»Ich bin froh und stolz, dass unser Verein gut funktioniert und vor allem harmoniert«, unterstrich Sebastian Grillich, Vorstand Öffentlichkeitsarbeit, in seinem Bericht anlässlich der General versammlung der Zeller Stadtkapelle.



Die fand am vergangenen Freitagabend im bis auf den letzten Platz besetzten Partyhaus Dörfle statt. »Ein erfolgreiches Jahr liegt hinter uns«, freute sich der Vorstand. Zwar war das Jahr 2022 weiterhin von der Corona-Pandemie gezeichnet, doch ab Mai war es wieder möglich, als gesamte Kapelle eine Probe unter normalisierten Bedingungen abzuhalten.
»Die Einweihung des Rundofens war für uns der erste richtige Auftritt«, berichtete Sebastian Grillich. Mehrheitlich Hocks und traditionelle Auftritte wie Biwak und Patrozinium und somit eher im Freien stattfindende Veranstaltungen hatten den Auftrittskalender gefüllt.
Angesichts einer sich verringernden Inzidenz jedoch konnte nach langer Pause wieder das Cäcilienkonzert stattfinden und damit das Jahreshighlight des 70 aktive Mitglieder zählenden Vereins. »Die intensive Probenarbeit hat sich gelohnt«, betonte Sebastian Grillich, denn der Lohn für die lange Vorbereitung seien ein großartiger Konzertabend und ein zufriedenes Publikum gewesen.
Auch abseits der Musik »haben wir letztes Jahr wieder toll zusammengearbeitet«, befand er, mit Blick auf die Bewirtung des Vereins bei den Hocks des Musikvereins Unterharmersbach am Rundofen, der Afterwork-Party sowie dem Jubiläum des Symphonischen Blasorchesters des Blasmusikverbandes Kinzigtal.
Wertschätzung im Umgang miteinander
»Unterstützung, Rücksichtnahme und wertschätzender Umgang miteinander sind wichtig, vor allem nach den turbulenten Jahren, die hinter uns liegen mit den vielen Diskussionen, Meinungsverschiedenheiten und leider auch unsachlichen, hitzigen Streits, die unsere gesamte Gesellschaft auf die Probe gestellt haben.« Umso wichtiger und schöner sei es für den Verein, dass es in der Stadtkapelle solcherlei Diskussionen nicht gegeben habe und die Musik die Vereinsmitglieder so stark verbinde.
»Wir sind also auf einem sehr guten Weg, musikalisch wie gemeinschaftlich, und können uns auf das nächste auftrittsreiche Jahr mit Höhepunkten wie dem Wertungsspiel in Wolfach, einer Konzertreise nach Frauenstein, unserem Sommer-OpenAir am Kulturzentrum und natürlich unserem Cäcilienkonzert freuen«, fasste Sebastian Grillich zusammen.
Dirigent Stefan Polap formulierte es so: »Es macht sehr viel Spaß mit Euch!« Doch er schlug auch mahnende Töne an: Sicherlich noch einige Zeit werde es dauern, bis die Stadtkapelle sich von den Corona-Jahren erholt habe. Das größte Problem dieser Zeit sei die Nachwuchsgewinnung gewesen, »deshalb bin ich froh, dass wir zum Start des laufenden Schuljahres wieder eine etwas größere Bläserklasse am Start haben.«
Auf dem Weg zu neuen Zielen, Höhepunkten
Auch habe das Jahr 2022 der Kapelle vor allem in punkto Flexibilität und Improvisationstalent viel abverlangt. Dafür dankte der Dirigent: der Stadt Zell für das Zur-Verfügung-Stellen von Proberäumlichkeiten, dem gesamten Vorstand, »und Euch Musikerinnen und Musikern, dass Ihr in dieser schweren Zeit der Stadtkapelle die Treue gehalten habt und wir uns nun auf den Weg machen können zu neuen Zielen und Höhepunkten.«
Nicht weniger positiv: Die Neuaufnahme von knapp 20 neuen MusikerInnen Anfang 2023. Die gelte es nun einerseits zu integrieren, musikalisch wie kameradschaftlich. Andererseits ermunterte er die neuen Aktiven: »Wenn es Probleme gibt, sprecht uns aus der Vorstandschaft oder Eure Paten an.«
Zu den diesjährigen Aufgaben der Stadtkapelle gehöre weiterhin die Werbung neuer JungmusikerInnen, die Weiterentwicklung des Klangkörpers sowie die Formalausbildung, »sprich Marschieren, Üben, Lernen«, betonte der Dirigent.
Mit gekonntem Humor schlüpfte er anschließend in seine zweite Rolle und überbrachte als Präsident die Grüße des Blasmusikverbandes Kinzigtal sowie dessen Dank für das hervorragende Zusammenspiel innerhalb der Stadtkapelle.
In seinem voraussichtlich letzten und wie üblich herzerfrischenden Bericht als Jugendleiter zählte Jan Breig die Empfänger des Jungmusikerleistungsabzeichens 2022 auf. Dieses ging in Bronze an Carolin Polap, Elias und Sophia Wussler; in Silber an Luisa Maier, Malia Kresina und Salome Schmieder, sowie in Gold an Aron Roth.
Der Kassenbericht wartete trotz der eheblichen Ausgaben für die Uniformen der neuen Mitglieder mit einem noch immer positiven Polster auf. Einstimmig erfolgte die Entlastung des gesamten Vorstandes, die Zells frisch wiedergewählter Bürgermeister Günter Pfundstein vornahm. Bei dieser Gelegenheit bedankte er sich bei der Stadtkapelle für die musikalische Umrahmung der Ergebnisbekanntgabe nach der Wahl: »Das geht ans Herz, das werde ich nie vergessen.«
»Das war einfach super!«
Überdies bedankte er sich per Händedruck bei Sebastian Grillich für dessen jahrelanges Wirken als für die Öffentlichkeitsarbeit zuständiger Vereinsvorstand. Denn dieses Amt stellte der Musiker aufgrund familiärer und beruflicher Verpflichtungen bei den heuer anstehenden Neuwahlen zur Verfügung, mit einem großen Dank an den gesamten Verein für dessen Unterstützung in seinen Amtsjahren, für das »Füreinander-da-Sein«.
Die Nachfolge übernimmt Fabian Pohlmann. Als Vorstand Organisation ist nach wie vor Georg Heizmann tätig, als Vorstand Internes Birgit Maier. Ebenso einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden Kassenwart Nico Armbruster, die Schriftführerinnen Eva-Maria Hummel und Theresa Willmann, sowie die Beisitzer Sonja Armbruster, Maren Bachlmayr und Aurelia Wolter. Für Benedikt Christ rückt der bisherige Kassenprüfer Rafael Antritter nach. Als Vizedirigent fungiert weiterhin Robert Maier.
Ihnen dankte Sebastian Grillich als Wahlleiter, desgleichen den Notenwarten Marlene Kühnhans und Harald Haiss, Zeugwartin Sonja Armbruster und Stellvertreterin Andrea sowie dem Putzteam im Probelokal.