Nachdem im letzten Jahr der Vorlesewettbewerb in der Grundschule des Bildungszentrums Ritter von Buß coronabedingt ausgefallen war, konnten sich die besten Vorleser der 1. bis 4. Klassen am vergangenen Mittwoch im Zeller Kulturzentrum treffen, um einen »Lesekönig« oder eine »Lesekönigin« zu küren.
Das geschah etappenweise, denn aufgrund der weiter geltenden Einschränkungen durften nur die Schüler und Schülerinnen der jeweiligen Klassenstufe vor Ort teilnehmen.
Konrektor Wolfgang Scharer stimmte die Mädchen und Jungen in einer lockeren Fragerunde auf das Vorlesen ein. Die Antworten machten deutlich, dass die Schüler im Unterricht gut vorbereitet wurden: genau lesen, deutlich sprechen und richtig betonen. Und Spaß müsse es natürlich machen, war wiederholt zu hören.
Für Kurzweil und Unterhaltung sorgte allein schon die Vielfalt der ausgewählten Bücher, aus denen vorgelesen wurde. Viel Fantasy war dabei – über Elfen und Einhörner, einen verhexten Schulranzen und einen magischen Pakt der »Zuckermeister« sowie über das Geheimnis der »Schurkenstraße«. Nach wie vor beliebt sind offenkundig Freundschafts- und Pferdegeschichten, vor allem bei Mädchen. Für allgemeines Schmunzeln im Saal sorgten moderne Beziehungsgeschichten, wie etwa »Der Knäckebrot-Krach – Bei Oma und Opa fliegen die Fetzen«, meist turbulent und zugespitzt, aber mit Witz und Empathie erzählt.
Voll und ganz im Element
Allein am Tisch sitzen und vor großem Publikum das Buch präsentieren, während das Cover auf die große Leinwand über der Bühne projiziert wird, das kann ziemlich aufregend sein, aber jeder Vorleser und jede Vorleserin war spätestens nach dem zweiten Satz voll und ganz im Element. Und im Saal herrschte angespannte Stille; man lauschte aufmerksam, mitunter gebannt dem jeweiligen Vortrag.
Alle Kandidaten lasen mit Freude und Meisterschaft und erhielten viel Beifall von den Klassenkameraden. Der Jury fiel die Beurteilung besonders schwer, weil der Teilnehmerkreis größer war als in den vergangenen Jahren. Während die ehemaligen Lehrerinnen Angela Hock-Schatz, Marta Sandfuchs und Rotraud Walter beratschlagten, sorgte Referendarin Veronika Weiss mit Songs zur Gitarre für die musikalische Begleitung.
Nachdem das Ergebnis feststand, zeichnete Konrektor Scharer die Zweitplatzierten mit einer Medaille aus. Drei »Leseköniginnen« und ein »Lesekönig« erhielten einen kleinen Pokal und eine Urkunde: Marie Ben Aissa (1a) hatte aus »Der verhexte Schulranzen vorgelesen; Paula Walter (2c) aus »Die Haferhorde – Flausen im Kopf«; Samuel Wegner (3a) aus »Gregs Tagebuch 12 – Und Tschüss!« sowie Mia Gyßler (4b) aus »Der Tag, an dem Opa den Wasserkocher auf den Herd stellte«.
Leseförderung mit »Antolin«
Konrektor Scharer lobte die gelungenen Vorträge und die beteiligten Lehrkräfte für die Vorbereitung sowie Lehrerin Kathrin Bolten für ihr Engagement bei der Organisation des Vorlesewettbewerbs 2021.
Lesen und die Arbeit mit Büchern sind im Bildungszentrum Ritter von Buß ein Schwerpunkt der Leseförderung in allen Klassen. Dazu gehört auch die Teilnahme am »Antolin-Projekt«, dem gerade in Pandemiezeiten eine besondere Bedeutung zukommt, wenn z.B. kein Präsenzunterricht möglich ist. Bei der Lern-App »antolin.de« können Schüler Quizfragen zur eigenen Lektüre beantworten und erhalten dafür Punkte. Ein entsprechend hohes »Punkte-Konto« wird mit Orden oder Urkunden belohnt.
Die »Antolin«-Sieger in der Zeller Grundschule sind: Mia Kienzler (1a), Aron Gässler (1b), Mathilda Waldvogel (2a), Lilly Hug (2b), Lotta Coan (2c), Anna Letai (3a), Mattis Manz (3b), Jule Hiss (4a) und Julia Gässler (4b).