Im Caritas-Seniorenzentrum St. Gallus in Zell wurden – Stand am gestrigen Donnerstag – 40 Heimbewohner und 13 Mitarbeiter positiv auf den Corona-Virus getestet. Bei unserem Bericht vor einer Woche waren es erst neun Personen.
Binnen weniger Tage haben sich die Infektionszahlen drastisch auf 53 Personen erhöht. Inzwischen sind alle drei Wohnbereiche betroffen. Heimleiter Michael Schlosser konnte positiv berichten, dass zumindest die Bewohner der Seniorenwohnungen und des betreuten Wohnens vom Virus noch nicht betroffen sind.
Da inzwischen bei Bewohnern aller drei Wohngruppen des Pflegeheims der Virus nachgewiesen wurde, bleibt das Haus seit dem heutigen Freitag für Besucher geschlossen. Damit soll das Infektionsgeschehen eingedämmt werden. Auf den Stationen wurden Quarantänebereiche eingerichtet, in denen die Mitarbeiter in voller Schutzbekleidung die Heimbewohner versorgen.
Regelmäßig werden die Mitarbeiter und Bewohner PCR-Schnelltests unterzogen, um möglichst frühzeitig weitere Infektion erkennen zu können. Klar scheint, dass sich zumindest einige Mitarbeiter nicht im Seniorenzentrum, sondern außerhalb mit Corona infiziert haben. Eine positiv getestete Person war in den vergangenen zwei Wochen im Urlaub.
Erschwerend kommt für das Seniorenzentrum hinzu, dass betroffene Heimbewohner nicht mehr in ein Krankenhaus eingewiesen werden können, weil dort die Aufnahmekapazitäten inzwischen erschöpft sind.
»Was wir jetzt brauchen ist Geduld und Verständnis«, betont Michael Schlosser. Man habe keine andere Chance, als professionell mit der Corona-Situation umzugehen. Groß sei die Sorge, sowohl bei den Bewohnern des Hauses, als auch bei dem Mitarbeitern. Auch die Sorgen und Nöte der Angehörigen seien nur allzu verständlich. Diese müsse man nun um Verständnis bitten. Bei den Senioren, wo es möglich ist, werde man via Skype oder Telefon über die Feiertage Kontakte nach außen herzustellen. Außerdem stehen die Mitarbeiter der Wohnbereiche regelmäßig mit den Angehörigen im Kontakt.
Heimleiter Michael Schlosser berichtete, dass zumindest ein kleiner Lichtblick in dieser schweren Zeit die Tatsache ist, dass eine Mitarbeiterin inzwischen wieder als genesen gilt und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren kann.