»Humusabtrag, Herstellen des Erdplanums, Kalkung, Schotter zur Baustraße aufbauen – danach wird der Regenwasserkanal verlegt«, zählt Polier Frank Griesbaum vom Unternehmen Knäble Straßenbau die Arbeitsschritte des Anfangs auf. Vor zwei Wochen hat das Biberacher Unternehmen begonnen Erwartungsland auf dem »Unteren Hillig« in Bauland zu verwandeln.
Das »Planum« ist schon seit einer Woche deutlich zu sehen. Damit ist die technisch bearbeitete Fläche gemeint, auf der die Straße aufgebaut wird. Kommende Woche wird das freigelegte Erdreich gekalkt.
Das Unternehmen Krieg von Kehl-Odelshofen wird Kalk auf den lehmigen Boden aufstreuen und 40 Zentimeter tief ins Erdreich fräsen. »Stabilität und Tragfähigkeit des Bodens« erklärt Christian Deusch, Bauleiter von Knäble Straßenbau, den Zweck der Maßnahme.
Ausgehoben hat Frank Griesbaum – nach abtragen des Oberbodens – lehmiges Material bis zur Unterkante der Frostschutzschicht. In der Fachsprache »ausgekoffert bis zur Koffersohle«. 300 Kubik Erde werden aktuell abgefahren. Bis das Gebiet erschlossen ist werden es an die 4.000 Kubik sein.
Im entstandenen Raum wird nach der Kalkung eine Schotterschicht 20 Zentimeter stark zur Baustraße aufgebaut.
Nur ein Radweg ist befahrbar
Die Bauarbeiten haben den östlich der Kreisstraße liegenden Radweg und die schmale Straße oberhalb des Neubaugebiets unbefahrbar gemacht. »Die obere Zufahrtsstraße in die Wohnstraße wird breiter«, erklärt Ulrich Harder, örtlicher Bauleiter vom Planungsbüro »Wald und Corbe«. Damit diese Straße entstehen kann, musste die schmale Straße teils abgebrochen werden. Nach der Kalkung wird auch die Zufahrtsstraße geschottert. Liegt der Schotter, wird die Straße vom »Hillig« zum Kreuz wieder geöffnet.
Unterhalb des Neubaugebiets verwehrt eine Grube die Nutzung des östlichen Radwegs. Sie ist für ein besonderes Verfahren ausgehoben: Die Firma »Terra Bohr und Press« aus Iggingen wird kommende Woche sechs Meter lange, im Durchmesser 40 Zentimeter starke Stahlrohre unter der Kreisstraße hindurchpressen. Mit einer Schweißnaht werden die Rohrstücke verbunden.
Nach dem Hochwasser im Juli 2014 wurde die Entlastungsleitung geplant. An das westliche Ende des unter der Kreisstraße hindurchgepressten Rohrs wird Polier Griesbaum ein Regenwasserkanal anschließen bis zu einem Schacht am Bahngleis. Dafür wird der Feldweg zwischen Kreisstraße und Bahngleis geöffnet.
Entlastung bei Hochwasser
Ist die Installation abgeschlossen, wird bei Starkregen Regenwasser von Pflugstraße und neuer Wohnstraße nicht nur zum Dorfbach fließen, sondern auch durch das neue Rohr Richtung Erlenbach.
Nach den Kanalarbeiten unterhalb der Kreisstraße zieht der Polier den Schmutz- und Regenwasserkanal in der Wohnstraße hoch. Angeschlossen wird der Schmutzwasserkanal in der Zeller Straße an das Entsorgungsnetz.
Für interessierte »Häuslebauer«
»Die Vermessung läuft an«, berichtet Stadtbaumeister Roland Keifel vom aktuellen Stand. Wer Interesse an einem Grundstück hat, sollte sich auf der Bewerberliste der Stadt Zell a. H. eintragen. Der Bewerbungsfragebogen kann online auf der Webseite der Stadt Zell am Harmersbach im Bereich Formulare »Bewerbung um einen städtischen Bauplatz« heruntergeladen werden.
Bildergalerie 1
Freitag, 21. April 2017 – In der dritten Aprilwoche wurde mit den Arbeiten zur Erschließung des Erwartungslands begonnen.