Im Zeremonienbuch der Narrenzunft Zell steht in der Erweckungs-ansprache geschrieben, dass der Narro »an drei lächerlich kurzen Tagen närrisch sein darf.« Am gestrigen Fasendsonntag erwachte die Zeller Fasend zumindest für einige Stunden zum Leben. Weiter heißt es in der überlieferten Narrenansprache, dass es im Gegensatz zum Narr »vielen unserer hochverehrten Zeitgenossen vergönnt ist, das ganze Jahr über verrückt sein zu dürfen.« Ein Satz der an der Fasend 2022 bittere Realität erlangt hat.
Corona-Virus und Ukraine-Krieg – die Rahmenbedingungen hätte kaum schlechter sein können, um ausgelassen und fröhlich zu feiern. Und so gab es gestern auf dem Kanzleilatz auch einige nachdenkliche Töne. Der Schlager »Ein bisschen Frieden«, mit dem Sängerin Nicole im Jahr 1982 den Europäischen Songkontest gewonnen hat, war zu hören. Gemessen an einer normalen Zeller Fasend könnte man dem Text um den Zusatz »ein bißchen Fasend« erweitern.
Auch das Thema Virus war präsent. »Eigentlich ist die Fasend da, um den Winter auszutreiben«, stellte Patrick Friedmann von der Saumusik fest. Die Unterharmersbacher Fasendkapelle hatte schnell einen alten Marsch umgetextet und sang »…du alter Virus, hau doch ab« – das Publikum auf dem Kanzleiplatz stimmte lautstark mit ein.
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