Einen guten Start ins Turnier der Deutschen U12 Schachmeisterschaft hatte der jüngste Zeller Schach spieler zum Turnierstart über Pfingsten.
Als Nummer 21 von 60 gemeldeten Spielern bescherte ihm das Los in der 1. Runde einen Wertungszahl mäßig hinter ihm platzierten Gegner. Der Rostocker wurde von Lee auch rasch in die Defensive gedrängt und besiegt. Als Sieger hieß das für Lee, der nächste Gegner wird schwerer. Dass es gleich die Nummer 8 des Turniers wurde, ließ Lee etwas erschrecken. Mit einer DWZ von knapp 2.000 hatte der Sachse Hermann mehr als 200 DWZ-Punkte mehr auf seinem Qualitätskonto.
Ein Level in welches Ho In Lee erst noch vorstoßen will. Er nahm – wenn auch aufgeregt – die Herausforderung an und spielte eine starke Partie, bis ihm ein unerwarteter, leicht zu sehender Fehler unterlief. Er zog seinen König in eine halboffene Linie, auf der die Schutzfunktion eines Bauern durch Fesselkraft des gegnerischen Turmes aufgehoben war. Der Verlust von 2 Bauern war die sofortige Folge und damit war die Partie nicht mehr zu halten.
Es war wohl richtig den König zu ziehen – um die Grundreihe für den Turm frei zu machen – jedoch nicht in die erwähnte Turmfesselung. Es war wohl ein Moment der Unachtsamkeit, der zu diesem Fehler führte. Für sein tief durchdachtes Schachspiel jedenfalls völlig untypisch. Schade, denn spätere Computeranalysen im Zeller Club ergaben eine bis dahin aus geglichene Stellung.
Am Pfingstmontag folgte Runde 3. Der Gegner aus Weimar lag DWZ-mäßig etwas unter Lees »Preisklasse«, aber nicht sehr viel. Ein harter Kampf war zu erwarten und das wurde es auch. Wer bildet für sich den spielentscheidenden Freibauern. Zuerst schien das bei Lee so, dann gelang seinem Gegner die Bildung eines solchen. Lee schaltete rechtzeitig um auf Defensive, aber trotzdem immer bemüht den gegnerischen König zu attackieren. Mit einer Fesselung – ähnlich der, bei der er tags zuvor die Partie verlor – gewann er dieses mal selbst entscheidendes Material und gewann sicher.
Nun wartet am heutigen Dienstag in der 4. Runde wieder die Elite der U12 Klasse auf ihn. Der Potsdamer Nemitz ist mit 2.157 DWZ der zweitstärkste Spieler im Turnier. Eine schwere Aufgabe für Ho In Lee (1.756 DWZ). Nach der Doppelrunde (5 und 6) am Mittwoch, endet das Turnier am Wochenende nach neun Runden.