Am vergangenen Freitag hat die Evangelische Kirchengemeinde Zell das Richtfest für das neue Gemeindehaus unterhalb der Kirche gefeiert.
Baubeginn war Anfang Juni letzten Jahres, der symbolische Spatenstich erfolgte am 27. Juni 2022. In gut sieben Monaten Bauzeit, die Winterpause nicht mitgerechnet, wurden die Erdarbeiten, die Erstellung des Rohbaus, die Holzständerkonstruktion sowie der Einbau von Fenstern und Haustechnik erfolgreich bewältigt.
Über das Gemeindehaus
Bei dem Neubau handelt es sich um zwei separate Nutzungsbereiche. Zum einen das Gemeindehaus mit Gemeindesaal, Nebenräumen und Pfarrbüro mit einer Nettofläche von rund 240 Quadratmetern. Zum anderen das Pfarrhaus mit einer Nettofläche von rund 140 Quadratmetern. Gemeinde- und Pfarrhaus gründen auf einer Betonstruktur, die das Kellergeschoss, die Erdgeschossdecke, Stirnwand und Trennwand ausbildet. Alle anderen Elemente sind in einer modernen Holzständerkonstruktion nach dem KFW50 Standard ausgeführt. Die Fenster sind dreifach verglast und die Fassaden mit Holz verkleidet. Das Dach wird mit Blech eingedeckt und mit einer Photovoltaikanlage versehen. Das Gebäude ist barrierefrei erschlossen und wird mit Wärmepumpen und Fußbodenheizung ausgestattet. Zwischen der bestehenden Kirche und dem Gemeindehaus wird eine öffentlich zugängliche Piazza angelegt. Die Bausumme beträgt 2,2 Millionen Euro. Das galt es mit einem zünftigen Richtfest zu feiern.
Projekt begann vor fünf Jahren
Gegen 16 Uhr hatten sich rund 30 Personen im künftigen Saal des neuen Gemeindehauses zum allerersten Fest eingefunden. Darunter Dekan Wellhöner und Herr Saecker vom Kirchenbauamt als Vertreter des Kirchenbezirks Ortenau und der Landeskirche, Dekan Becker und Pfarrerin Martini als Vakanzvertretung, aktuelle und ehemalige Verantwortliche und Aktive der Kirchengemeinde, Architekt, Bauleiter sowie die Vertreter der ausführenden Handwerksfirmen mit ihren Mitarbeitern.
Der Vorsitzende der Kirchengemeinde Joachim Groß eröffnete das Richtfest mit einer kleinen Ansprache, die auf den Weg zum neuen Gemeindehaus zurückblickte. Der begann im Jahre 2017 mit einer Untersuchung der Liegenschaften, passierte mehrere Rats- und Gemeindeversammlungen und führte über den Zuschlag an Architekt Welle im März 2021 zu diesem Richtfest.
Mit Gunst und Verlaub
Mit dem Dank an alle Beteiligten und dem Aufblitzen der Nachmittagssonne war die Zeit für den Richtspruch gekommen. Man begab sich auf die Straße und Zimmermann Alexander Müller von der Firma Holzbau Bendler brachte mit einem Kollegen den geschmückten Baum an der Firstspitze des Neubaus an. Nun erschallte der Richtspruch: Der Bau ist erstellt aus Beton und Holz, dem Pfarrer zum Nutzen und der Gemeinde zum Stolz. Das geleerte Glas wurde zerschlagen und der Bauherrschaft Glück und Segen auf allen Wegen bedeutet.
Es geht voran
Die anschließende Rede von Dekan Wellhöner lenkte den Blick zunächst auf Jesu Christi, unter dessen Segen und gutem Geist der Bau gut voranschreitet. Dann richtete er den Blick auf die zukünftige Gemeindearbeit und auf die Dienstwohnung, die hoffentlich bald eine Pfarrerin oder einen Pfarrer beherbergen wird. Er nutzte die Gelegenheit nochmal
allen an Vorbereitung, Planung, Ausführung und Begleitung Beteiligten zu danken.
Komm bau ein Haus!
Dekan Rainer Becker griff zur Gitarre und alle stimm-ten frohgemut in das Lied »Komm bau ein Haus!« ein. Nach dem Spatenstich im letzten Jahr erklang dieses schöne Lied zum zweiten Mal. Nun freuen sich alle auf die Einweihung, wo es zum dritten Mal erklingen soll.
Mit dem großen Wunsch, dass auch die weiteren Arbeiten gut gelaunt, gesund und unfallfrei verlaufen, war die Zeit für ein zünftiges Vesper gekommen. Vertreter der Handwerkerschaft überreichten Geschenke, stellvertretend für den Bauherr an Joachim Groß. Gegen 18 Uhr endete das Fest mit der großen Hoffnung, dass es nicht das Letzte in diesem neuen Haus sein wird. Die Gäste verabschiedeten sich in das Wochenende und der künftige Gemeindesaal wurde wieder zu einer Baustelle.