Sehr gut besucht war der ökumenische Gottesdienst am Freitagabend im Evangelischen Gemeindezentrum. Nach der kirchlichen Feier wurde die Einladung zum gemütlichen Beisammensein von fast allen Teilnehmern angenommen.
Über Konfessionen und Ländergrenzen hinweg engagieren sich Frauen beim Weltgebetstag dafür, dass Mädchen und Frauen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. In diesem Jahr wurde der Gebetstag von Frauen von den Cookinseln vorbereitet.
In Deutschland wird das Weltgebetstags-Komitee von zwölf kirchlichen Frauenverbänden aus neun verschiedenen Konfessionen getragen. Das Komitee ist ein eingetragener Verein und gemeinnützig. Ihre Arbeit besteht aus der Kollektenverwendung und Projektarbeit.
„Kia orana!“ – mit dieser Begrüßung in der Maori-Sprache der Cookinseln begann der Gottesdienst, der von Frauen der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Zell vorbereitet und gestaltet wurde. „Kia orana“ bedeutet „Hallo“ in Verbindung mit guten Wünschen für das Leben. Zunächst wurden die Cookinseln vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Inselgruppe im Pazifik, die aus 15 Inseln besteht. Das Christentum hat dort eine hohe Akzeptanz und der Glaube wird auch im Alltag gelebt.
Der wichtigste Wirtschaftszweig ist der Tourismus. Das Thema des diesjährigen Weltgebetstags „Wunderbar geschaffen“ erklärten die Frauen der Cookinseln mit ihrer besonderen Sicht auf das Meer und die Schöpfung.
Am Freitagabend konnten die Besucher in die kleine Welt der Maorifrauen der Cookinseln eintauchen. In ihren Gebeten und Liedern wurde ihre besondere Verbundenheit mit dem Meer thematisiert. Die Menschen pflegen ihre Traditionen und vor allem ihre Maorisprache, während in den Schulen und allgemein Englisch gesprochen wird. Die Frauen schätzen und brauchen ihre Kokospalmen, sie sind für sie „Bäume des Lebens“. Sie schmücken sich zu besonderen Anlässen mit den Blumenketten, die sie liebevoll aus den einheimischen Blumen herstellen. Auch in ihren Patchwork-Arbeiten kommen die floralen Muster zum Ausdruck. Kunsthandwerk und Gewinnung von Perlen aus dem Meer ergänzen die Möglichkeiten für Frauen, Geld zu erwirtschaften.
Am Freitagabend war die Mitte des Kirchenraums mit diesen Produkten von den Cookinseln und natürlich vielen Blumen geschmückt. Auch der Altartisch war mit Utensilien des Weltgebetstags gestaltet.
In einigen persönlichen Berichten von drei Frauen der Cookinseln, die am Abend vorgetragen wurden, konnten die Besucher auch von den Problemen der Frauen dort erfahren. Die Fürbitten wurden mit Gesten und ausführlichen Texten besonders inhaltstief gestaltet.
Die Musikgruppe Horizont unter Leitung von Christian Bergsträsser machte die Teilnehmer mit der besonderen Musik der Cookinseln vertraut. Die schönen Lieder mit ihren eingängigen Melodien wurden in den Sprachen Deutsch, Englisch und Maori gesungen. Valerie Friedmann begleitete die Sängerinnen am Klavier; Percussion und die typischen Trommelklänge machten die Musik an dem Abend zu einem besonderen Erlebnis. Frauen singen auch einfach gerne – der Funke sprang schon beim ersten Lied über und die Musiker erhielten am Ende der Feier viel Applaus. Sie waren sogar auf eine Zugabe vorbereitet und am Ende entstand fast schon ausgelassene Stimmung.
Das Begleitheft zum Weltgebetstag ist für die Teilnehmer nicht nur für den Gottesdienst gedacht, auch zu Hause kann man sich anhand der Texte und Lieder nochmal an den Abend und die Frauen der Cookinseln erinnern.
Danach wurde zu gemütlichem Beisammensein eingeladen und fast alle Teilnehmer blieben gerne bei Gespräch und Begegnung zusammen. Die Vorbereitungsgruppe hatte auch traditionelles Essen von den Cookinseln im Angebot.
Hintergrund
Der Weltgebetstag ist die größte ökumenische Basisbewegung von Frauen. Ihr Motto lautet: „Informiert beten – betend handeln.“ Der Weltgebetstag wird in über 120 Ländern in ökumenischen Gottesdiensten immer am ersten Freitag im März gefeiert. Mit dem Geld aus den Kollekten werden Projekte für Mädchen und Frauen unterstützt.
Der Gebetstag 2026 wird von Frauen aus Nigeria vorbereitet.