»Ihr habt das ganz toll gemacht«, freute sich Lucia Krämer-Stöhr, die Zeller Zweigstellenleiterin der Musikschule Offenburg/ Ortenau am vergangenen Freitagnachmittag. Das Lob galt den 22 jungen Musikschülern für ihren mutigen Auftritt im Zeller Kultur- und Vereinszentrum ebenso wie dem Pädagogenteam.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
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Gewusst wie: Ungeachtet der Ausmaße des großen Saales im Kultur- und Vereinszentrum hatte die Zeller Zweigstelle der Musikschule Offenburg/ Ortenau es am vergangenen Freitag geschafft, für den Auftritt ihrer jungen Musikschüler eine fast schon heimelige Auftritts-Atmosphäre herzustellen. Indem man die Bühne im wahrsten Sinne des Wortes links liegen ließ.
Stattdessen war an der vorhangbestückten Längswand eine »Leseecke« mit Sessel und Stehlampe eingerichtet worden, eine Lichterkette tat ihr übriges, auf dem Boden davor lagen Sitzkissen. Auf denen machten es sich die Kleinsten der Aufführungsteilnehmer – die »Musikschulmäuse« – gemütlich, unter dem liebevoll-wachsamen Auge ihrer Betreuerin.
Direkt dahinter, in Halt gebender Nähe (weil mit Blickkontakt im Bedarfsfall), die im weiten Halbkreis angeordneten Stuhlreihen. Von weit über hundert Besuchern wurden sie gefüllt, von Eltern, Großeltern, Geschwistern und Freunden der auftretenden Musikschüler. »Bitte erst ganz zum Schluss applaudieren«, bat Barbara Schell in ihrer Begrüßungsansprache, »sonst dauert alles viel zu lange.«
Barbara Schell unterrichtet in der Musikschule Offenburg/ Ortenau »Klaviermäuse«-Gruppen sowie die Musikwerkstatt für Kinder und hatte die Idee zur Vertonung der »Schneeflockenballerina«. Denn sie kennt den Buchverleger Martin Schweizer aus Kirchzarten. Durch ihn bekam sie die von ihm gedruckte Schneeflockengeschichte des Autors Thomas Zipfel in die Hände: »Da dachte ich mir: Die Geschichte eignet sich gut, um dazu Musik zu machen.«
Sie selbst las die bebilderte Geschichte – für Kinder ab vier Jahren geschrieben – in kleinen Abschnitten vor, gleichzeitig waren auf einer Leinwand die dazugehörigen Illustrationen zu sehen. Mit passenden Musikstücken zeigten die Musikschüler – vom Kindergarten- bis zum Teenageralter – ihr Können. »Schneeflöckchen, weiß Röckchen«, eine alte englische Weise, ein Tango oder die »Liebe kleine Schwarzwaldmarie« waren unter anderem dabei, gespielt auf Geige, Querflöte oder Saxophon – solo, zu zweit oder zu dritt.
Natürlich durfte auch das Klavier nicht fehlen. Vier- und sechshändige Darbietungen als auch Soli waren an dem Instrument zu bewundern, ab und an setzte sich eine der Lehrerinnen zwecks musikalischer Begleitung der Zöglinge an die Tasten.
Die ganz Kleinen wiederum besangen die Akteure in der Geschichte: den Wind und Schneeflocken, die sie mit weißen Taschentüchern und sichtbarem Spaß an ihrem Tun darstellten. »Wir tanzen im Winde und tanzen ganz sacht/ zur Erde hernieder in schneeweißer Pracht.«
Geschichte von Sehnsucht und neidloser Freude
Besonders um eine ganz bestimmte Schneeflocke geht es in der Geschichte. Um eine, die davon träumt, eines Tages die beste Schneeflockentänzerin zu sein und in Pirouetten vom Himmel herabzuschweben.
Da sie aber nur im Hochschwarzwald tanzen will, muss sie viel Geduld haben. So lange hält sie sich mit den anderen Schneeflocken in ihrem Zuhause in den Wolken auf, dank des Windes treiben sie sich gemeinsam in der ganzen Welt herum.
Dann aber ist es so weit: Endlich herrscht am Wunschort Schneeflockenwetter, die Schneeflocken kommen auf dem Feldberg an und freuen sich zusammen mit der Schneeflockenballerina, wie auch diese nun ihr Wolkenhaus verlässt und ganz alleine in der Luft tanzt, dabei langsam der Erde entgegen schwebt und auf einem Baumstumpf landet. Bis zum Frühling bleiben die Schneeflocken auf dem Feldberg, zur Freude aller ski- und schlittenfahrenden Kinder.
Als das Publikum am Ende der Vorstellung schließlich klatschen durfte, tat es das ausgiebig und würdigte so die Leistung der Musikschüler als auch deren Mut, sich dem Publikum zu präsentieren. Der Applaus galt aber auch der Arbeit der Musikschulpädagogen. Dank des straffen und reibungslosen Ablaufs der Aufführung standen auch die Kleinsten diese hervorragend durch, zur Belohnung gab es für jeden eine kleine Nascherei.





