„So habe ich das immer geträumt: Dass der neue Rundofenkomplex ein Selbstläufer wird, wenn er mal steht“, freute sich Zells Bürgermeister Günter Pfundstein auf der Mitgliederversammlung des Rundofen-Fördervereins.




Diese fand am vergangenen Dienstagabend im Kleinen Saal des Zeller Kultur- und Vereinszentrums statt, wo das Ortsoberhaupt den Rundofen-Getreuen ausdrücklich für deren enormes Engagement dankte: „Wenn man sieht, was sich da entwickelt, und wie viel Aufwand und Arbeit dahinter steckt … unglaublich!“
Gleichzeitig verlieh Pfundstein seiner Hoffnung Ausdruck, „dass Sie dabei bleiben, auch über längere Zeit.“ Und bat daher um Verständnis. Um Geduld dafür, wenn vielleicht das ein oder andere Mal ein Anliegen in Bezug auf den Rundofen nicht sofort vonseiten der Stadt erfüllt werden könne, sich entwickeln müsse.
Geduld habe man, betonte der Verein, dessen Mitglieder gemeinsam mit dem Historischen Ortsverein während der Öffnungszeiten des frisch sanierten Industriedenkmals den Aufsichtsdienst versehen sowie während Führungen die Geschichte und einstige Funktionsweise des Rundofens erläutern.
Doch das, was es an gewissen Mängeln noch zu beheben gelte und das, was verbessert werden könne, sollte recht bald in Angriff genommen werden – so der Tonus der Diskussion. Denn zwar sei die Resonanz seitens der Besucher, „überragend positiv“. Aber nicht zuletzt auch im Austausch mit ihnen stelle man immer wieder Verbesserungsmöglichkeiten fest, die man im Rundofen umsetzen könnte, oftmals einfache Dinge.
Rundofen als Aushängeschild
Eine entsprechende – wenngleich sich im Laufe der Zeit noch erweiternde – Liste liegt der Stadt vor und wurde mit dem Stadtmarketing bereits besprochen. Als dessen Stellvertreterin wohnte Nora Boschert der Mitgliederversammlung bei – mit weit offenen Ohren und fleißig notierend.
Allerdings sieht sich der Verein gleichzeitig selbst in der Pflicht, den Ofen als Denkmal „weiter zu leben“. Dazu gehöre, das Konzept, wo möglich zu optimieren, um noch besser auf die Besucher mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen einzugehen. „Die Leute kommen komplett anders in den Rundofen rein, als sie rausgehen“, resümierte ein Mitglied im positivst gemeinten Sinne, das sähe man auch an den Spenden.
Über diese – ob erfolgter Vereinsausgaben hoch willkommen geheißen – freute sich besonders Bernhard Kähms. Aufgrund seiner perfekten Kassenführung – geprüft durch Hans-Martin Moll und Ludwig Börsig – wurde er ebenso entlastet wie der Gesamtvorstand.
Als Vorsitzender des Rundofen-Fördervereins dankte Dieter Petri Bürgermeister Pfundstein ausdrücklich für dessen Kommen, für die Zeit, die er sich genommen habe. Dieser meinte: „Es muss gelingen – und ich glaube, es kann gelingen: Geschichte zu erzählen und damit auch Jüngere zu begeistern“. Der Rundofen mit seiner Geschichte in Verbindung mit jener der Unteren und Oberen Keramikfabrik – das alles sei einmalig. So einmalig, dass er von einem starken Multiplikatoreneffekt der Besucher aus nah und fern ausgeht: „Man erzählt in seinem Bekanntenkreis davon, und dann heißt es: Oh, da muss ich auch mal hin.“
14. Oktober bis 13. November
Einen besonderen Besucheranreiz wird im Herbst eine vom Verein mit enormem Einsatz auf die Beine gestellte Sonder-Ausstellung im Rundofen bieten. „Keramik aus Zell in aller Welt zuhause“ lautet ihr Titel, stattfinden wird sie vom 14. Oktober bis 13. November. Professor Fritz Riehle stellte -auch im Namen des Co-Organisators Albert Braun – den 16 Versammlungsanwesenden die Themen von insgesamt zwölf Vitrinen vor, die mit außergewöhnlichen Inhalten bestückt sein werden.
„Wir sind glücklich, dass wir Euch beide haben mit Eurem Fachwissen und Eurer unermüdlichen Arbeit“, dankte der Vorsitzende den beiden Vereinsmitgliedern und ergänzte: „Mir schwebt vor, dass der Förderverein einmal im Jahr eine Ausstellung im Rundofen organisiert“, die nächsten beiden Themen sind bereits angedacht.
Überdies freute Dieter Petri sich, mit Astrid Litty ein neues und sich zugleich aktiv einbringendes Vereinsmitglied begrüßen zu können. Vielen Zeller Eltern ist die Ruheständerlerin als Grundschullehrerin bekannt, für den Verein nun hat sie einen November-Ausflug nach Soufflenheim und Betschdorf vorbereitet und stellte diese Exkursion auf der Versammlung vor.
In Bezug auf die am heutigen Freitag anstehende Nacht der Museen, bei der natürlich auch der Rundofen geöffnet sein wird, unterstrich Bürgermeister Günter Pfundstein Folgendes: Aufgrund eines bun desweiten Regelung sei es ab dem ersten September verboten, öffentliche Gebäude anzustrahlen, dies gelte aber nicht für einmalige Veranstaltungen wie die Nacht der Museen.
Wer Kontakt zu dem im Jahr 2000 gegründeten Förderverein „Rundofen“ Zell a.H. e.V. aufnehmen möchte, kann sich bei Dieter Petri melden: telefonisch unter 07835/ 3964 oder per Mail unter mail@dieterpetri.de.