Die Gedenkfeier fand im Freien am Kriegerdenkmal bei der Nikolauskirche statt. Ein Gottesdienst konnte unter den aktuellen Bedingungen nicht stattfinden. Eine Abordnung der freiwilligen Feuerwehr war aufmarschiert und legte den Kranz am Denkmal nieder.
Ortsvorsteher Christian Dumin begrüßte die Teilnehmer. Sein besonderer Gruß galt seinen Vorgängern im Amt: Andrea Kuhn, Horst Feuer und Franz Huber, dem Vorsitzenden des Musikvereins Markus Vollmer, sowie den anwesenden Ortschaftsräten und Bürgern. Mit Bedauern gab er bekannt, dass der Musikverein nicht spielen konnte. Im Verein ist am Vorabend ein positiver Corona-Vorabtest aufgetreten (der PCR-Test steht noch aus). Daraufhin hat er sich mit Absprache des Vorsitzenden Markus Vollmer entschlossen, auf einen Auftritt des Musikvereins zu verzichten.
»Der Volkstrauertag ist ein Tag des Gedenkens und der Erinnerung an die Toten. Wir denken an die Opfer von Krieg und Gewalt«, erklärte Ortsvorsteher Dumin in seiner Ansprache. Er erinnerte an die Soldaten und diejenigen Menschen, die als Vertriebene oder Flüchtlinge ihr Leben verloren haben. Ebenso schloss er in sein Gedenken auch die ehrenamtlich Tätigen ein, die bei ihrem Einsatz für die Gesellschaft Leid und Tod erfahren haben.
Christian Dumin forderte zum Innehalten und Nachdenken auf, was wir heute für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit in der Welt tun können. »Frieden fängt im Kleinen an«, betonte Dumin. Die Corona-Pandemie führe zu einer Spaltung der Gesellschaft, es gehe ein Riss durch Vereine und Gruppierungen bis zu den engsten Familien. Es gelte die unterschiedlichen Perspektiven zu akzeptieren und miteinander zu diskutieren. »Ich wünsche mir, dass wir im Dorf aufeinander zugehen und miteinander reden«, führte Dumin weiter aus. Dann könnten die Bürger auch in Zukunft gemeinschaftlich und gesellig miteinander leben. Abschließend lud er zu einem Moment der Stille ein, in dem die Fahnenabordnung der freiwilligen Feuerwehr die Fahnen am Denkmal der »trauernden Frau« senkte und er selber dort eine Zeitlang innehielt.
Danach rief er dazu auf, auch in diesen schwierigen Zeiten positiv nach vorne zu blicken. »Gemeinsam werden wir diese merkwürdige Zeit meistern«, zeigte er sich überzeugt. Dabei helfen können positive Erfahrungen aus der Vergangenheit und die Geschichten der Vorfahren, erklärte Dumin. Er wünschte sich, dass die Bürger offen miteinander umgehen und sich gegenseitig Respekt entgegenbringen. Weiterhin sind Engagement und Zivilcourage gefordert, um die Gesellschaft zu stützen.
In seinen Schlussworten wünschte sich Dumin die Bereitschaft, zwischen verschiedenen Perspektiven zu vermitteln und eigene Fehler und Schwächen zuzugeben. »Wer das kann, zeigt wahre Größe.«