Die Kinder vom Kindergarten Wirbelwind feierten am Montag in den frühen Abendstunden das St. Martinsfest in drei Akten: In der Nikolauskirche fand eine besinnliche Feier statt. Die wertvollen Gedanken trugen sie anschließend mit einem Laternenumzug in den Stadtteil hinaus. Zum Abschluss genossen sie im Kindergarten Dub und Schneck. Mit ihnen feierten Erzieherinnen, Eltern, Geschwister und Großeltern.





Die Feier, die Erzieherinnen mit den Kindergartenkindern für die Nikolauskirche vorbereitet hatten, war sehr schön. Die Botschaft, die in allen Darbietungen verkündet wurde: St. Martin von Tours war ein Lichtbringer.
Zunächst zeigten die Vorschulkinder in einem Musikspiel warum dieser Mann noch heute derart bekannt ist. Zum Kinderlied »St. Martin« führten sie die Legende auf. Ein Junge teilte, wie es St. Martin getan hat, seinen Mantel. Zwei Kameradinnen halfen ihm dabei. Die abgetrennte Hälfte gaben sie einem Kameraden, der den armen Mann spielte. St. Martin teilte seine Kleidung mit ihm.
Lisa Weißer, Erzieherin im Kindergarten, erzählte die Legende mit Worten. Dazu führten Kinder passende, gemalte Bilder vor. Durch Spiel und Erzählung wurde das barmherzige Wirken von St. Martin immer deutlicher. Er war ein Mensch, der durch Teilen Licht in die Welt brachte.
»Seid wie St. Martin: teilt!«, riefen die Kinder. Diesen Gedanken gefasst, wünschten ihn Erzieherinnen und Kinder im weiteren Verlauf der Feier immer wieder.
Im Gebet, gesprochen von Vivien Fels (Erzieherin) war zu hören: »Hilf uns, dass wir zu solchen Lichtbringern werden.« Die »Minis« und »Kleinen« vom Wirbelwind tanzten mit raffiniert gefalteten Handleuchten. Hilde Boschert, Messnerin in der St. Nikolauskirche, hatte für sie die Lichter gedimmt. Ihr Wunsch – beim Tanzen »ein Licht für alle Kinder dieser Welt«.
Die Vorschulkinder bedachten in ihren Fürbitten alle, die kein Zuhause haben. Alle, die traurig sind. Menschen, die im Dunkeln sitzen. In ihre Bitten nahmen sie die Helfenden (hier und in der ganzen Welt) mit auf und alle die ihnen nahe sind.
Im »Vater unser« fand die schöne und besinnliche Feier den Abschluss. Sie bildete den ersten Teil des Martinsfestes. Die Kinder hatten einen schönen Impuls gegeben, warum dieses Brauchtum immer wieder gebraucht wird: Teilen bringt Licht in die Welt. Eltern, Geschwister und Großeltern hatten den kleinen Lichtbringern zugehört. Die Nikolauskirche war gut gefüllt.
Was die Kinder gesungen hatten (tragt in die Welt nun ein Licht) tat die fröhliche Gesellschaft anschließend. In gebastelten Laternen flackerten kleine Lichter. Warm eingepackt, allerdings nicht zu warm (der Novemberabend war eher zu warm) zog die St. Martins-Gesellschaft ein Stück durch Unterentersbach. Dass sogar ein »echter« St. Martin mitritt freute die Kinder besonders. Ihn spielten die Reiterin Majra Pöpsel und ihr Islandpferd Sonja. Die Bläserjugend vom Musikverein Unterentersbach hatte unter der Leitung von Moritz Volk passende Stücke geprobt und begleitete den Laternenzug. Von der Feuerwehrabteilung des Stadtteils übernahmen vier Alterskameraden den Sicherheitsdienst. Umsichtig gaben sie darauf acht, dass die Kinder und Erwachsenen die Straßen am Dorfbach ungestört von motorisierten Fahrzeugen gehen konnten. Ziel des Laternenumzugs war der Kindergarten.
Ein Feuer prasselte bereits im Hof. Im Kindergarten standen warmer Tee und goldgelbe Hefegänse für die Kinder bereit. Dass für jedes Kind eine gebacken wurde, dafür hat die Stadt Zell a. H. im Vorfeld gesorgt.
Ihre Familien genossen derweil das Martinsfeuer. Das Stehen ums Feuer war schon wohltuend. Dass es dazu eine Bratwurst und ein Glühwein oder Punsch gab, wurde sehr genossen. Organisiert hatten die Elternbeirätinnen die Bewirtung und verkauften Wurst und Getränke zu Gunsten des Kindergartens.
So brachte der Brauch, initiiert vom Kindergarten Wirbelwind, viele Familien am Montagabend zusammen, die gemeinsam ihre Zeit teilten und mit ihren Kindern über das Teilen nachdachten.