Am Donnerstagnachmittag lud das Seniorenheim St. Gallus die Bewohner ins Foyer zu einer Weihnachtsfeier.
Wie alljährlich stand die Krippenfeier im Mittelpunkt. Auch diesmal war es wieder gelungen ein »lebendes Jesuskind« zu finden. »Maria« trug es bei der Herbergsuche auf ihren Armen. Für Stefanie Fritsch war es bereits das 14. Mal, dass sie in die Rolle der Mutter Jesu schlüpfte. Und auch Daniel Mahler war zum 11. Mal als »Joseph« unterwegs.
Aufwendig gestaltete sich die Herbergssuche. Sie wurde auf traditionelle Weise gesungen, und zwar von Mitgliedern des Pflegepersonals. Helle Frauenstimmen baten um Unterkunft, dunkler Männergesang wiederholte die schroffe Abweisung. Schließlich wurde die verschlossene Tür umgedreht und es öffnete sich ein Stall mit einer Krippe. Eine einfache wie geniale Idee für den Kulissenwechsel! Nun kamen stramme »Hirtinnen« zum heiligen Ort.
Mangels Männer waren Frauen eingesprungen. Der Einzug der Kleinsten als Engel rührt die Herzen der Älteren besonders an.
Eingerahmt wurde das Spiel mit vertrauten Weihnachtsliedern, die von den Bewohnern gemeinsam gesungen wurden. Viele Lieder erinnerten die Älteren an ihre Kindheit und weckten Bilder der Vergangenheit. Thomas Dreher und Bärbel Neunzig teilten sich die Begleitung am Klavier. Am Schluss präsentierte Gaby Ernst den »Gallus-Chor«, der von den Heimbewohnern gebildet wird. Er begrüßt auch unterm Jahr mit liebgewordenen Liedern die Jahreszeiten, dann begleitet von Reinhard Gerber mit dem Akkordeon.
Heimleiter Schlosser dankte den Bewohnern, dass sie so zahlreich der Einladung zur Feier gefolgt waren. Dem Personal galt das Dankeschön für die Gestaltung und begeisterte Mitwirkung. Sein Dank galt auch Bürgermeister a. D. Hans-Martin Moll für sein Kommen.
Schlosser empfahl, an Weihnachten nicht zu hohe Erwartungen, sondern sich bescheidene Ziele zu setzen, wie z. B. einander zuzuhören. Jede und jeder bringt eine Lebenserfahrung mit, von der man gerne etwas weitergeben möchte. Aufmerksamkeit für einander gehört zu den wichtigsten Geschenken, die wir einander machen können.