Vergangenen Samstag hatte die Stadt Seniorinnen und Senioren zu einem unterhaltsamen Nachmittag in die Schwarzwaldhalle eingeladen. Bürgermeister Günter Pfundstein ermutigte die Besucher zu einem aktiven Ruhestand. Der Musikverein Unterharmersbach und der Zeller Gesangverein »Frohsinn« boten eine gepflegte instrumentale und gesangliche Unterhaltung. Eine Jugendabteilung des Turnvereins Unterharmersbach zeigte eine Mischung aus Tanz und Bodenturnen.




Eingeladen waren Einwohner ab 75 Jahre aufwärts. Bürgermeister Günter Pfundstein dankte den Bus-Unternehmen Schnurr und Uhl, der Firma Walter-Prototyp, dem St. Gallusheim und der Sozialstation, dass sie bereit waren, die Senioren kostenfrei zur Veranstaltung zu bringen. Als Sponsoren hatten sich zudem die beiden örtlichen Bankinstitute, die Sparkasse und die Volksbank, engagiert. Mitglieder der Stadtkapelle übernahmen das Servieren von Kaffee, Kuchen und weiteren Getränken.
Das strahlende Frühlingswetter machte zwar gute Laune, hatte aber vermutlich einige Geladene davon abgehalten, den Nachmittag in einer Halle zu verbringen. Mit dem jährlichen Seniorenkaffee wolle die Stadt der älteren Generation ihre Wertschätzung zeigen. Seit einiger Zeit werde diskutiert, was die Stadt insbesondere für die Senioren tun könne. Viele Senioren würden sich in den Vereinen engagieren, in denen sie groß geworden sind. Ein geeignetes Betätigungsfeld sieht der Bürgermeister in der organisierten Nachbarschaftshilfe. »Bringen Sie sich ein – es ist nie zu spät«, ermutigte der Bürgermeister die älteren Mitbewohner.
Darüber hinaus gäbe es aber auch Erwartungen an die Initiativen der Stadt. Es sei zu überlegen, ob die Stadt nach dem Vorbild größerer Städte ein Seniorenbüro einrichten soll. So habe es die »Stadtentwicklung 2030« vorgeschlagen. Denkbar sei auch die Bildung eines Senioren-Beirats, der eine vergleichbare Aufgabe wie der Jugendgemeinderat übernehmen könne. Bürgermeister Pfundstein kündigte an, in nächster Zeit ein Gespräch mit der Arbeiterwohlfahrt führen zu wollen, um das Vorhaben zu präzisieren.
Senioren »en marche«
Zunächst präsentierte ein Quartett des Musikvereins Unterharmersbach einige gefällige Polkas mit alpenländischem Einschlag. Dirigent Stefan Polap und Laura Nesser brachten sich dabei mit der Trompete ein, Fabian Kornmeier mit dem Bariton und Herbert Fix mit der Tuba. Danach erfreute der Gesangverein »Fohsinn« die Gäste mit einem Strauß lebensfroher Lieder. »Nimm dir Zeit« mahnte eines der Lieder die Zuhörer, denen es im Ruhestand manchmal an Gelassenheit mangelt. Für die erkrankte Chorleiterin war in dankenswerter Weise Lothar Rausch aus einem benachbarten Verein eingesprungen.
Sechs Mädchen und ein Junge vom Turnverein Unterharmersbach erinnerten mit der Leichtigkeit ihrer Bewegungen die Senioren an ihre eigene Jugend. An Handstand, Hechtrolle und Überschlag ist im Alter zwar nicht mehr zu denken. Es bleibt aber die Freude, der Jugend bei ihren Möglichkeiten zuzusehen und den Enkeln wohlwollend ein gutes Gedeihen zu wünschen.
Zum Schluss kündigte Moderator Roland Isenmann das Blasorchester des Musikvereins Unterharmersbach an. Dirigent Stefan Polap servierte mit den Akteuren ein musikalisches Mehr-Gänge-Menu mit kraftvollen Märschen, wiegenden Egerländern und nuancenreicher Filmmusik. Wiederholt waren die Zuhörer eingeladen, den Rhythmus zackiger Stücke mitzu klatschen, wozu sie sich nicht zweimal bitten ließen. Auch das traditionelle Badner-Lied wurde herzhaft mitgesungen. Am Schluss des über einstündigen Konzerts forderten die Seniorinnen und Senioren noch eine Zugabe, die ihnen das Orchester in Form eines temperamentvollen Marsches mit auf den Nachhauseweg gab. Senioren »en marche«!