Nach sechs Jahren Planung und Bau wird die sanierte Dorfstraße Unterentersbach eingeweiht. Mit dem Konzept „Shared Space“ geht es neue Wege. Das Land hat das Projekt mit 358.000 Euro gefördert.



Bei strahlendem Sonnenschein begrüßte Ortsvorsteher Christian Dumin am Dienstag erfreulich viele Bürger und Gäste zur Einweihungsfeier der Dorfstraße. Sechs Jahre waren seit den ersten Planungen vergangen. Dumin erinnerte an die wichtigsten Meilensteine des Projekts.
Besonderer Gast aus Stuttgart
Besonderer Gast war Staatssekretärin Sabine Kurtz, die in Vertretung von Minister Peter Hauck 2,5 Stunden Fahrzeit auf sich genommen hatte. In ihrer Rede betonte Kurtz die Bedeutung solcher Projekte für den ländlichen Raum: „Die Sanierung wurde für Mensch und Natur gemacht. Der Fachbegriff lautet Shared Space – ein gemeinsamer Raum, der alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt berücksichtigt.“ Ein Drittel der Gesamtkosten wurde aus Landesmitteln gefördert. Kurtz lobte das Gemeinschaftsprojekt: „Gemeinsam wurde hier etwas sehr Schönes geschaffen.“
Förderung hat es möglich gemacht
Bürgermeister Günter Pfundstein dankte der Staatssekretärin für die Unterstützung und betonte: „Nur durch die Förderung war dieses Projekt möglich.“ Er sprach von Gesamtkosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro für die Straße und weiteren 300.000 Euro für die Wasserleitungen, die zum Eigenbetrieb Wasserwirtschaft der Stadt Zell am Harmersbach gehören. Die Fördersumme von 358.000 Euro habe entscheidend geholfen. Gleichzeitig kritisierte Pfundstein die hohen Kosten für die Entsorgung des Erdaushubs, der bis nach Nordrhein-Westfalen transportiert werden musste: „Allein dafür hat die Stadt 300.000 Euro ausgegeben – hier sollte man die Standards überdenken.“
Ein Dorf zieht an einem Strang
Ortsvorsteher Christian Dumin dankte allen Beteiligten: den beteiligten Firmen, den Ämtern, den ehrenamtlichen Helfern, den Mitarbeitern der Stadtverwaltung, den Gemeinde- und Ortschaftsräten und dem Landratsamt. Besonders dankte er Erich Linsin und Klaus Rauber, die die IRT-Maßnahmen am Bach umsetzten. Auch die Anwohner hätten mit ihrem Verständnis und ihrer Unterstützung einen wichtigen Beitrag geleistet.
Sechs Jahre Planungs- und Bauzeit
Im Oktober 2020 stellte der Ortschaftsrat den ersten Entwurf vor. Im März 2021 folgte die Konzeptvorstellung. Weitere Ausarbeitungen in Abstimmung mit dem Bauamt dauerten bis zum November 2021. Im April 2022 nahm der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung den Empfehlungsbeschluss an und beauftragte ein Planungsbüro mit der Genehmigungsplanung. Mit dem positiven Förderbescheid im März 2023 wurde es konkret. Im Juni 2023 wurde in einer Begehung am Bach mit den Anwohnern die Maßnahmen erläutert. Im Oktober 2023 wurden die Aufträge vergeben. Die Bauarbeiten konnten im Januar 2024 beginnen. Die geplante Fertigstellung im Mai 2025 wurde realisiert. „Heute – wie versprochen – erfolgte die Einweihung der Dorfstraße. Wir haben es wirklich geschafft !“ freute sich Ortsvorsteher Christian Dumin am Ende seiner Rede. Er überreichte Staatssekretärin Sabine Kurtz einen Korb als Dank für ihr Kommen, darin enthalten ausschließlich Produkte aus Unterentersbach.
Neue Dorfstraße mit Shared-Space-Konzept
Die Dorfstraße wurde auf 380 Metern Länge und 5,50 Metern Breite grundlegend saniert, zusätzlich 50 Meter in der Zellerstraße. Erneuert wurden Straßenentwässerung, Bordsteine, Zufahrten (zum Teil tragen die Grundstückseigentümer die Kosten), Gehwege, Abfallsammler, Sitzbänke und Fahrradständer. Außerdem entstanden Sinnesstationen und Infostelen am Bach. Der Bach wurde in einem Bereich aufgeweitet. Die Strom- und Wasserleitungen wurden neu verlegt, die Straßenbeleuchtung modernisiert. Die Baum- und Wurzelschutzmaßnahmen am Bach kosteten 6.000 Euro, die Arbeiten dort insgesamt 16.000 Euro. Die Dorfstraße erstrahlt in neuem Glanz. Die Unterentersbacher Bürger sind stolz auf ihr gelungenes Projekt.