Die Grüne Liste Zell hat einen Informationsabend veranstaltet, bei dem Elektroingenieur Gerhard Neumaier über die Vorteile von Solaranlagen und Wärmepumpen informierte. Die Teilnehmer erhielten Einblicke in wirtschaftliche Aspekte und praktische Tipps.
Die Grüne Liste Zell hatte zu einem Informationsabend mit den Themen Solaranlagen, Wärmepumpen und Elektroautos in das Hotel Klosterbräustuben eingeladen. Der Referent Gerhard Neumaier, der auch für die Grüne Liste im Zeller Stadtrat antritt, ist Elektroingenieur und seit vielen Jahren mit der Materie vertraut. Er hat Photovoltaik- und Solarthermie auf dem eigenen Dach, ist früh in die Elektromobilität eingestiegen und ist als Berater tätig.
Der Vortrag war in zwei Referate gegliedert, eines zum Thema Solaranlage, das andere zum Thema Wärmepumpe. Der Schwerpunkt lag bei wirtschaftlichen Betrachtungen, die mit Statistiken und Rechenbeispielen belegt wurden. Während und zwischen den Referaten konnten die 30 Zuhörer Fragen stellen und Auskünfte einholen. Da nicht wenige der Zuhörer eigene Projekte planen oder schon realisiert haben, kam es zu einem regen Austausch.
Der Abend brachte einiges an neuen Ideen und Erkenntnisse und endete mit Dank und einem kräftigen Applaus der Anwesenden.
Gerhard Neumaiers Kernaussagen
Die Kernaussagen des Abends von Referent Neumaier waren kurz zusammengefasst: Photovoltaikanlagen auf privaten Dächern lohnen sich. Bei Neuinstallationen ist Photovoltaik wirtschaftlicher als Solarthermie, bestehende Solarthermieanlagen sollte man aber solange wie möglich betreiben. Ein weiterer Tipp war, möglichst viel Dachfläche zu belegen. Auch ungünstig ausgerichtete Dachflächen tragen nach Aussage des Experten zu einem guten Gesamtergebnis der Anlage bei. Denn Kosten für Anfahrt, Gerüstbau und Anschluss einer Solaranlage fallen einmalig an und sind unabhängig von der belegten Dachfläche. Lokale Handwerksfirmen böten faire und marktgängige Preise. Eigennutzung von Solarenergie steigere die Rentabilität, insbesondere bei angepasstem Verbrauchsverhalten, Einsatz von Wärmepumpen und E-Mobilität. Batteriespeicher rentiern sich nur bei angemessener Dimensionierung. E-Fahrzeuge benötigen eine eigene Lademöglichkeit für den wirtschaftlichen Betrieb und sollten mit geringer Leistung geladen werden, um möglichst viel selbst produzierten Strom zu nutzen.
Experte informiert zum Heizen
Neumaier weist auch darauf hin, dass jede Art der fossilen Verbrennung neben CO2 auch Gift- und Schadstoffe frei setzt. Wärmepumpen seien alternativlos für eine lokal emmisionsfreie Gewinnung von Heizenergie. Erd- oder Grundwasserwärmepumpen arbeiten effektiver und sind mit höheren Investitionen verbunden. Der Ingenieur sagt, dass Luft-Luft Wärmepumpen beziehungsweise Klimageräte mit Heizfunktion prinzipbedingt sehr effektiv arbeiten und Wärmepumpen in Altbauten bei einem Energiebedarf von weniger als 100 kW pro Quadratmeter und Jahr sowie mit einer Vorlauftemperatur bis 55° eingesetzt werden können. Großflächige Heizkörper würden helfen die Vorlauftemperaturen zu senken. Bei höherem Energiebedarf seien energetische Sanierungsmaßnahmen notwendig. Mit einfachen und kostengünstigen Maßnahmen könne jedoch schon einiges erreicht werden.
Zusatzheizungen mit Gas oder Holz seien eine gute Möglichkeit, um Wärmepumpen wirtschaftlich zu betreiben.