»Wir sind froh und dankbar, dass wir diesen Tag gemeinsam feiern können.« Mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Gerner die versammelte Gemeinde am Sonntagmorgen zum Patrozinium der Pfarrkirche.




Sein besonderer Gruß galt den Vertretern der politischen Gemeinden; dem Kommandanten der Zeller Bürgerwehr, Paul Gutmann; sowie Br. Markus Thüer vom Zeller Kapuzinerkloster. Außerdem freute sich Pfarrer Gerner über die seit langem wieder große Zahl an Ministranten und die musikalische Gestaltung durch Mitglieder des Kirchenchores, der auch wieder seine Proben aufgenommen hat. Die 94 Einzelsitzplätze in der Kirche waren voll besetzt, Familien und Paare dürfen zusammen sitzen. Draußen haben sich weitere zehn Personen versammelt, um den Festgottesdienst mitzuerleben.
Empfänger und Diener des Glaubens sein
»Wir brauchen nicht traurig zu sein, dass wir den Festtag nicht wie gewohnt feiern können. Wir sind heute als Gemeinschaft hier zusammen«, erklärte Pfarrer Gerner. In seiner Predigt ging er zunächst auf das Glaubensverständnis der Christen zu Zeit der Pharisäer ein, wie es im Evangelium dargestellt wurde. Der Name »Christus« ist das griechische Wort für »Messias« oder »der Gesalbte«. Christus hat noch viel andere Namen: Der Weg, die Wahrheit, der Erlöser, das Licht der Welt, der Helfer der Armen, der Freund der Ausgegrenzten. Viele Menschen würden sich heute fragen, ob sie alles glauben sollen, was über Jesus erzählt wird. Was soll man selber von Jesus halten?
»Jeder soll sich zuerst fragen, was Jesus für ihn selber bedeutet und nicht überlegen, was im Katechismus steht«, mahnte Pfarrer Gerner. Wir können Empfänger und Diener des Glaubens sein, jedes Verständnis davon ist individuell und gut so, wie es ist, betonte er. Der heilige Symphorian habe sich bis zu seinem Märtyrertod zu seinem Glauben bekannt, er hat ihm bis zuletzt Halt gegeben, stellte Pfarrer Gerner die thematische Verbindung zum Patrozinium her. Ausführlich zitierte er aus einem Glaubensbekenntnis des Philosophen Wolfgang Lorenz. Abschließend sagte Pfarrer Gerner: »Glaube, Hoffnung und Liebe möge in uns wachsen. Heiliger Symphorian – bitte für uns.«
Die im liturgischen Ablauf vorgesehenen Fürbitten wurden von Lektorin Jutta Uhl vorgetragen. Zu Beginn wurde für das Land und die Bauern und Bäuerinnen in der Landwirtschaft gebetet, die unter der Dürre und den Folgen des Klimawandels leiden. Die nächste Fürbitte galt jenen Personen, die sich im Alltag für die Bewahrung und den Schutz von Gottes Schöpfung einsetzen. Danach beteten die Gläubigen für die Menschen in Belarus und Mali, die für Frieden und Gerechtigkeit kämpfen. Die folgende Fürbitte galt den Neuinfizierten mit Covid 19, dass sie wieder gesund werden. Eine weitere Fürbitte galt den Menschen in unserer Pfarrei und Seelsorgeeinheit, die auf der Suche nach neuen Wegen sind, als Kirche bei den Menschen zu sein und für die Kirche in Deutschland auf dem synodalen Weg.
Gelungene musikalische Gestaltung
Mitglieder des katholischen Kirchenchores unter Leitung von Wolfram Dreher gaben mit ihrem Gesang der Feier eine gelungene musikalische Gestaltung. Das schöne Kirchenlied »Stimmt unserem Gott ein Loblied an« ist vielen Gemeindemitgliedern schon bekannt und wird immer wieder gerne gehört. Beim Credo wurde vom Kantor des Chores, Reinhard Gerber, der Solopart gefühlvoll vorgetragen. Er sang das Musikstück aus dem Gotteslob als Wechselgesang mit der Gemeinde. Am Ende des Gottesdienstes erklang das traditionelle Kirchenlied »Großer Gott wir loben dich« als großer gemeinsamer Schlusschor.
Organist Dieter Benson begleitete die Kirchenlieder und den Chor mit seiner Orgelmusik. Am Ende der Feier zeigte er mit der »Toccata in Seven« vom englischen Komponisten John Rutter wie imposant die Orgel in der Kirche klingen kann.
Am Ende der Feier bedankte sich Pfarrer Gerner bei den liturgischen Diensten, den Ordnern vom Gemeindeteam, den Ministranten und den Sängern des Chores. Der spontane Applaus der Besucher zeigte, dass die feierliche Gestaltung des Patroziniums trotz der Einschränkungen durch die Corona-Verordnung bei allen gut angekommen ist.
Danach trafen sich die Kirchenbesucher auf dem Kirchplatz und nahmen sich viel Zeit für Begegnung und Gespräch. Auch in Corona-Zeiten wurde das Patrozinium festlich und mit Freude und Dankbarkeit gefeiert.