»Ganz toll die sportlichen Erfolge, insbesondere vom Moritz Möbius«, würdigte Bürgermeister Günter Pfundstein auf der Jahreshauptversammlung die Leistungen des Zeller Sportschützenvereins (SSV Zell) sowie seines »Aushängeschildes«.
Auch Oberschützenmeister Jürgen Hoferer dankte allen aktiven Schützen, die den Verein mit ihren sportlichen Leistungen repräsentieren, ebenso wie dem jungen Parasportschützen Moritz Möbius. Der machte im Sportjahr 2022 als Drittplatzierter beim Worldcup in München, als Deutscher Meister in Luftgewehr und Kleinkaliber sowie als Teilnehmer an den Para-Weltmeisterschaften in den Vereinigten Emiraten nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf den Zeller Sportschützenverein aufmerksam. Zudem wurde er im Olympia-Stützpunkt in Freiburg geehrt.
»Die Zukunft unseres Vereins ist abhängig von unserem Nachwuchs«, wandte sich Vorstand Jürgen Hoferer dennoch mahnend an jenes Viertel der insgesamt etwa 80 Vereinsmitglieder, das sich am vergangenen Samstagabend in den Klosterbräustuben eingefunden hatte: »Leider hatten wir in den letzten Jahren niemanden außer dem Ralf Totzke, der sich um dieses Thema wirklich gekümmert hat«, resümierte er.
Umso mehr freute sich der Oberschützenmeister, mit Wolfgang Trindler nun eine Doppelbesetzung des so wichtigen Jugendwart-Amtes zu haben. Ansonsten ergaben die turnusgemäßen Neuwahlen eine Wiederwahl des bisherigen Vorstandsteams. Dieses besteht aus dem Vositzenden Jürgen Hoferer, seinem Stellvertreter Willi Benz, Schriftführerin Anke Trindler, Kassenwartin Christine Endres, Sportwart Andreas Vogt sowie den Beisitzern Hubert Schmid, Gabi Brucker und Harald Angermayr, die jeweils zuständig für EDV, Presse und Technik sind.
Wieder in normales Fahrwasser gekommen
Dem vorausgegangen war die einstimmig erfolgte Entlastung des Verwaltungsteams – nicht zuletzt aufgrund einer Kasse, deren beanstandungsfreie Führung von den Kassenprüfern Willi Brucker und Lothar Grillich mit einem großen Kompliment gewürdigt wurde und die im Vergleich zu den Vorjahren ein erheblich gestiegenes Plus aufweist.
Bürgermeister Günter Pfundstein gratulierte den Sportschützen: »Sehr erfreulich, dass nach Corona nun wieder bessere Zeiten auf den Verein zukommen, dass er in Bezug auf Veranstaltungen und damit auch in punkto Finanzen nun wieder ins normale Fahrwasser kommt.«
Der Verein wiederum bedankte sich bei ihm dafür, dass die Stadt die Kosten der Dachsanierung des Schützenhauses getragen hat. »Das ist ein städtisches Gebäude, da ist das für mich selbstverständlich«, erwiderte Günter Pfundstein. Doch er unterstrich auch, wie wichtig es sei, dass der Verein sich in solchen Dingen einbringe, um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten und zeigte sich froh über das Maß, in dem dies erfolge.
In diesem Rahmen berichtete der Vorsitzende von der Einebnung des Platzes vor dem Schützenhaus, die im letzten Sommer ehrenamtlich von Vereinsmitgliedern durchgeführt wurde. Die Flachdach-Abdichtung des 25-Meter-Schießstandes steht nun als nächstes an.
Viele Gäste im Schützenhaus
Der Jahresrückblick des SSV Zell handelte zudem von der SSV-Teilnahme an den Rundenwettkämpfen im Schützenkreis Geroldseck-Kinzigtal für Gewehr und Pistolenschützen sowie vom alljährlichen Jedermannschießen. Letzteres wertete der Oberschützenmeister Jürgen Hoferer als eine sehr erfolgreiche Veranstaltung – dank des Einsatzes und Zusammenhalts vieler Helfer. Auch den »heimlichen Schaffern des Vereins«, die im Hintergrund »unser Schützenhaus sauber halten, für den gefüllten Kühlschrank sorgen und die Stände mähen« dankte der Vorsitzende.
Auf der Anlage des SSV zu Gast waren im vergangenen Jahr Zells Bürgerwehr sowie Narrenzunft, die Fasend-Gemeinschaft Klein-Paris und die Mannschaft des Restaurants Biereck. Den Silvesterempfang der Stadt Zell unterstützten die Sportschützen mit Glühwein-Ausschank und Kuchenverkauf. Eine außerdem wichtige Einnahmequelle für den Verein ist das Sammeln von Altpapier – stolze 13,5 Tonnen waren es im vergangenen Jahr.
Mangelnde Teilnahme an weiterführenden Meisterschaften
Bei den Vereinsmeisterschaften gab es laut Sportwart Andreas Vogt 35 Starts (ähnlich viele wie in den Vor-Corona-Jahren) in verschiedenen Disziplinen. Die Ergebnisse und Urkunden wird er im Laufe der nächsten Woche nachreichen.
»Nach den Vereinsmeisterschaften ist kaum jemand bereit, sich für die Kreismeisterschaften zu melden«, bedauerte Andreas Vogt ein seit Jahren nicht nur im SSV Zell, sondern generell zu beobachtendes Phänomen, »für mich als Sportwart ist das frustrierend, für die nächsten Kreismeisterschaften liegen vom SSV Zell nur zwei Anmeldungen vor.«
Die Qualität und Anzahl der Schützen im Kreis nehme ab, stellte er fest und zeigte die Konsequenzen auf: »Bei den Kreismeisterschaften kriegt man die Stände kaum noch voll, ähnlich sieht es bei den Landesmeisterschaften aus.« Mit entsprechenden Auswirkungen auf die Zulassungszahlen zur Deutschen Meisterschaft.
Zehn Ehrungen
Freude hingegen herrschte in Bezug auf Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft im Südbadischen Sportschützenverband sowie Zugehörigkeit zum SSV Zell. Im Rahmen der Hauptversammlung entsprechend gewürdigt wurden: Harald Angermayr (40 Jahre), Ingeburg Marx (35 Jahre), Albert Bächle, Markus Brack und Dieter Fritsch (30 Jahre), Willi Brucker (25 Jahre), Patrick Boschert und Thomas Benz (15 Jahre), Günter Repple und Bruno Vollmer (10 Jahre).
Alle Mitglieder mit eigenen Waffenbesitzkarten als auch jene Mitglieder, die noch ohne eigene WBK sind, rief der Vorsitzende Jürgen Hoferer abschließend dazu auf, regelmäßig am Schießbetrieb und auch an den Vereinsmeisterschaften teilzunehmen: »Die Kontrollen über den Nachweis der einzelnen Bedürfnisse werden in der nächsten Zeit mit Sicherheit stattfinden.«