Wieder einmal kommt LKW für LKW nach Unterharmersbach – mit einer dampfenden Fracht unter der Plane. Es ist schwarzer Asphalt. Er wird gebraucht, um die Zufahrt zur Behelfsbrücke der Kurpark-Umfahrung herzurichten.
Die Maschine, die die pechschwarze Schicht aufbringt, heißt Asphaltfertiger. Im Volksmund wird sie oft auch Teermaschine genannt, was den Kern ihrer Aufgabe überhaupt nicht trifft. Schlimmer noch: Das Material Teer gilt als gesundheitsschädlich und ist schon seit vielen Jahrzehnten für den Einsatz im öffentlichen Straßenbau verboten. Selbstverständlich ist es deshalb Asphalt, der auf den Platz neben der »Ochsenmühle« aufgebracht wird. Der besteht aus dem Bindemittel Bitumen und Gesteinskörnern und wird in speziellen Asphalt-Thermo-Containern angeliefert.
Einen Asphaltstreifen von mehreren Metern Breite bringt selbst so ein kompakter Fertiger, wie er in Unterharmersbach zum Einsatz kommt, mit einem »Rutsch« auf den Untergrund. Das Material wird dabei in einem Behälter vorne am Fahrzeug bevorratet und über Förderschnecken gleichmäßig ausgebracht. Weil die Schichten immer nur dann haltbar sind, wenn sie wenig Hohlräume besitzen, hat die Einbautemperatur erheblichen Einfluss auf die Qualität. Sie soll über 150 Grad C liegen. Der heutige Regen ist deshalb zwar nicht ganz optimal für das Ausbringen des Asphalts, kühlt die Masse doch ausgerechnet heute schneller ab als in den Wochen zuvor. Allerdings sind die Außentemperaturen immer noch gut im »grünen Bereich«. Wenn das Asphaltband ausgelegt ist, wird es von Baustellenmitarbeitern nachbehandelt und mit einer Walze verdichtet und »glattgebügelt«.
Freigegeben für das Befahren werden kann die Fläche frühestens nach einem Tag der Abkühlung. Für die heutige »Nacht der Museen«, in der die Schwarzwaldfamilie Seitz im Fürstenberger Hof für zauberhafte Stimmung sorgen wird, steht die frisch asphaltierte Fläche an der Ochsenmühle also nicht zur Verfügung. Autofahrer sind gut beraten, sich an die Sperrung zu halten, denn Verformungen im noch warmen Asphalt können nicht mehr ausgeglichen werden.
Anfang nächster Woche zieht die Karawane weiter in die Vollsperrung. Dort wird am Montag und Dienstag zwischen dem Gasthaus »Schützen« und Haus 197 die schwarze Schicht eingebaut. Am Mittwoch muss das Material auskühlen, und schon am Donnerstag kann dann die Vollsperrung aufgehoben werden.