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Zell am Harmersbach | 15.02.2023

Sprechender Beichtautomat für die Pfarrkirche

Pfarrfasend mit vierstündigem Programm – Ministranten, De harte Kern, Pfarrer Gerner, die Hummelgruppe und Frauen in närrischen Gruppen sorgen für Heiterkeit

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Da im Zeller Kloster bald nicht mehr gebeichtet werden kann, gibt es einen Beichtautomat. Gegen Geld kann man dem Ding seine Sünden beichten und erhält dafür Klebepunkte und ein Bonusheft. Neue Zeiten brechen an! Foto: Gisela Albrecht
von Gisela Albrecht

Das Zeller Gemeindeteam hat mit vielen Helfern wieder die Pfarrfasend veranstaltet. Bruder Pirmin und Melissa Bruder ergänzten sich als Moderatoren hervorragend. Für Musik sorgte die Kapelle »Blue Sky«, Gisela und Karlheinz Hug.

Foto: Gisela Albrecht
Die Ministranten tanzten zu »Vamos a la playa« und zeigten allen: Sie sind cool drauf. Hannah Ording hat den Tanz mit ihnen einstudiert.
Foto: Gisela Albrecht
Bruder Pirmin wurde als Moderator der Pfarrfasend verabschiedet. Mit dem Kloster verlässt er Zell. Das Publikum sang nochmals seine Lieblingslieder und verabschiedete ihn mit viel Applaus.
Foto: Gisela Albrecht
Pfarrer Gerner begrüßte die Gäste mit närrischen Versen. Er kennt natürlich auch den Zeller Narren­gruß »Hoorig isch die Katz«, mit dem er seine Rede beendete.
Foto: Gisela Albrecht
Welcher von den Fröschen ist nun der Richtige? Die Ministranten hatten eine knifflige Aufgabe vorbereitet: Nur wenn die Frösche in der richtigen Reihenfolge angetippt werden, erklingt das Lied richtig. Bürgermeister Günter Pfundstein und seine Frau Heike meisterten die Aufgabe mit Bravour.
Foto: Gisela Albrecht
Der Hummelflug wurde von fünf Männern getanzt. Etwas ungelenk zwar, aber die Choreografie war top. Es gab viel Applaus und natürlich auch eine Zugabe.
Foto: Gisela Albrecht
Am Ende des vierstündigen Programms kamen alle Akteure nochmal auf die Bühne. Jutta Uhl, Bruder Pirmin und Melissa Bruder (ganz rechts) bedankten sich bei ihnen für ihre witzigen und bisweilen sportlichen Auftritte. Danach machten alle eine lange Polonaise durch den Saal.

»Wir widmen uns der Heiterkeit, die soll sich machen breit«, begrüßte Pfarrer Gerner die Narren im Pfarrheim. Mit seinen gereimten Versen eröffnete er das Programm. Auch Bruder Pirmin wagte eine besondere Ansprache: »Ich möchte euch begrüßen, in diesem Saal ihr Süßen«, da war ihm natürlich der Applaus sicher.

Damit es Sinn ergibt

Mit dem »Chor der Frösche« hatten die Ministranten eine originelle Nummer vorbereitet. Fünf Frösche sitzen aufgereiht auf einem Tisch und unter jeden Frosch sitzt verdeckt ein Ministrant. Wenn man einem Frosch auf den Kopf tippt, singt er ein paar Wörter einer bekannten Liedzeile, der nächste Frosch eine andere. Die knifflige Aufgabe war es nun, die Frösche in der richtigen Reihenfolge anzutippen, damit die Liedzeile Sinn ergibt. Nach Bruder Berthold durften sich Bürgermeister Günter Pfundstein mit Ehefrau Heike daran versuchen. Zuerst tippen sie alle Frösche an, um das Lied zu erkennen, zum Beispiel »Das rote Pferd« oder »Cordula Grün«. Dann begann die Suche nach der richtigen Reihenfolge. Beide konnten die Aufgabe mit Bravour lösen. Danach wurde das Tischtuch gelüftet und die Ministranten zeigten sich dem Publikum.

So kalt in der Kirche

»De harte Kern« beschwerte sich über die kalten Temperaturen in der Kirche und kam in Skianzug und mit Wärmflasche auf die Bühne. Sie können erstaunliches berichten: Wenn mit Weihwasser in der Kirche gespritzt wird, gefriert es auf dem Boden. Es entsteht eine Eisbahn und darauf wollen sie demnächst Schlittschuh laufen. Der Pfarrer trinkt während der Messe heimlich Schnaps, um sich zu erwärmen. Und die Minis verkaufen Teelichtlampen vor der Kirche, damit die Besucher nicht frieren.

Bonuspunkte für die Beichte

Der Clou des Abends war der sprechende Beichtautomat. Weil das Kloster schließt, soll eine andere Möglichkeit zum Beichten her. Der Kunde muss Geld reinwerfen, damit der Automat anspringt. Nach der Beichte wirft er Klebepunkte raus und ein Bonusheft zum Reinkleben. Ist das Heft voll, gibt man es beim Pfarrer ab und der trägt dem Kunden die Gebete auf, die er zur Buße beten muss. Kundin Hilde will eigentlich beichten, tut aber nur lästern. »Stop!«, sagt die Automatenstimme, »lästern gilt nicht als Sünde.« Darum hat sie zu viel bezahlt und will das Geld »für schlechte Zeiten« vorhalten. Doch das geht nicht. Da kommt Kundin Lilo und löst locker die überbezahlten Sünden ein, soviel hat sie auf dem Kerbholz. Eine tolle Gaudi, für das die Frauen viel Applaus bekamen.

Die »Gute Laune Mädels« zeigten ihren schwungvollen Tanz, natürlich wieder mit Zugabe. Tanzen ist genau ihr Ding – da kommt die gute Laune von selbst.

Mini-Werbung

Bei der Mini-Werbung haben die Ministranten bekannte Werbesprüche umgedichtet, zum Beispiel: »Eine kleine Auszeit – die heilige Messe mit Pfarrer Gerner.« Da waren wirklich witzige Sprüche dabei.
Und tanzen können sie auch: Zur Musik von »Vamos a la playa« zeigten die Mini­stranten, dass sie auch musikalisch gut drauf sind. Sie haben wohl viel geübt – alles hat sehr gut geklappt.

Nachnutzung für die Wallfahrtskirche

Die Mauerblümchen der Kirchengemeinde erzählten sich ihr Leid während der Corona-Pandemie. Wenn die Klosterbrüder weg sind, lassen sie sich an die Klostermauer umpflanzen – damit die Wallfahrer noch jemanden zum Reden haben. Für die leere Wallfahrtskirche haben sie auch schon Ideen: Kirchendisco, Kirchentheater oder ein Abend mit Schlagerstars – dann wird die Kirche wieder voll. Darauf kommt Hausmeister Heiner Krämer und schiebt die Mauerblümchen mit der Sackkarre von der Bühne.

Männer und Frauen

»Trimm dich und halte dich fit« auf der Bühne im Pfarr­heim zeigte dem Publikum: Die Frauen sind eindeutig fitter als Pfarrer Gerner, waren aber auch kleidertechnisch im Vorteil. Auch für diese Nummer gab es viel Applaus.

De harte Kern zeigte sich verliebt in bekannte Zeller Persönlichkeiten: Kann ein Mann so schön sein, dass Frau ihm nachweint? Nein! Ein herrlicher Klamauk, gekonnt und witzig dargestellt von den Frauen.

Schunkeln und klatschen

»Warum gibt es nur so wenig Hummelhonig?« Auf diese Liedzeile lässt sich in der Fasend ein Lied machen und Männlein und Weiblein als Hummeln verkleidet auf der Bühne rumhopsen. Mit die-ser originellen Tanznummer
endete das vierstündige Programm.

In den Pausen unterhielt die Kapelle »Blue Sky« mit Gisela und Karlheinz Hug die Gäste. Da wurde geschunkelt, gesungen und mitgeklatscht – die beiden Musiker vermitteln Fasendsfreude pur.
Am Ende des Programms lud Bruder Pirmin alle Akteure auf die Bühne und las ihre Namen vor. Danach formierten sie sich zu einer langen Polonaise durch den Saal.

Das ist Zeller Fasend, eine tolle Stimmung und ein Abend voller Heiterkeit, wie von Pfarrer Gerner gewünscht.

Die Mitwirkenden an der Pfarrfasend 2023

Chor der Frösche: Mila Britz, Henry Lerch, Sascha Hug, Dora Letai, Laura Mellert, Emma Lehmann. Einstudiert von Paula und Jutta Uhl.

De harte Kern (Kalte Kirch und So schön kann doch kein Mann sein): Hilde Breig, Monika Rauber, Susanne Schnurr, Rosi Kunner und Diana Bruder.

Die gute Laune Mädels (Wir leben laut, Tanz): Katja Prochazkova-Körnle, Hannelore Hug, Klaudia Baumann, Birgitta Schwendenmann, Ingrid Pfend, Julitta Gießler, Barbara Christ.

Beichtautomat: Hilde Breig, Jutta Uhl, Lilo Fix

Mini-Werbung: Marlene Uhl, Dennis Hug, Lilly Uhl, Dora Letai, Annika Brosemer, Karla Fuchs. Einstudiert von Joshua Bruder und Veronika Schwendenmann.

Vamos a la playa (Tanz): Lilly Uhl, Dennis Hug, Marlene Uhl, Anton Latt, Anna Letai, Karla Fuchs, Emma Lehmann, Annika Brosemer, Laura Mellert, Mila Britz, Sascha Hug und Henri Lerch. Einstudiert von Hannah Ording.

Die Mauerblümchen: Brigitte Metzler, Hilde Breig, Jutta Uhl.

Trimm dich und halt dich fit: Hilde Breig, Monika Rauber, Susanne Schnurr und Jutta Uhl.

Hummelhonig (Tanz): Pfarrer Gerner, Ferdinand Rauber, Hans-Peter Schnurr, Daniel Uhl, Ansgar Horst­hemke, Theresa Horsthemke, Armin Engel, Hilde Breig.

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Fasend|Fasent|Narretei ..., Gemeindeteam Zell am Harmersbach

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