Die Tradition der Blumenteppiche wird zu Fronleichnam gerne gepflegt. Am Mittwochabend kamen im Zeller Pfarrheim fünf Frauen zusammen, um gemeinsam das schöne Blumenensemble zu gestalten.

Um 18.30 Uhr begannen die Frauen. Um 22 Uhr konnte der Blumenteppich in die Pfarrkirche getragen werden. Dazwischen war die Zeit mit Arrangieren der Blütenblätter und der anderen Materialien gut ausgefüllt. Viel Zeit nimmt das bei den Frauen so wichtige Diskutieren und gemeinsame Überlegen in Anspruch, welche Materialien an welcher Stelle des Blumenteppichs am besten passen. Da die Auswahl sehr groß ist, gilt für den Abend das Sprichwort:Gut Ding will Weile haben.
Das Sammeln der benötigten Materialien findet bereits am Dienstag statt. Die Blumen tragen die Frauen aus ihren eigenen Gärten zusammen; Gräser, Ähren und Farn wachsen am Wegrand. Sägespäne und Granulat wurden in großer Menge von der Zimmerei Achim Willmann in Zell gespendet. Ein großer Behälter mit Kaffeesatz konnte vom Seniorenheim St. Gallus mitgenommen werden. In diesem Jahr blühten die Margariten, Pfingstrosen, Rhododendren und besonders üppig die Schneeball-Sträucher. Und wie entsteht aus all diesen Werkstoffen dann der Blumenteppich? Indem man das Motiv auf die Holzplatte vorzeichnet. In diesem Jahr haben sich die Frauen für den Schriftzug »Brot des Lebens« entschieden und einen Kelch mit großer Hostie.
Kleistern und streuen
Die konkrete Ausgestaltung beginnt mit der Frage, wie am besten anfangen? Zuerst die Schrift oder zuerst die Umgebung um die Schrift herum? Welche Materialien passen am besten zu dem Kelch? Grundsätzlich gilt es, sich von innen nach außen vor zu arbeiten. Damit die Materialien gut an der Platte haften bleiben, wird diese mit Holzleim sorgfältig Stelle für Stelle eingekleistert. Danach streuen die Frauen die Flächen vorsichtig aus. Dafür benutzen sie manchmal auch Hilfsmittel wie zum Beispiel einen Löffel. Damit kommen sie gut in den Ecken. Auch lange Linien lassen sich so leichter streuen. Die fertige Stelle wird vorsichtig mit einer kleinen Maurerkelle angedrückt. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung im Blumenteppiche-Legen sind die Frauen mit Werkzeug gut ausgerüstet.
Garben binden
Für die große Fläche in der Mitte des Blumenteppichs wurde eine hellviolette Untergrundfarbe gewünscht. Diese entstand aus einem Gemisch von Sägespänen, weißer Malerfarbe und lila Färbemittel, sorgfältig vor Ort hergestellt und solange mit der weißen Farbe gemischt, bis der gewünschte Farbton erreicht war. Darauf wurden die Ähren arrangiert, die zuvor mit Faden zu einer kunstvollen Garbe zusammengebunden worden waren. Dazu braucht es viel Geduld und Geschick – die Ähren stellen den Mittelpunkt des Blumenteppichs dar und müssen einfach perfekt aussehen.
Die Außenbereiche der Spanplatte werden mit Kaffeesatz und Holzspänen ausgelegt.
Unfallfrei transportieren
Als letzte Herausforderung gilt dann es, den fertigen Blumenteppich unfallfrei in die Kirche zutragen. Zum Glück war es am Mittwochabend windstill. Sonst wäre ein Transport nicht möglich gewesen. Mit dem Ergebnis auf den Altarstufen der Pfarrkirche waren die Frauen sehr zufrieden. Schön ist er geworden – der Blumenteppich zum Fronleichnamsfest 2021!
Das Blumenteam bestand in diesem Jahr aus Melitta Himmelsbach, Brigitte Metzler, Cäcilia Schnaiter, Anni Fautz, Jutta Uhl und Gisela Albrecht.