Am Donnerstag hat Doris Rabung zur Vernissage ihrer neuesten Ausstellung geladen und viele Kunstinteressierte sind gekommen. Es ist eine gemeinsame Ausstellung mit der Malerin Roswitha Vallendor und dem Fotografen Peter Link.
Leider untragbar und unverkäuflich – das sind die üppigen Roben und Korsagen, die Doris Rabung in ihrem Atelier in der Oberentersbacher Straße ausstellt. So bleibt die Freude des Anschauens der farbenfrohen und filigranen Spitzengeflechte, die sie auf Folie zu den Körperhüllen formt und die Weiblichkeit feiert. „Die kleineren Exemplare verkaufe ich,“ erklärt Doris Rabung auf Nachfrage. Dazu präsentiert sie ihre Textilkunst auf Bildern und Grußkarten – auch diese Objekte können käuflich erworben werden.
Das Atelier im Obergeschoss in ihrem Wohnhaus in der Oberentersbacher Straße ist für ihr Textildesign bestens geeignet – kombiniert mit den Bildern und Fotografien der anderen Künstler stellt sie die Vielfalt von Kunst auf kleinem Raum dar. Doris Rabung begrüßte ihre Gäste am Donnerstagnachmittag: „Wir freuen uns, dass so viele Kunstinteressierte gekommen sind. Seien Sie herzlich willkommen.“
Die Musikerin Nenja (Cornelia Klose) bereicherte die Vernissage mit ihrem Geigenspiel der Richtung Epic Fantasy Folk. Sie mixt klassische Musik mit Eigenkompositionen oder spielt keltische Musik. Mit ihrer schönen Stimme klang ein Herbstlied durch alle Räume des Ateliers. Sie trug eine Korsage, die Doris Rabung eigens für sie angefertigt hat. „Nur für ganz besondere Anlässe“, erklärte sie schmunzelnd auf Nachfrage. Für ihre Darbietung erhielt sie viel Aufmerksamkeit und Beifall.
Textile Skulpturen
Doris Rabung stellt sich selber vor als Quilterin, die durch Experimentieren mit wasserlöslicher Folie zur Plastikerin geworden ist. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Beschäftigung mit textilen Skulpturen. Es entstehen filigrane Spitzengeflechte aus Garnen auf Folie genäht und in eigener Technik zu Objekten und Körperhüllen geformt. „Meine Themen sind Verwandlungsfähigkeit der Frau, Mode im Spiegel der Zeit, Frauen als Objekt“, erklärt Rabung. Es reizt sie, Frauen und ihre Verhaltensweisen, ihre Macken und Laster auf ironische Weise darzustellen. „Sie sind untragbar schön“, erklärt sie lachend ihre Kunst.
Fotografie mit Wieder erkennungswert
Dann stellt Doris Rabung die beiden anderen teilnehmenden Künstler vor. Peter Link widmet sich dem Medium Fotografie und hat sich in der internationale Wettbewerbsfotografie in vielen Kunstausstellungen einen Namen gemacht. Seine Themenbereiche sind vielseitig: Architektur, Landschaft, Reisefotografie und experimentelle Fotografie; besonders angetan hat es ihm der Mensch. Davon zeugen sein Langzeitprojekt „Künstlerportraits“ sowie seine Tanz- und Aktfotografien. Dabei geht es Peter Link nicht in erster Linie um das realistische Abbild, sondern um eine eigene Interpretation des Abgebildeten, allerdings mit einem deutlichen Wiedererkennungswert und einem hohen Maß an Bildästhetik.
Zwischen Realismus und freier Malerei
Roswitha Vallendor ist bekannt durch ihre vorwiegend informellen Bilder und ihre Objekte. Vallendors Sujet sind oftmals Landschaftsbilder, manchmal bewegt sie sich in der Schwebe zwischen Realismus und freier Malerei. Ihre Arbeiten sind expressiv, abstrakt und haben jede Menge Leuchtkraft in den Farben. Sie hat an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen und trifft zu ihren Bildern die philosophische Aussage: „Man muss den Bildern den Augenblick lassen.“ Doris Rabung und Roswitha Vallendor kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit an der Zeller Schule: Rabung war dort Lehrerin und Roswitha Vallendor Fachberaterin für Kunst an der Realschule. Sie haben gemeinsame Projekte mit den Schülern gemacht, u.a. eine Schaufenstergalerie in Offenburg gestaltet.
Interesse an der Ausstellung?
Sie befindet sich in der Oberentersbacher Straße 2B. „Einfach bei mir klingeln – wenn ich da bin, mache ich gerne spontan auf“, rät Doris Rabung dem kunstinteressierten Publikum.