Aufmerksame Passanten haben es schon gemerkt: Die Stadt macht sich gerade wieder sommerschick. Die Stadtgärtnerei schmückt Kübel und Beete mit dem Sommerflor. Doch nicht alles wird so sein wie immer. Es werden dieses Jahr in Abstimmung mit der Stadtverwaltung etwa zwei Drittel weniger Pflanzen ausgebracht. Es geht dabei um den verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen.
An den Zeller Ortseingängen leuchten weiterhin bunte Sommerblüten. Auch die Wägen vor Unterentersbach sind bereits bepflanzt. Der Eingangsbereich im brandneu angelegten Unterharmersbacher Kurpark erhält ebenfalls ein buntes Blumenkleid. Entlang der Hauptstraße künden wie jedes Jahr prächtige Kübelpflanzen vom Sommer. Simone Hug, Bettina Gießler und Ulrike Sigl kümmern sich mit fachkundiger Hand darum. Schweren Herzens bleiben im Städtle die Blumenkästen an den Brücken und die Beete im Stadtpark leer. In Unterentersbach muss man auf die Bepflanzung der Sandsteintröge verzichten und in Unterharmersbacher fällt der Sommer an der Schwarzwaldhalle dieses Jahr weniger bunt aus und auch die Geranien am Rathaus fallen weg.
Um den Blumenschmuck am Fürstenberger Hof hat sich der Freundeskreis selbst gekümmert. Kästen und Erde stellte der Bauhof, die Bepflanzung übernahmen die Ehrenamtlichen.
Hinter der Reduzierung stehen keine Kostengründe, ist Betriebshofleiter Matthias Fritsch wichtig zu sagen. »Als wir Mitte März über die Pflanzenbestellungen entscheiden mussten, war nicht absehbar, wie es mit Corona weitergeht,« erklärt er. Fällt Personal aus? Ändert sich die Kolonnenplanung? Kommt eine echte Ausgangssperre? All das war nicht bekannt. Wohl bekannt war aber ein anderer Faktor: der Aufwand für die Pflege. Allein die Beete im Stadtpark haben eine Fläche von rund 200 Quadratmetern. In heißen Sommern wie in den letzten Jahren müssen die Pflanzungen und Kästen an den unterschiedlichsten Orten drei Mal pro Woche gegossen werden – ein erheblicher Zeitaufwand. Deshalb traf man mit Vorsicht und Umsicht die Entscheidung, in diesem Jahr vor allem die selbst angezogenen Studentenblumen, Iresinen, Kübelpflanzen, die quasi schon fix und fertig in den eigenen Frühbeeten und Gewächshäusern standen, zu verwenden und nur wenig zugekauftes Material, damit harmonische Pflanzungen entstehen. Dass bisher zum Glück alle gesund geblieben sind und die Ausgangsbeschränkungen gelockert wurden, darüber freut sich Fritsch. Geplant ist jetzt, die bestehenden Grünanlagen optimal in Schuss zu halten und die gewonnene Zeit dafür zu nutzen, Dinge in Angriff zu nehmen, die in den letzten Jahren zu kurz gekommen sind. So sollen im Stadtpark zum Beispiel die Wege hergerichtet werden – ein Projekt, das schon viele Jahre geschoben wurde.
Fritsch hofft, dass im Herbst wieder so gepflanzt werden kann wie normalerweise.