Am vergangenen Mittwoch ist Altbäuerin Anna Willmann vom »Jogeleshof« im Alter von 84 Jahren verstorben. Bis wenige Wochen vor ihrem Tod konnte sich die im Dorf bekannte und geschätzte Mitbürgerin noch einer guten Rüstigkeit erfreuen und sich selbst versorgen.
Anna Willmann geb. Beha stammte aus Welschensteinach und wuchs mit insgesamt neun Geschwistern auf. Der Zusammenhalt war groß und es war auch stets viel Um-trieb in der Großfamilie. Ein schweres Unglück ereignete sich im Jahr 1988 als ihr Elternhaus, der »Schwabenhof«, durch einen Blitzschlag abbrannte.
Bevor sie ihren Mann Erwin Willmann aus Unterentersbach am 20. Mai 1958 heiratete, war Anna Willmann fast ein Jahr im Hotel »Löwen« in Zell beschäftigt. Nicht nur im Haushalt sondern auch in der Küche war ihr Arbeitseinsatz. Dort erwarb sie sich sehr gute Kochkenntnisse, mit denen sie später auch ihre Familie verwöhnen konnte.
Aus der Ehe von Anna und Erwin Willmann sind sieben Kinder, sechs Buben und ein Mädchen, hervorgegangen. Mit ihren Familien trauern heute 13 Enkelkinder um ihre Oma. Am 20. Mai 2008 konnte die Familie Willmann das Fest der goldenen Hochzeit feiern. Ein schmerzhaftes Schicksal war es, als ihr Mann im Juli des Jahres 2014 verstarb.
Das Arbeiten in der Landwirtschaft bereitete Anna Willmann zeitlebens viel Freude. Das hatte sie von Kindheit auf gelernt und bis ins hohe Alter beibehalten. Natürlich musste sie in den letzten Jahren einiges reduzieren, aber die Blumenpflege und sonstige kleinere Arbeiten standen noch täglich auf der Tagesordnung. Im Jahre 1994 wurde der »Jogeleshof« an Sohn Gebhard und dessen Frau Christa überschrieben. Ein paar Jahre danach erfolgte der Umbau des landwirtschaftlichen Gebäudes und ab 2013 zog das Ehepaar in das schmucke Leibgeding nebenan.
Ihren Haushalt erledigt Anna Willmann, dazu gehören auch Bügeln und Stricken, bis wenige Wochen vor ihrem Tod immer noch alleine. Dort wo sie Hilfe brauchte, war ihre Schwiegertochter Christa gleich zur Stelle.
Das Beisammensein mit geselliger Unterhaltung war Anna Willmann stets wichtig. Deshalb hatte sie sich gerne dem Zeller Altenwerk angeschlossen und an den Ausflügen teilgenommen. Stets herzlich und mit persönlicher Ausstrahlung konnte Anna Willmann immer viel Freude bereiten. Auch wenn ihr Leben nicht immer einfach gewesen ist, so hat sie voller Zuversicht den Blick stets nach vorne gerichtet.
Viel frische Luft und täglich ein Löffelchen Honig nannte sie noch beim 80. Geburtstag als Rezept für ihre gute Gesundheit. Diese sollte ihr auch noch weitere Jahre erhalten bleiben. Am 25. Juli erlitt Anna Willmann einen schweren Sturz, von dessen Folgen sie sich nicht mehr erholen konnte. Am Donnerstag, 27. August, wird Altbäuerin Anna Willmann auf dem Zeller Friedhof zu Grabe getragen. Ihrer Familie und allen Angehörigen gilt die herzliche Anteilnahme.