Herrgottstag: Gelebte Tradition im Zeller Städtle

Mit Böllerschüssen um sechs Uhr morgens beginnt der Herrgottstag im Zeller Städtle – dreimal ist das dumpfe Donnern zu hören. Kurz darauf erfüllt fröhliche Musik des Spielmannszugs der Zeller Bürgerwehr die Straßen. So startet der Festtag mit lebendiger Tradition und wird zu einem eindrucksvollen Glaubensbekenntnis.

 

 

 

 

Später versammelten sich Bürgerwehren, Musikkapellen und Ministranten am Kulturzentrum. Mit wehenden Fahnen und musikalischer Begleitung gingen sie zur Wallfahrtskirche, wo Pater Christoph und Pater Irenäus die Kommandanten begrüßten. Gemeinsam zogen sie in die festlich geschmückte Kirche ein.

Pater Christoph begrüßte die Kirchenbesucher: „In der Messe wollen wir für den Frieden in der Welt beten. Wir brauchen den Frieden auch in unseren Gemeinden, unseren Familien und in uns selber.“ Die Kommunionkinder sprachen die Fürbitten. Eine Abordnung der Stadtkapelle unter Leitung von Stefan Polap begleitete von der Orgelempore den Gottesdienst musikalisch. Die Blasmusik erfüllte den großen Klangraum der Kirche. Dieter Friede spielte festliche Orgelstücke.

Mit Musik und Fahnen durch die Stadt

Lektorin Brigitte Metzler trug die Prozessionsordnung vor. An der Prozession beteiligten sich die Bürgerwehren Zell und Unterharmersbach, die Musikkapellen aus Zell, Unterharmersbach und Unterentersbach, die Ulanen, Vertreter der Stadt, Kommunionkinder, Ministranten sowie die beiden Priester mit den Himmelträgern. Der Prozessionsweg wurde durch das Technische Hilfswerk und die Polizei gesichert. Das Deutsche Rote Kreuz stand für mögliche Einsätze bereit.

Die Symphoriansfahne trug Josef Willmann. Als Vertreter der politischen Gemeinde nahmen Bürgermeister Günter Pfundstein und Ortsvorsteher Jürgen Isenmann teil.

Station beim Seniorenzentrum

Vor dem Seniorenzentrum war eine Station mit Altar und zwei Blumenteppichen aufgebaut. Das Motiv der Teppiche – „Wie ein Fisch im Wasser“ – bezog sich auf das Thema der diesjährigen Erstkommunion. Die farbenfrohen Blüten leuchteten im Sonnenschein. Die kunstvollen Blumenbilder wurden von Mitgliedern des Liturgiekreises sowie Helferinnen und Helfern gestaltet: Melitta Himmelsbach, Brigitte Metzler, Cäcilia Schnaiter, Anni Fautz, Jutta Uhl, Bernd Sauer und Lioba Schmieder.

Im Schatten des Gebäudes verfolgten viele die religiöse Feier – die sommerlichen Temperaturen machten die Plätze dort besonders begehrt. Auch zahlreiche Bewohner des Seniorenzentrums nahmen im Freien teil.

Melitta Himmelsbach trug die Fürbitten vor, in denen das Leben älterer Menschen thematisiert wurde. Die Gemeinde betete für Pflegende und Angehörige, dass sie ihre Aufgaben mit Mitgefühl und Kraft erfüllen können. Auch für Ärzte wurde gebetet, dass sie ihren Dienst mit Ausdauer leisten können. Pater Christoph wünschte den alten und kranken Bewohnern, dass sie in der Heiligen Eucharistie Trost und Hoffnung schöpfen können. Die Kommunionkinder sangen ihr Mottolied „Wie ein Fisch im Wasser“, bevor Pater Christoph den feierlichen eucharistischen Segen mit der Monstranz erteilte. Kommunionhelferinnen Brigitte Metzler und Cäcilia Schnaiter verteilten die Hostien.

Feierlicher Abschluss

Danach setzte sich die Prozession über St.-Gallus-, Haupt- und Kirchstraße zur Pfarrkirche fort. Pater Irenäus trug die Monstranz unter dem Himmel. Abwechselnd spielten die Musikkapellen Prozessionsmusik. Viele Zuschauer säumten die Straßen, die mit Fahnen geschmückt waren.

Den Abschluss bildete der feierliche Segen in der Pfarrkirche, begleitet von Ehrensalven der Bürgerwehren. Pater Christoph dankte allen Mitwirkenden – eine lange Liste von Namen und Vereinen. Traditionell folgte auf dem Kirchplatz eine weitere Ehrensalve der Bürgerwehren für die Pfarrer, stets ein Anziehungspunkt für viele Zuschauer. Der Herrgottstag zeigte eindrucksvoll, wie Traditionen an Fronleichnam gelebt werden. Der Tag wird vielen als festlicher und stimmungsvoller Tag in Erinnerung bleiben.