Die Marienlinde am Gnadenbrunnen der Zeller Wallfahrtskirche wurde am Dienstagmorgen gefällt, nachdem – wir berichteten darüber – ein Sachverständiger den Baum wegen des starken Austernseitlingpilz-Befalls und massiven Schäden an der Rinde als nicht mehr verkehrssicher eingestuft hatte.
Morgens um 8 Uhr rückten die Facharbeiter der Firma Tannengrün Lehmann mit Spezialfahrzeugen an. Zunächst wurde der Platz abgesperrt. Danach wurden die Äste fachmännisch entfernt und gleich an Ort und Stelle verhäckselt. Zum Schluss wurde der Baumstamm abgesägt und entsorgt. In knapp zwei Stunden war die Fällung erledigt und der Gnadenbrunnen und Umgebung wieder verkehrssicher.
Viele Kirchenbesucher sind deswegen traurig, weil jetzt an dem schönen, altvertrauten Bild des Brunnens mit der Gottesmutter mit dem Jesuskind im Arm, auf der Erdkugel stehend und der Schlange den Kopf zertretend, in dem mit Sandsteinen eingefassten Rund etwas fehlt, nämlich die rechte Marienlinde. Die Sandsteinplastik mit der mit Sternen bekränzten Muttergottes wurde von einem unbekannten Künstler im Jahr 1790 geschaffen und begrüßt seither die Besucher, die oft von weither kommen, um ihre Augen mit dem Brunnenwasser zu benetzen, damit sie wieder besser sehen können.
Wallfahrtsseelsorger Bruder Berthold hat sich schon einen Ausweg überlegt, wie die gefällte Linde wieder ersetzt werden könnte. »Wenn uns die Freunde der Wallfahrtskirche unterstützen, können wir den gefällten Baum durch eine neue Linde ersetzen. Wir Kapuziner können die Neupflanzung leider nicht übernehmen, da wir für die Kosten der Entfernung der beschädigten, kranken Linde schon aufkommen müssen.«
Bestimmt werden nun die Freunde der Wallfahrtskirche die Kapuziner nicht im Stich lassen. Vielleicht klappt es mit der Neuanpflanzung noch in diesem Frühjahr. Dann könnte der Baum auch die nachkommenden Generationen mit einem Hinweisschild an die schwere Corona Pandemie in den Jahren 2020/21 erinnern, in der die Marienlinde am Gnadenbrunnen gepflanzt wurde.
Spenden können an der Klosterpforte abgegeben oder auf das folgende Konto:
Deutsche Kapuzinerprovinz, Kapuzinerkloster Zell
Sparkasse Haslach-Zell, BIC SOLADES 1 HAL
IBAN DE03 6645 1548 0026 0117 50