganzen Woche, aus dem Hof für die Nacht der Museen ein besonders schönes Schmuckstück zu machen und ihn ins rechte Licht zu setzen, gingen am Samstag in den Wasserschleusen des Himmels unter. Als auch der Platz vor dem Hof total unter Wasser stand, entschloss man sich kurzerhand, nochmals zuzupacken und die Tenne mit Tischen und Bänken zum Festsaal zu machen.




Die Idee hatte sich gelohnt. Das wunderschöne Ambiente unter dem großem Dach mit mächtigen Balken begeisterte nicht nur die Künstler des Abends, das Original Duo Seitz, die das einmalige Ambiente über alle Maßen lobten. Auch die Besucher waren hingerissen von der einmaligen Atmosphäre des 370 Jahre alten Bauernhofes und blieben den ganzen Abend. Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner begrüßte die beiden »Botschafter des Schwarzwaldes« Gabi Seitz und ihren Mann Karl-Heinz herzlich: »Bei schönem Wetter kann jeder feiern. Heute wollen wir zeigen, dass wir das auch mal bei schlechtem Wetter können.« Und dann ging es Schlag auf Schlag. Über drei Stunden bot das Duo Seitz einen Schwarzwaldabend vom Feinsten.
Mit altvertrauten Schwarzwaldliedern wie »Es steht eine Mühle im Schwarzwäldertal« oder »s’Kuckucksührle« sorgten sie gleich von Beginn an, dass der Bann gebrochen war. Gabi Seitz und ihr Mann Karl-Heinz liefen an diesem Abend zur Hochform auf. Beide verschmolzen mit ihren herrlichen Stimmen miteinander. Vermischt mit modernen Titeln verstanden sie es das Publikum zu fesseln und zugleich immer wieder aufs Neue zu berühren. Mit ihrer herrlichen Sopranstimme setzte Gabi Seitz, einfühlsam begleitet von ihrem Mann Karl-Heinz Barbo, an diesem Abend viele Höhepunkte. Das Publikum war von der Künstlerin hingerissen.
Höhepunkt des Konzertabends wurde das berühmte Wunschkonzert. Nun durfte das Publikum eine Nummer aus dem geheimen Liederbuch der Familie Seitz nennen. Und passend zu der Person erklangen Ohrwürmer wie Margot Werner’s »So ein Mann« oder »Seemann lass das Träumen« von Lolita. Tief berührten die mit hohem künstlerischen Anspruch vorgetragenen Titel wie Edith Piaf’s berühmteste Lied »Non, je ne regrette rien« oder das »Ave Maria« von Bach, bei dem man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Es war Bruder Berthold vom Zeller Kapuzinerkloster gewidmet, der mit seinem Besuch aus Altötting an diesem Abend Gast im Fürstenberger Hof war.
Nach drei Stunden und vielen Zugaben dankte Hans-Peter Wagner mit dem Hinweis auf die Größe von Gabi Seitz von 1,50 Meter: »Heute war die Kleinste hier im Raum die Größte, die kein Problem hat, sich von einem solch ausgezeichneten Musiker wie ihr Mann Karl-Heinz den Ton angeben zu lassen.«
Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, sich den 370 Jahre alten Hof anzuschauen. Horst Zenner, Mitglied des Museumsteams beantwortete sachkundig und geduldig alle Fragen. In der Stube sorgten die Strohmacherinnen aus Elgersweier unter der Leitung von Frau Vetter für eine heimelige Atmosphäre und Brigitte Mühl aus Waldkirch ließ nach alter Sitte das Spinnrädle surren. Ein Sonderlob gab es für die beiden Klaras, die wieder in der Küche unermüdlich Speck- und Bibiliskäsbrote richteten, den fleißigen Bedienungen und den männlichen Helfern unter der Leitung von Lisa Willmann von der Ortsverwaltung, die alle den ganzen Abend von der Küche Speisen und Getränke zwei Treppen hoch bis zur Tenne trugen.