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Zell am Harmersbach | 29.09.2023

Feingefühl für Formen

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Die Künstlerin Christine Ruff hatte Kontakt mit dem Förderverein Rundofen und den Zeller Kunstwegen aufgenommen. Ihr Wunsch: nach Fertigstellung des Rundofens in diesem ihre Kunst ausstellen zu dürfen. Ein frühes Gespräch erfolgte zusammen mit dem Stadtmarketing auf der Baustelle des Rundofens. Von links nach rechts: Alexander Ruff, Christine Ruff, Dieter Petri, Wolfgang Hilzensauer. Foto: privat
von Wolfgang Hilzensauer

Keramikkünstlerin Christiane Ruff stellt vom 6. bis 29. Oktober im Rundofen aus. Die Künstlerin verwischt gekonnt die Grenzen zwischen Kunst und Design.

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Schalen, Vasen, Karaffen: Christine Ruff verschafft ihren Werken eine neue Formensprache.
Foto: privat
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Der Förderverein Zeller Rundofen richtet in Zusammenarbeit mit den Förderverein Zeller Kunstwege erneut eine Ausstellung im Rundofen aus. Sie widmet sich dem Thema „Keramik zwischen Kunst und Design“. Die Ausstellung mit gleichlautendem Titel beginnt mit einer Vernissage am kommenden Freitag, den 6. Oktober.

Ruffs Anfänge in der Zeller Keramik

Mit 17 Jahren absolvierte die Künstlerin eine Ausbildung als Keramikerin für Unterglasurmalerei in der Zeller Keramik. „Da wurde viel im Akkord gearbeitet. Für mich war klar, dass ich hier nicht alt werden wollte“, blickt sie zurück. Sie besuchte nach der Ausbildung die Fachschule für Keramik-Gestaltung in Höhr-Grenzhausen und qualifizierte sich auf dem Gebiet der Keramik-Gestaltung weiter.

Die Suche nach der perfekten Form

Ende der 1990er Jahre arbeitete Christine Ruff bei dem bekannten Bildhauer Tony Cragg in Wuppertal. Er wurde berühmt durch seine Skulpturen, die die „Unendlichkeit der Formen in der Welt erforschen“. Hier vertiefte die Künstlerin ihr Feingefühl für Formen. Sie kam mit den unterschiedlichsten Materialien wie Styropor, Gips, Holz, Kunststoff und auch Ton in Berührung.

Kunst als Prozess

Das freie Modellieren und besonders das „Abdrehen“ des Werkstoffes Gips hatten es ihr angetan. Es spielt noch heute in ihrer Kunst eine wichtige Rolle. Seit 2004 lebt und arbeitet die selbstständige Keramikerin mit eigenem Atelier in Wuppertal. Die Natur dient ihr als Inspirationsfläche. Die organischen Formen finden sich in ihrer Keramik wieder. „Das Schöne ist“, sagt Christine Ruff, „dass ich in meiner Kunst erkenne, wie das eine in das nächste greift. Und sich so das Rad immer weiterdreht.“

Ausgezeichnete Arbeit

Bewusst unterläuft sie dabei den viel zitierten Designgrundsatz „form follows function“ und bewegt sich so zwischen Kunst und Design, Skulptur und Gebrauchsgegenstand. Ihr Wissen gibt die Künstlerin in Keramikkursen und als Dozentin unter anderem an der Essener Folkwang-Universität der Freien Künste weiter.

Auf dem Weg Keramik anders zu gestalten wurde ihr erfolgreiches Wirken sogar staatlich anerkannt. Bereits 2013 ehrte der Staatspreis des Landes NRW und 2014 der Hessische Staatspreis ihr künstlerisches Schaffen. Sie war auch in diesem Jahr auf der Ausstellung „Manufactum Staatspreis NRW 2023“ mit ihren Exponaten vertreten.

Die Technik hinter der Kunst

Heute stellt die Künstlerin ihre Formen im Gießverfahren her. Die rotationssymmetrischen Formen drechselt sie auf der Gipsabdrehscheibe. Ruff liebt die Farben und Formen der 50er Jahre: „Sie vermitteln für mich eine wohltuende Leichtigkeit und sind somit wieder Inspiration“. Beim Dekor legt sie Wert auf die Homogenität der Oberfläche. Dadurch erzielt sie eine spezielle ästhetische Wirkung.
Seit 15 Jahren ist sie selbständig, hat viele Formen gemacht und neue Ideen entwickelt. Kreativität kennt bei der Künstlerin keine Grenzen. So diente bei einer Blütenschale eine alte Stricktischdecke als Schablone.

Als Basis ihrer Arbeiten nutzt sie unterschiedliche Grundformen, wie zum Beispiel Halbkugel, Zylinder und Kegelstumpf. Diese werden kombiniert und neu zusammengesetzt. Die einzelnen Formen werden im Gießverfahren hergestellt. In ihren Arbeiten fließen Formen und Muster ineinander, die Einzelteile verschmelzen zum Gesamt-Klang einer neuen Form. Mit diesem Verfahren entstehen so Vasen, Schalen und Karaffen.

Der Countdown läuft

Nun laufen bei den Organisatoren die Vorbereitungen zur Ausstellung. Für diese und kommende Ausstellungen von Keramik und Kleinskulpturen wurde in ein passendes Ausstellungsmobiliar investiert. Der Förderverein Zeller Kunstwege wurde aus Mitteln eines Fördertopfes des Landes Baden-Württemberg unterstützt. Die letzte Absprache zur Ausstellung fand im August 2023 im Rundofen zusammen mit der Künstlerin statt.

Einladung zur Vernissage

Die Ausstellung findet vom 6. bis 29. Oktober 2023 im Rundofen statt. Die Künstlerin ist bei der Vernissage anwesend (6. Oktober, 18.30 Uhr). Hierzu ist jeder eingeladen, der Eintritt ist frei.

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Schlagworte:
Förderverein Zeller Kunstwege, Rundofen Zell am Harmersbach, Rundofen-Förderverein Zell am Harmersbach

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