Aber Denzlingen ist für die Schachmannschaft Zell I zu stark.
Bereichsliga:
Zell I – Denzlingen I 2,5:5,5
Die Weihnachtszeit bringt es mit sich: Auch Schachspieler haben Familie – und besuchen die ein oder andere Weihnachtsveranstaltung. So auch in der ersten Mannschaft des Schachclubs Zell. Stefan Rechlin und Stefan Gießler waren am Sonntag verhindert und halfen daher in der Reserve aus. Als Ausgleich stellte die zweite Mannschaft Eugen Schmidt (7) und Mannschaftsführer Benjamin Piskadlo (8) als Spieler für Zell I ab. Schmidt spielte sehr schnell und hatte auch rasch eine ausgeglichene Stellung auf dem Brett. Sein schnelles Remis sollte der Mannschaft eigentlich helfen, dachte man. Am Spitzenbrett konnte Kurt Jäger in einem Defensivmatch ebenfalls ein Remis beitragen. Jägers Endspielkünste kamen nicht zum Einsatz, da alle Initiativen abgeblockt wurden. Irgendwie waren sich die Offiziere in der Angriffsreihenfolge nicht einig. Jürgen Gißler (2) hatte einen verwegenen Angriff gestartet. Es ließ seinen König in der Mitte und schob die Königsbauern vor. Sein Gegner fand die Möglichkeit, lang zu rochieren und entzog sich der Gefahrenzone. Es drohte ein heftiges Gemetzel, das aber immer ausgeglichen sein sollte. Daher einigte man sich auf Remis.
Fast sah es aus, als ob beide Mannschaften ein weihnachtliches Friedensabkommen schließen wollten. Allerdings kamen die Zeller nun in Schwierigkeiten. Michael Vollmer (4) hatte eigentlich eine ausgeglichene Stellung. Er verlor den Faden und stellte sich schlechter. Nach unklarem Ablauf musste er den Punkt den Breisgauern überlassen. Ähnlich erging es Benjamin Piskadlo. Nach Erreichen des Endspiels stand er klar aktiver. Sein Gegner konnte kaum Türme oder Läufer bewegen. Aber mit jedem Zug schwand sein Vorteil. Er sammelte Probleme und löste diese auch nicht. Sein Gegner hingegen beseitigte eine Schwäche nach der anderen und wandelte sie in Vorteile um. So musste sich Benni einem Freibauern Duo erwehren, das dann den Durchbruch zur Grundlinie schaffte.
Jungstar Ho In Lee (6) hatte hart zu kämpfen. Er kam schwer in die Bredouille. Nachdem sein Gegner aber die Damen tauschte und auch keine Leichtfiguren mehr auf dem Brett waren, konnte sich Lee gut entfalten. Zwei Türme und noch fast alle Bauern beherrschte er wie aus dem Lehrbuch: Aktiv spielen, hebeln und vorteilhaft abtauschen. Am Ende gewann er mehrere Bauern und hatte die Initiative behalten – einziger Sieg für Zell. Vorstand Wilhelm Eble (5) hatte bemerkt, dass nur ein Sieg noch Chancen auf einen Mannschaftspunkt wahren würde. Er spielte daher mit den schwarzen Steinen sehr offensiv. Auch sein Gegner hatte eher die Kampfhosen an. So gab es eine heiße Partie, bei der lange nicht klar war, wer die Oberhand behalten sollte. Bereits schwer in der Defensive blieb der Mattangriff zunächst aus. Es kam zu einem zähen Ringen, wobei am Ende die Bauernminderheit zur Niederlage führte. Am Ende spielte noch Thomas Gißler (3) einen zunächst aussichtsreichen Kampf mit einem Reichweiten starken Läufer gegen einen kurzbeinigen Springer. Es schien, als ob er sich einen gegnerischen Bauern schnappen könne. Aber nach knapp sechs Stunden ging ihm wohl die Kondition aus und er fand seinen König am falschen Ende des Bretts. Leider ging auch dieser Punkt an die Gäste.
„Ohne Zwei“ waren die Zeller die schwächere Mannschaft, aber die Niederlage fiel dennoch etwas zu hoch aus.
Bezirksliga:
Zell II- Lahr II 6:2
Die Lahrer Schachreserve gilt als Wundertüte der Bezirksliga. Je nach Personalbedarf der ersten Mannschaft tritt Lahr 2 einmal bärenstark oder stark ersatzgeschwächt an. Dieses Mal gelang es den Lahrern nicht einmal alle 8 Bretter zu besetzen. Wolfgang Niederberger an Brett 8 brachte dadurch Zell kampflos mit 1:0 in Führung. Alles, außer einem klaren Erfolg für Zell wäre jetzt eine Überraschung gewesen, denn die Wertungszahlen der anderen 7 Zeller Spieler waren alle besser als die der Lahrer Konkurrenten. Am schnellsten waren bei Timo Müller an Brett 5 Vorteile zu erkennen, und sein Sieg ließ auch nicht lange auf sich warten. Fast zeitgleich buchte Zell durch das Remis von Hans Burger (7) einen weiteren halben Punkt auf der Habenseite, 2,5:0,5. Und auch bei Peter Baumann (6) konnte mit einer Mehrfigur ein Sieg und damit eine Vorentscheidung eingeplant werden. Baumanns junger Gegenspieler ließ sich jedoch viel Zeit und wollte sich die Umwandlung eines Freibauern zeigen lassen. Bevor Baumann den Sack zu machte, hatte schon Stefan Gießler mit seinem Unentschieden (2) auf 3:1 erhöht.
Der Kampf war gelaufen, wenngleich noch drei Partien im Gange waren. Die Truppen von Mannschaftsführer Juan Garcia (4) standen bereits drohend in den Gemächern des feindlichen Monarchen und verweigerten ihm die Flucht: 5:1. Heinrich Kotzott war an Brett 2 inzwischen in ein verlorenes Endspiel geraten. Der gegnerische Bauerndurchmarsch zur Grundreihe war nicht zu verhindern.
Stefan Rechlin stellte am Spitzenbrett mit seinem Sieg in einer wilden, lange Zeit ausgeglichenen, Partie wieder den vier Punkte Abstand her.
Kreisklasse A:
Zell III- Hornberg II 5:0
Verspäteter Saisonstart für die Dritte, besser gesagt der Jugendmannschaft. In den ersten beiden Runden fanden sich nicht genügend Spieler um anzutreten. In Runde 3 hatte man endlich eine Mannschaft zusammen bekommen – leider sagte der Gegner ab. Erst in Runde 4 kam es nun zu einer Begegnung, bei der beide Mannschaften alle Bretter besetzen konnten. Während die Zeller zwei Neulinge einsetzten, waren es bei Hornberg derer drei. Es spielte erstmals Clemens Eble (5). In der Partie ging es wild zur Sache. Perfektes Spiel war nicht zu erwarten und so wurde auch nicht jeder Fehler bestraft. Nachdem Eble die Initiative gewonnen hatte, zwang er den gegnerischen König zu einer Wanderung über das halbe Brett. Er konnte die meisten Figuren abtauschen. Nur die diagonal ziehenden behielt er auf dem Brett – seine Stärke. Nach Vereinfachen der Stellung schickte der den König in die Ecke um ihn dort Matt zu setzen. Sein Bruder Philipp Eble (4) spielte deutlich ruhiger und überlegter. Sein Spiel beinhaltete weniger Fehler. Er nutzte jede Möglichkeit, um Material zu gewinnen. Mit massivem Materialvorteil gelang es ihm auch – ohne Pattrisiko – matt zu setzen. Vielleicht half ihm auch der große Schoko-Nikolaus, der vom Hornberger Kapitän an seine Mannschaft verteilt wurde. Am Spitzenbrett kämpfte Tim Rissler lange gegen einen starken Angriff an. Es sah nicht danach aus, dass er den Punkt gewinnen könnte, nachdem sein Gegner eine Figur gewann. Aber irgendwie drehte er die Partie, holte sich das Material zurück, um im Endspiel die Initiative und letztlich den Sieg zu sichern. Maxim Klassen (2) hatte von Beginn an das bessere Konzept und spielte gerade aus nach vorne. Nicht lange und er hatte deutliche Vorteile gewonnen. Der Sieg erhöhte die Zeller Führung auf 4:0. Letztlich spielte noch Lukas Keller (3). Sein Spielaufbau war sehr unauffällig, schnörkellos und konsequent. Mit seinem Gegner hatte er wenig Mühe, ließ sich aber dennoch nicht zu überhasteten Aktionen hinreisen. Mit seinem Sieg gelang der Zeller Jugendmannschaft ein überragendes Ergebnis.