Vergangenen Samstag kam von der frz. Partnerstadt Baume-les-Dames eine Gruppe mit 15 Personen in Zell an. Angeführt wurde sie von Bel Perin, der die Assoziation »Partnerschaft mit Zell« leitet. Empfangen wurden die Gäste von Reinhold Bauer, dem Sprecher für den Zeller Partnerschafts-Stammtisch.
Punkt 10 Uhr trafen die Gäste aus Frankreich mit fünf Privatwagen beim Rundofen ein. Im Foyer des Industriedenkmals Rundofen wurden sie von Bürgermeister Günter Pfundstein mit einem Sektempfang willkommen geheißen. Der Bürgermeister informierte über die Summen, die für den Erhalt des einmaligen Porzellan-Brennofens von Seiten der Stadt, dem Land und dem Denkmalschutz aufgebracht worden sind.
Im Anschluss informierte Dieter Petri vom Förderverein Rundofen über die Bedeutung des Rundofens für die Herstellung von Porzellan. Astrid Litty übernahm die jeweilige Übersetzung. Petri stellte die einstige Zusammenarbeit mit der Porzellan-Stadt Limoges, in Zentral Frankreich, heraus. Denn für die Produktion des widerstandsfähigen Porzellans wurde Kaolin benötigt, das in Zell und seiner Umgebung nicht in der erforderlichen Reinheit zu finden ist.
Im Kellergeschoss des Rundofens, wo sich die neun Feuerstellen befinden, besahen sich die Gäste die ausgestellten Exponate, die für die Produktionsgeschichte typisch sind. Das Spektrum reicht von der einfachen Töpferware über das Steingut zum hochwertigen Porzellan. Die dabei stilistischen Veränderungen finden ihre Entsprechung auch in Frankreich. Was hierzulande als »Jugendstil« bezeichnet wird, nennen die Franzosen »Art nouveau«.
In der untersten Brennkammer wurde die einzigartige Führung der Flammen erläutert, die eine Temperatur von 1450°C ermöglicht. Nicht fehlen durfte eine Besichtigung der obersten Brennkammer, die für Eheschließungen vorgesehen ist. Eindruck machte auch die Öffnung des Gebäudes zum angrenzenden Park, damit die Gäste der Garten-Party die sanitären Einrichtungen nutzen können.
Astrid Litty führte die Gäste dann in die Stadt, vorbei an den typischen Sehenswürdigkeiten. Denn vielfach waren die Teilnehnehmer*innen zum ersten Mal nach Zell gekommen. Ziel des Rundgangs war der Markt auf dem Kanzleiplatz, der am Samstagmorgen für eine lebendige Atmosphäre sorgt.
Das Mittagessen wurde im Berggasthof »Mühlstein« eingenommen. Gerne wurde danach die Gelegenheit zu einem Spaziergang zum bekannten Mostbänkle wahrgenommen. Bei der Rückfahrt nach Zell wurde im Café Alt Zell Station gemacht. Dabei haben die Gäste überwiegend der Schwarzwälder Kirschtorte zugesprochen. Derart für die zweistündige Heimfahrt gestärkt, nahmen sie Abschied.
Teilnahme am Nikolausmarkt
Sie kündigten an beim nächsten Nikolausmarkt der Tradition folgend wieder mit einem verlockenden Angebot an frz. Käse aufzuwarten. Auch bei der grenzüberschreitenden Partnerschaft geht die Liebe augenscheinlich durch den Magen.