In Unterentersbach ist es Brauch, dass die Martinsfeier mit einem Gottesdienst in der Nikolauskirche eröffnet wird. Danach erhellt der Laternenumzug das Dorf ehe sich alle Teilnehmer beim Dorfgemeinschaftshaus um das Martinsfeuer scharen.



»Was heißt teilen wie Sankt Martin?«, fragte Kindergartenleiterin Manuela Rizner-Kühnel in die große Runde. Die Kindergartenkinder und ihren Erzieherinnen gaben die Antwort mit einer Vorlesegeschichte, die vom Waldtag der Gruppe erzählte. Dort wurde gleich zweimal geteilt: Zum einen erlebten die Kinder die Martins-Geschichte, zum anderen halfen sich zwei Mädchen der Kindergartengruppe gegenseitig. Marie war in eine Pfütze gefallen und ihre neuen Wollhandschuhe waren triefend nass. Lisa gab ihr einen ihrer Fäustlinge und sie reichten sich gegenseitig die Hände. Als sie zurück zum Kindergarten kamen, waren ihre Hände wieder schön warm. Die Wärme kam von innen – es war eine ganz besondere Wärme!
»Sie haben beide mit den Herzen gesehen und sofort geholfen«, fasste Kindergartenleiterin Manuela Rizner-Kühnel den Sinn der Geschichte zusammen und schlug damit den Bogen von der Martinslegende in das heutige Kindergartenleben. So wie Sankt Martin einst mit den Menschen geteilt hat, seien auch wir heute dazu aufgerufen, unsere Herzen für die Not anderer zu öffnen.
»Wie Sankt Martin will ich werden, möcht‘ ich sein. And’ren Gutes tun auf Erden, dafür bin ich nicht zu klein!« sangen die Kindergartenkinder zum Abschluss der sinnerfüllten Feier in der Nikolauskirche ehe sie dann mit ihren bunten Laternen durchs Dorf zogen. Angeführt wurde der Laternenumzug von Martinsreiterin Majra Pöpsel. Die Unterentersbacher Jungmusiker unter der Leitung von Moritz Volk begleiteten die Kinder und bei ihren Liedern.
Auf dem Platz beim Dorfgemeinschaftshaus loderte schon das wärmende Martinsfeuer, das von Helfern der Feuerwehr Unterentersbach entfacht wurde. Dort wurden nochmals schöne Martinslieder gesungen ehe die von der Ortsverwaltung gespendeten Hefegänse an alle Kinder verteilt wurden. Die Elternvertreter des Kindergartens Wirbelwind hatte wieder die Bewirtung übernommen, so dass die Familien mit ihren Kindern noch längere Zeit um das Martinsfeuer versammelt blieben. Insgesamt wurde der Martinstag in Unterentersbach wieder mit schönem Leben erfüllt.