Zwei 9. Klassen der Werkrealschule am Bildungszentrum mit großem Programm verabschiedet. Bester Hauptschüler des Jahrgangs ist Aliata Hashemi.
Feierliche Zeugnisübergaben, Reden, Ehrungen und musikalische Beiträge der Schüler fügten sich zu einer stimmungsvollen Feier am Donnerstagabend in der Ritter-von-Buß-Halle des Bildungszentrums zusammen. Die Bühne war festlich geschmückt und auch die Entlassschüler zeigten sich von ihrer besten Seite.
Die Feier begann musikalisch auf 16 Xylophonen: Diese selten gehörten Instrumente spielten die Schüler mit viel Gefühl, dazu ertönten Stimmen aus dem Off mit Gedanken zum Schulabschluss. Ein gelungener Einstieg, für das die Schüler viel Applaus erhielten.
Die Jugend von heute
Schulleiterin Anne-Catrin Medel hielt eine moderne Rede, die sie mit der Shell-Studie über die Jugend von heute begann. Dabei wird den Jugendlichen nicht nur positive Eigenschaften zugeschrieben. Davon sollten sich die Schüler nicht runterziehen lassen – prinzipiell werde jeder Generation im jugendlichen Alter prognostiziert, dass alles schlimmer werde.
„Ihr macht euch auf in eine Welt, die sich so rasend schnell verändert wie nie vorher“, blickte sie in die Zukunft ihrer Schüler. Handy, TicToc, Whats App, Instagram und Snapchat sind Alltag für sie, weiß die Schulleiterin. Influencer versuchen die Fans zu beeinflussen und vermitteln ein unrealistisches Bild von sich. „Verliert euch nicht in der digitalen Kunstwelt anderer!“, mahnte Medel. Sie rief dazu auf, extrem kritisch zu sein mit den Seiten im Internet, auf denen man sich informiert und man sollte sich nie nur auf eine Seite verlassen.
Allgemeinbildung und echte Freunde
Aber es gebe auch Dinge, die unumstößlich sind und sich nicht verändern, erklärte Medel mit Nachdruck. Dies seien: Eine gute Allgemeinbildung (vermittelt von der Schule) und echte Freunde aus Fleisch und Blut, die nicht zu ersetzen sind. „Trefft euch real, feiert zusammen, streitet euch und nehmt euch wieder in den Arm!“, machte sie deutlich: „Lebt euer Leben selber!“ Man soll nicht Likes oder Dislikes auf dem Handy darüber entscheiden lassen, ob jemand beliebt ist oder nicht, kritisierte Medel die gängige Praxis heute.
Noch nie seien Schulabgänger auf dem Ausbildungsmarkt so umworben worden wie jetzt, noch nie waren die beruflichen Perspektiven so gut. „Ihr habt eine rosige Zukunft vor euch!“, wagte sie eine überaus positive Prognose. Die Generation Z stehe heute als Synonym für Zutrauen, Zupacken, Zuversicht und Zukunft selber gestalten. Abschließend gratulierte sie den Schulabgängern zu ihrem Abschluss und wünschte ihnen alles Gute für die Zukunft.
Die Zeugnisübergabe – Höhepunkt des Abends
Danach erfolgte der Höhepunkt des Abends: Die Zeugnisübergabe auf der Bühne. Lehrerin Laura Appenzeller hielt eine einführende Rede mit einem humorvollen Rückblick auf die Schulzeit ihrer Klasse W9a. Sie verglich die Schulzeit mit einer Fernsehserie, einer Staffel und rief die Schüler dazu auf, eine neue Rolle zu finden, neue Dreh orte und neue Kollegen. Zur Zeugnisübergabe wurden die Schüler einzeln auf die Bühne gerufen, erhielten das wichtige Dokument und Gelegenheit zum Fotografieren gab es dann auch.
Lehrerin Corinna Krämer war die Klassenlehrerin der W9b. Sie blickte in ihrer Rede auf die Schulzeit ihrer Klasse zurück. In der 5. Klasse sei alles neu gewesen, es war eine große Klasse und manchmal ging es turbulent zu. Ab der 7. Klasse wurden aus der großen Klasse zwei kleine Klassen gemacht und es wurde deutlich ruhiger. Die Abschlussfahrt nach Südtirol war für alle ein besonderes Erlebnis. Anschließend wünschte sie den Schülern mutig die Schritte in die Zukunft zu gehen und keine Angst vor dem Scheitern zu haben. Gerne überreichte sie ihren Schülern danach die Zeugnisse.
Beide Klassenlehrerinnen überreichten dann die Belobigungen: Für Aliata Hashemi, Sascha Schweigert und Mirko Keller.
Sozialpreis für Mirko Keller und Aliata Hashemi
Den Sozialpreis der AWO überreichte der Vorsitzende Stefan Stehle. Diesen Preis erhalten Schüler, die sich in besonderer Weise engagiert haben. Von den Schülern selber vorgeschlagen und von den Lehrern be stätigt wurden Mirko Keller und Aliata Hashemi, die sich nicht nur über den Preis, sondern auch über viel Applaus freuen durften. Aliata Hashemi kommt aus Afghanistan und lebt seit neun Jahren in Deutschland.
Den besten Abschluss im Fach Technik hat Mirko Keller erreicht. Helene Auer hat hierfür einen Preis gestiftet und überreichte ihn persönlich an den Preisträger.
Das Fach AES bedeutet Alltagskultur, Ernährung, Soziales und ist ein Wahlpflichtfach in der 10. Realschulklasse. Hier hat Sascha Schweigert mit Abstand die besten Noten erhalten, sich für gesunde Ernährung eingesetzt und aktiv gegen die Lebensmittelverschwendung gewirkt. Der Preis wurde von der Winkelwaldklinik gestiftet und von Nico Lehmann überreicht.
Den Wirtschaftspreis der Sparkasse erhielten Aliata Hashemi und Mirko Keller für ihren Fleiß und ihre Lernbereitschaft für wirtschaftliche Zusammenhänge. Die Preise überreichten die Lehrkräfte Ayse Eryilmaz und Björn Tellechea.
Unter großem Beifall wurde Aliata Hashemi der Preis für den besten Hauptschulabschluss verliehen. Er wird vom Förderkreis der Schule gestiftet und gestern Abend von Hans Spathelf überreicht.
Bürgermeisterstellvertreterin Brigitte Stunder hielt die Rede für die Stadt Zell und die Nachbargemeinden.
Mit einem musikalischen Beitrag aus Gesang und Musikinstrumenten der Werkrealschüler endete das Programm der Abschlussfeier. Das Klassenfoto auf der Treppe neben der Halle wird zu einem beliebten Ereignis für alle Eltern: Fotografieren und anschließend das Bild an Familie und Freunde ver schicken. Danach begeben sich die Entlass-Schüler zu ihren privaten Feiern in der Familie.