Am vergangenen Freitagabend fand die Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins Zell nach einer coronabedingten Jahrespause dort statt, wo sie seit dessen Gründung im Jahre 1903 immer stattfindet: im Gasthaus Kleebad.




Unter den fast 40 Anwesenden konnte Vorsitzender Manfred Brosamer auch Zells Bürgermeister Günter Pfundstein begrüßen. Trotz Terminüberschneidungen an diesem Abend hatte dieser sich sein Erscheinen nicht nehmen lassen: »Mir ist es wichtig, das Ehrenamt zu würdigen«, betonte er.
So berichtete Wegewart Berthold Brosamer auch im Namen seiner Kollegen Josef Heizmann und Werner Vollmer von insgesamt 204 ehrenamtlichen Wegewart-Arbeitsstunden im Jahr 2020. Sowohl auf Zeller Gemarkung als auch im Gebiet Entersbach. Im vergangenen Jahr wurden dank weiterer Helfer 281 Arbeitsstunden für 46 Kilometer »Gelbe-Raute-Wege« geleistet sowie zusätzliche 13 Stunden für zehn Kilometer Hansjakobweg.
»Hauptsächlich Holzeinschlag, Wind- und Schneebruch, sowie das Freischneiden, Pflegen (inklusive Mülleinsammeln) sowie Markieren der Wege beschäftigte die Wegewarte«, listete Berthold Brosamer auf. Für die Wegemarkierungen verbrauchte man 16 gelbe Rauten, fünf Richtungspfeile sowie 22 Kleberauten.
Beispielsweise aber auch die Sturmschäden am Lehmannsbecke Kreuz galt es zu beseitigen – die Trümmerteile wurden bis zu einer möglichen Restaurierung eingelagert. Mithilfe einer Trockenmauer wurde zudem der Pfad »Oberer Gröbernhof – Obere Hillig« wieder sicherer gemacht. Überdies baute der Verein – nicht zuletzt dank der kostenlosen Hilfe der Firma Andy Hoch drei neue Sitzbänke auf.
Vandalismusschäden
»Leider mussten viele Stunden in die Beseitigung von Vandalismus-Schäden investiert werden«, bedauerte der Wegewart. Von mutwillig heruntergerissenen Wegzeichen, Lehr- und Texttafeln berichtete er ebenso wie von zerstörten Sitzgruppen oder – bänken sowie von ausgerissenen und versteckten Standortpfosten.
Vorsitzender Manfred Brosamer dankte den Wegewarten für ihr Tun auf den örtlichen sowie überregionalen Wanderwegen. Das komme nicht nur den 318 Vereinsmitgliedern zu Gute, sondern auch allen sonstigen Wanderern und Mountainbikern: »Es ist ein unheimlicher Rattenschwanz hintendran, die Wege instand zu halten.« Eine Arbeit, die umso wichtiger sei, als das Wandern im Zuge der Pandemie enormen Zulauf erfahren habe. »Wenn man jemanden treffen wollte, musste man nur in den Wald gehen, der war noch nie so voll von Wanderern«, flaxte der Vereinschef.
Neben allen weiteren Helfern wie unter anderem den Tourenführern dankte er den drei Presseberichtschreibern des Vereins: Klaus Bergmann, Michael Mietzner, Lothar Schneider.
Nicht alles fiel Corona zum Opfer
Auch wenn wegen der Pandemie nur ein Drittel der ursprünglichen Wanderpläne in 2020 und 2021 zum Tragen kamen, so konnten immerhin 33 Unternehmungen in allen drei Gruppen (Wandern, Mountainbiken, Dienstagswanderer) durchgeführt werden, in Form von 23 Halb-, 11 Tages- und zwei Mehrtageswanderungen, zu Fuß oder per Rad. Von diesen Unternehmungen berichteten die scheidende Wanderwartin Rita Isenmann sowie Lothar Schneider als Zuständiger für die Mountainbike-Gruppe.
Nicht zuletzt die jährliche Weinwanderung konnte durchgeführt werden, und die Mountainbiker absolvierten unter anderem eine drei-tätige Mountainbike-Freizeit sowie drei Touren beim Stadt radeln.
Gleichfalls Positives wusste Kassenwart Mathias Hertwig zu berichten: »Wir sind trotz coronabedingt gesunkener Einnahmen finanziell noch immer sehr gut aufgestellt.« Aufgrund der einwandfreien Vereinsführung entlastete die Versammlung den Vorstand einstimmig. Per Nachwahl wurde Philipp Spitzmüller neu in den Vorstand berufen, der sich zu dessen Freude zur Übernahme des Schriftführer-Amtes bereit erklärt hat.
Dennoch: »Der Vorstand ist nicht komplett, wir brauchen nicht nur eine neue Wanderwartin oder einen neuen Wanderwart, sondern auch einen neuen zweiten oder zusätzlich noch dritten Vorstand«, mahnte Vorsitzender Manfred Brosamer den Umstand an, dass er zwecks Arbeitsentlastung dringend Unterstützung benötige und lachte, »ich bin kein Rentner, ich muss noch schaffen.« Auch Wanderführer zu finden werde immer schwieriger, bedauerte er.
Im sich der Hauptversammlung anschließenden geselligen Teil ließ Ehrenmitglied Franz Huber in einem Bildvortrag unter anderem die Alpenwanderfahrt des vergangenen Jahres Revue passieren. Es war die 58ste ihrer Art, diesmal ins Klein Walsertal. Nachdem die Alpenwanderfahrt im Pandemie-Jahr 2020 bereits gestrichen werden musste, wird das beliebte Angebot aufgrund verschiedener Umstände im aktuellen Jahr erneut ausfallen. Unter anderem, weil es kaum noch Hotels gäbe, die Busse annähmen, wie Vorsitzen- der Manfred Brosamer erläuterte.
Kontakt
Interessierte an der Zeller Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins können sich an Manfred Brosamer wenden, Telefon 07835/7216 oder E-Mail: info@schwarzwaldverein-zell.de. Mehr Infos gibt es auch im Internet unter: www.schwarzwaldverein-zell.de.


Rita Isenmann ist neues Ehrenmitglied
Schwarzwaldverein Zell verabschiedete langjährige Wanderwartin – Viele treue Mitglieder geehrt
»Das, was wir bisher geleistet haben, war nur gemeinsam möglich«, betonte Manfred Brosamer als Vorsitzender des Schwarzwaldvereins Zell auf der jüngsten Hauptversammlung. Mit Blick auf die gemeinsamen Ziele – »das Wandern und die Natur schützen und erleben« – dankte er insbesondere auch den langjährigen Mitgliedern.
Für 2020 und 2021 standen insgesamt 32 Treue-Ehrungen an. Seit einem halben Jahrhundert ist Siegfried Bogdahn Mitglied im Schwarzwaldverein. Die goldene Ehrennadel für 40 Jahre Treue zum Zeller Ortsverein erhielten samt einer Urkunde: Doris und Klaus Bergmann, Rainer und Theresia Faller, Albert und Monika Gutmann, Bernhard und Rosemarie Heid, Gerhard und Ingeborg Jahnsen, Martin Pils, Herta Raupp, Doris und Hubert Temme, Winfried Schwarz, Gerda und Hans Sorychta, Josef und Marianne Stenzel.
Die silberne Ehrennadel für ein Vierteljahrhundert Vereinstreue ging an: Anna Baumann; Hedwig, Karl und Mathias Brosamer; Gerlinde, Matthias, Patricia und Willibald Heizmann; Annabell und Moritz Meisl, Doris Lehmann, Dieter Petri.
Vorsitzender Manfred Brosamer dankte allen zusätzlich mit einem Präsent sowie einem herzlichen »Vergelt’s Gott«.
Eine weitere Ehrung galt Rita Isenmann. Diese allerdings nahm der Verein schweren Herzens vor, denn die bisherige Wanderwartin gibt aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt ab. Selbiges begleitete sie ab 1988 zunächst in der zweiten Linie, seit 1994 agierte sie als erste Wanderwartin und hat somit seit stolzen 34 Jahren den Vorstand als Wanderwartin unterstützt.
Andere Länder kennengelernt
Überdies führte sie regelmäßig Wanderungen, schrieb auch die Berichte dazu. »Mit ihrem Humor macht sie jede Wanderung zu einem Erlebnis«, unterstrich Vorsitzender Brosamer. Außerdem pflege sie die Kameradschaft und besuche die Geburtstagsjubilare im Namen des Schwarzwaldvereins.
»Mit ihrer Art ist sie unentbehrlich«, schloss Brosamer. Zum Dank für ihr außerordentliches Tun wurde die scheidende Wanderwartin zum Ehrenmitglied ernannt.
Sie beteuerte, weiterhin am Vereinsleben teilnehmen zu wollen und verabschiedete sich als »oftmals einzige Frau in der Vorstandsrunde« zum letzten Mal mit einem Bericht – und zwar wie üblich in Form eines humorigen Gedichts. »Haben sich die Männer fest in ein Thema verbissen, hab’ ich einfach ’nen Kuchen auf den Tisch geschmissen«, konstatierte die Tochter von Ehrenmitglied Werner Faißt. Und hob hervor, dass sie durch den Schwarzwaldverein in andere Länder gekommen sei und beispielsweise bei den Alpenwanderfahrten die Abende mit Tanz und Musik geliebt habe.