Die Dorfstraße muss saniert und die Leitungen im Untergrund erneuert werden. Mit dieser Maßnahme soll eine Verschönerung der Straße einher gehen. Die BHM Planungsgesellschaft aus Freiburg stellte dem Ortschaftsrat gestern den ersten Planungsentwurf vor.
Gleich drei Vertreter der beauftragten BHM Planungsgesellschaft aus Freiburg waren zu der Sitzung gekommen, um ihren ersten Entwurf zur Sanierung der Dorfstraße vorzustellen. Die Brennhäusle sind ein prägendes Element, die als Kulturgut in das Konzept eingebracht werden sollen. Der Bach soll in Teilen als Erlebnispfad mit naturnaher Ausrichtung gestaltet werden. Bei den Brücken wird eine durchgängige verbindende Gestaltung gewünscht. Zurzeit sind die Geländer verschieden; die Brücken im städtischen Besitz oder im Privateigentum. »Die Dorfstraße charakterisiert und verbindet den Ort«, erklärte Sigurd Henne von BHM. Die Entwurfsplanung sieht unter anderem einen breiten Fußweg (1,50 Meter) entlang des Baches vor. Dadurch verengt sich die Fahrbahn, was zu einer Verlangsamung des Verkehrs führt. »Fußgänger haben Vorrang«, betonte Planer Henne. Die Uferzone soll in Teilbereichen durch Erlebnisstationen am Uferweg aufgewertet werden. Zu einer Erlebnisstation gehört eine Infotafel (Themen: Stellfallen, Brennrecht, Bachkuchine) oder eine Sinnesstation (Sehen, Hören – die Melodie des Wassers). An drei bis fünf Stationen sollen damit Aufenthaltsangebote am Bach geschaffen werden. Für die Gewässerrandstreifen sind Bepflanzungen vorgesehen, zum Beispiel mit Wildblumenmischungen.
Am Übergang von der Dorfstraße zum Brunnen soll eine Fußgängerverbindung geschaffen werden und rund um den Brunnen eine kleine Platzentwicklung erfolgen. Durch die Pflasterung, Sitzgelegenheiten beim Brunnen und eine Infotafel zur Dorfgeschichte kann eine kleine Dorfmitte entstehen.
Im Bereich des Brückenplatzes beim Gasthaus Pflug soll ein neuer Vorplatz entstehen als Dorfeingang von der Gehrmatt her. An der kleinen Linde ist eine Sitzgelegenheit geplant, verschiedene Pflaster, ein neues Geländer zum Bach und eine Infostation über den Bach. Bei den Pflasterarten wird man sich an dem orientieren, was schon da ist. Weitere Themen wurden nur kurz angesprochen und sind noch offen: Beleuchtung, zusätzliche Fahrradbügel, Pflanztröge, Stellfallen am Bach, mögliche Feuchtwiese und die Klärung der Frage, ob es historische Fotos von Gebäuden und vom Ort gibt, die man für die Infotafeln verwenden könnte.
Ortschaftsrat wünscht sich Sicherheit
Nach der ausführlichen Erklärung der ersten Entwurfsplanung dankte Ortsvorsteher Dumin Planer Henne für seine Ausführungen. Dumin betonte, was dem Ortschaftsrat wichtig ist: »Wir wünschen uns eine gewisse Schlichtheit in der Ausführung, mehr Sicherheit für die Fußgänger, Verbesserungen am Bach entlang und die Betonung von dem, was schon da ist.«
Dumin eröffnete die Diskussion über den Entwurf. Ortschaftsrat Armin Reber stellte die Fragen nach dem Hochwasserschutz, der ökologischen Aufwertung und ob der Bach pflegeintensiv sein werde. »Besserer Hochwasserschutz ist nicht möglich, aber die Situation wird sich nicht verschlechtern«, gab Jochen Bresch von BHM Auskunft. Im Zuge des Umbaus können die Stellfallen in Frage gestellt werden, die heute nicht mehr genehmigungsfähig sind. Wenn sie entfernt würden, könnte man den Bach leichter naturnaher gestalten und der Pflegeaufwand wäre geringer, informierte Bresch.
Das Planungsbüro möchte mit Unterstützung von Ortsvorsteher Dumin das Gespräch mit den Grundstückseigentümern am Bach suchen. Wer eine Aufwertung und naturnahe Gestaltung auf seinem Grundstück möchte, wird in die Planung miteinbezogen.
Anschließend betonten sowohl der Ortsvorsteher als auch die Vertreter des Planungsbüros, dass eine rege Bürgerbeteiligung an dem Projekt ausdrücklich erwünscht ist. Dumin stellt sich gern als Ansprechpartner zur Verfügung.
Der Beschlussentwurf lautet: Der Ortschaftsrat empfiehlt die weitere Ausarbeitung der Konzepterstellung und somit die Verfeinerung der Planung in den kommenden Monaten. Die heute in der Sitzung aufgenommenen Punkte aus dem Gremium werden in der Planung berücksichtigt. Diesem Beschlussentwurf stimmten alle Ortschaftsräte zu.
Rätselweg überzeugt
Zum Projekt des Familienwanderweges »Annis Schwarzwaldgeheimnis« hat eine Testwanderung stattgefunden. »Das Thema wird sehr interessant, es gibt spannende Rätsel rund um den Ort«, zeigte sich Ortsvorsteher Dumin positiv überrascht. Als nächstes wird eine Familie mit ihren Kindern den Weg exemplarisch ablaufen und von ihren Erfahrungen berichten.
Gespräche über Kilwi
Ortsvorsteher Dumin gab bekannt, dass zum Thema Kilwi zurzeit Gespräche laufen mit dem Musikverein, der Verwaltung und den anderen Ortsvorstehern, in welcher Form etwas stattfinden könnte.
Müll im Wald
Eine erfreuliche Anregung erhielt Dumin von Michael Damm aus der Bürgerschaft, der eine Idee wegen des illegal entsorgten Mülls im Wald und auf Wanderwegen hat. Engagierte Wanderer sind bereit, selber den Müll in eigens dafür bereit gestellten kleinen Müllsäcken aufzusammeln, wenn sie unterwegs sind. Christian Dumin zeigte einen solchen Müllsack, den Michael Damm aus einer Ferienregion mitgebracht hat. Er kostet fünf Euro und ist sehr stabil und waschbar. »Ich finde die Idee sehr spannend und habe es an die Verwaltung weitergegeben«, erklärte Dumin. Mit entsprechenden Aufdrucken könnte man auch Werbung für sich damit machen. Bürgermeister Günter Pfundstein ergänzte: »Da kümmert sich das Stadtmarketing darum. Übrigens: Der Betriebshof sammelt pro Jahr zehn Tonnen illegal entsorgten Müll ein.«
Radweg wird im Herbst gebaut
Zu Beginn der Sitzung informierte Ortsvorsteher Christian Dumin über die Beschlüsse aus vorangegangenen Sitzungen. Zum Fuß- und Radweg bleibt es bei dem geplanten Baubeginn im Herbst. Die Entwurfsplanung ist eingereicht. Zurzeit werden die Gutachten zu den Themen Sicherheit, Bodenbeschaffenheit und Umwelt eingeholt. Bei der nächsten Ortschaftsratssitzung am 19. Mai soll das Ingenieurbüro Wald und Corbe eine genaue Kostenschätzung und die Detailplanung vorlegen.
Die nächste Verkehrsschau findet im Mai statt, wenn es die Corona-Bedingungen zulassen. Dann werden Themen aus dem Mobilitäts- und Verkehrskonzept angesprochen.