Am 2. Advent wurde in der Unterentersbacher Nikolauskirche dem Schutzpatron gedacht, mit Worten und Musik seine Person gefeiert. Hauptredner und Zelebrant Bonaventura Gerner gab eine Erklärung, warum wir uns noch heute (fast 1.700 Jahre später) gerne an diesen Mann erinnern. Nikolaus hat in besonderer Weise gezeigt, wie erfülltes Leben geht. »Es habe weniger mit Gaben mehr mit Geben zu tun.«
Die römisch-katholischen Christen kamen am ersten Tag der Woche zum Patrozinium zusammen. Es ist das Fest, das in der Kirche den Patron feiert. Hauptgestalter und Impulsgeber war Zelebrant Pfarrer Bonaventura Gerner. Weiter arbeiteten am festlichen Rahmen mit: der katholische Kirchenchor der Gemeinde St. Symphorian und der Musikverein Unterentersbach.
Für die Menschen und Gläubigen gab es im Gottesdienst Ideen und Hinweise auf die Frage: Wie ein erfülltes Leben führen? Mit Gebeten, Gesang, Musik, Texten aus der Bibel und einer gemeinsamen Eucharistiefeier öffneten sie ihren Geist für die Botschaften.
Der Schutzpatron der Unterentersbacher Kirche, Nikolaus lebte im vierten Jahrhundert unserer Zeit in Myra und wirkte dort als Bischof. Bonaventura Gerner wies darauf hin: »Viel weiß man von Nikolaus eigentlich gar nicht«. Und doch erzählt man noch heute Legenden und Geschichten. Gerner erklärte: »Das Motto der Pfadfinder ›eine gute Tat am Tag‹ hat Nikolaus vervollständigt.« Er habe es zum Lebensmotto genommen.
Bonaventura Gerner ging auf das Wesen des Mannes in den Legenden ein. Er nutzte einen Vergleich: Was macht den Weihnachtsmann aus, was den Nikolaus? »Der Weihnachtsmann lässt uns auf die Gaben schauen, der Nikolaus lässt uns auf den Geber schauen.«
Was soll das bedeuten? Der Weihnachtsmann tadelt das Verhalten und belohnt gutes Verhalten. Der Focus liegt darauf, durch ein passendes Tun eine gewollte Gabe zu erhalten. Dem Nikolaus ging es um die Botschaft »da ist einer, der an dich denkt«.
Was waren die kleinen Gaben und Taten, mit denen Nikolaus den armen Kindern und Menschen in Not half? »Ein Tropfen auf den heißen Stein«, benannte es Gerner. Ließ das Gesagte aber nicht stehen. Er wies auf das Symbol darin hin: Nikolaus bestärkte die Menschen im Glauben »da ist einer, der an mich denkt«.
Bonaventura Gerner stellte den Bezug zur Gegenwart her: Wir nutzen die Adventszeit, um Wünsche auszusprechen. Kinder schreiben ihre Wunschzettel. Eltern eilen durch Geschäfte. Das nahende Jahresende macht sich durch Unruhe spürbar. Gerner gab zu bedenken: »Es scheint fast so, je mehr wir essen, desto hungriger werden wir. Je mehr wir trinken, desto durstiger werden wir.« Diese »Sehnsuchtserfüller« erfüllen scheinbar nur bedingt. »Doch wie stillen wir den Hunger, der in uns lodert?« Und die Botschaft der Feierstunde: Wie Nikolaus durch Geben um zu sagen, da ist jemand, der bei dir ist.
Woher Nikolaus seine Kraft nahm? Für die Christen in der Nikolauskirche lag es auf der Hand: aus der Liebe. Nikolaus betete und entschlüsselte die Botschaften, die ein Mann Names Jesu drei Jahrhunderte vor ihm ausgesprochen hatte. Er feierte im Sinn Jesu mit seinen Mitmenschen Gottesdienst und lebte diesem Mann nach. »Er hat bei Jesus, mit Jesus und aus Jesus gelebt«, ist sich Gerner sicher.
Zur Botschaft gab Bonaventura Gerner Praktisches: Wie wird man selbst ein Stück mehr wie Nikolaus? »Es braucht offene Augen und Ohren, ein weites Herz und tatkräftige Hände – andere besondere Talente braucht es keine.«





