Rund 50 Zuhörer feierten am Montagabend im Gasthaus Rebstock in Stöcken Helmut Dold, besser bekannt als „De Hämme“. Der Autor stellte sein neues Buch vor.
Die Buchvorstellung wurde zu einer unterhaltsamen Stunde, in der Helmut Dold nicht nur las, sondern auch als Entertainer glänzte. Mit viel Fröhlichkeit und Humor nahm er das Publikum mit in seine Geschichten und Witze. Am Ende der kurzweiligen Lesung gab es langanhaltenden Applaus und nur strahlende Gesichter.
Die kleinste badische Einheit
„Ich bin ein badischer Bub durch und durch“, sagte Dold zu Beginn der Veranstaltung und blieb dem badischen Dialekt den ganzen Abend treu. Sein Lieblingswort im Dialekt ist „Muckesäckele“ – die kleinste badische Einheit. Gleich zu Beginn nannte er humorvolle Beispiele: ein „Muckesäckele“ zu viel, zu schwer oder zu schnell. Dazu komponierte er spontan ein Lied. Sein Fazit des Abends: „Mir geht es so gut, ich habe alles – ich brauch kein Muckesäckele mehr von irgendwas!“
„Ein gutes Werk“
Herzlich begrüßte Dold die Gäste und stellte seine Frau Diana vor, die ihn an diesem Abend unterstützte. Seine Kolumnen hat er in zwei Büchern zusammengefasst: De Hämme meint – Teil 1 und Teil 2. Vom Verkaufserlös spendet Dold an soziale Projekte. „Mit dem Kauf eines Buches tut man gleichzeitig ein gutes Werk“, erklärte er.
Seine Lesung war mehr eine Performance: Mit viel Gestik, Mimik und akzentuierter Aussprache begeisterte er das Publikum. Zwischendurch griff er zur Trompete oder sang seine selbst komponierten Lieder.
Ein Leben für die Heimat und den Humor
Helmut Dold wurde in Kuhbach bei Lahr geboren und erlebte dort eine wundervolle Kindheit, wie er schwärmt. Heute lebt er der Liebe wegen in Schuttertal – bleibt aber im Herzen immer „De Hämme“ aus Kuhbach. Seine Geschichten schöpft er aus Alltagsbeobachtungen, persönlichen Begegnungen und Erzählungen anderer. „Wenn Sie möchten, dass ich zu Ihnen nach Hause komme und mir Ihre Geschichten anhöre, sagen Sie mir Bescheid“, bot er dem überraschten Publikum an. „Ich komme wirklich.“
Wiederholt schwärmte Dold von der badischen Sprache, die er „herrlich“ findet. Auch im Schuttertal werde fast so gesprochen wie in seiner Heimat, erklärte er und berichtete von seinen Auftritten in vielen Regionen des Südwestens. Besonders humorvoll geriet seine Aufzählung badischer Schimpfwörter, bei der er sein zweitliebstes Dialektwort verriet: „Pappedeckel“ – der badische Begriff für den Führerschein.
Mit viel Lokalkolorit würzte Dold seine Geschichten. Regionale Landschaften, prominente Persönlichkeiten und typische Orte tauchten immer wieder auf. Besondere Höhepunkte waren seine „Liedle“, bei denen er Strophen sang, Trompete spielte – und auch das Tanzen nicht vergaß.
Ein Abend voller Lachen, Musik und Liebe
Dass Helmut Dold mit Fröhlichkeit und guter Laune eine ganze Gastwirtschaft anstecken kann, bewies er eindrucksvoll. Das Publikum dankte es ihm mit viel Applaus und herzlichem Gelächter.
Zum emotionalen Höhepunkt wurde der Auftritt seiner Frau Diana: Sie sang ein Lied für ihren Mann, in dem sie erzählte, wie sie sich in ihn verliebte, obwohl sie seinen Dialekt anfangs kaum verstand. Dold tanzte dazu, flirtete charmant mit ihr – eine Szene voller Herzlichkeit und Humor.
Den Abschluss bildete das Lied „Total verknallt“, das Dold seiner Frau zur Hochzeit schenkte. Dafür hatte er einen Song von Elvis Presley umgedichtet. Er forderte alle Männer im Saal auf, beim Refrain mitzusingen und ihre Frauen verliebt anzusehen – während er selbst ein Trompetensolo spielte. Ein gelungener Schlusspunkt für eine außergewöhnliche Lesestunde. Das letzte Wort hatte – wie könnte es anders sein – „De Hämme“ selbst: „Mir ist klar – das Leben ist einfach wunderbar!“