Schon seit geraumer Zeit kommt die Tagespflege mit 15 Tagesgästen an ihre Grenzen. Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, soll nicht nur wie bisher das Erdgeschoss, sondern auch das Obergeschoss für Pflegeplätze genutzt werden. Der Trägerverein genehmigte für die nötige Baumaßnahme 1,3 Millionen Euro.
Vor 23 Jahren hat die Sozialstation ihr damaliges Zuhause im Untergeschoss des Kindergartens in der Franz-Disch-Straße verlassen und den sanierten »Engelbau« der ehemaligen »Oberen Fabrik« bezogen. Damit verbunden war die Erweiterung der Ambulanten Krankenpflege um eine Tagespflege mit anfänglich zehn Plätzen. Die mit den Jahren steigende Nachfrage machte eine Ausdehnung auf 15 Plätze notwendig. Derzeit kann nicht allen Wünschen nach einer Aufnahme entsprochen werden. Vorsitzender Herbert Vollmer hat daher den Vorschlag der Tagespflege-Leiterin, Marijke Heitzmann, nach einer Erhöhung der Pflegeplätze aufgegriffen.
Mit der Planung des Ausbaus wurde Architekt Dipl.-Ing. Rainer Lehmann, Zell-Unterharmersbach, beauftragt. Lehmann hatte bereits die frühere Sanierung des Gebäudes geplant und ist mit den besonderen Gegebenheiten des Baukörpers bestens vertraut. Die neuerlichen Veränderungen sind mit dem Denkmalamt, aber auch mit der Sozialbehörde abgestimmt.
Für die Erweiterung der Tagespflege wird nunmehr auch das erste Obergeschoss in Beschlag genommen. Die Schwestern der Ambulanten Krankenpflege, die bisher diese Etage nutzten, werden in das Dachgeschoss umziehen. Die dortigen Zimmer wurden bisher sporadisch von Beratern der Caritas genutzt, die sich eine neue Bleibe suchen werden.
Die obere Etage wird um einen Wintergarten und einen Balkon über dem Clubraum im Westen erweitert. Damit werden die Gäste im Obergeschoss annähernd dieselben Annehmlichkeiten genießen können, wie im Erdgeschoss. Der Balkon mit seinem Ausblick muss dabei freilich das Garten-Ambiente ersetzen. Bei der Belegung des Erdgeschosses soll den Rollstuhlfahrern der Vorzug eingeräumt werden. In beiden Geschossen sollen jeweils zehn Gäste Platz finden. Die derzeit beengten Verhältnisse im Erdgeschoss werden sich dann entspannen.
Um Barrierefreiheit auch für das Obergeschoss zu gewährleisten, wird ein Aufzug eingebaut. Die Planung wird fast unauffällig in das Gebäude integriert. Der Aufzug wird zudem in das zweite Obergeschoss verlängert. Die Schwestern der Ambulanten Krankenpflege, die bei ihren täglichen Hausbesuchen genug Treppen steigen müssen, werden gegen diese Erleichterung keine Einwendungen haben. Um das obere Ende der Aufzugstechnik zu kaschieren hat das Denkmalamt einer Erweiterung des Dachraums mit Gauben zugestimmt. Weil mit dieser Maßnahme die Barrierefreiheit in der Stadt gefördert wird, hat der Stadtrat für den Aufzug einen Zuschuss von 25 Prozent der Kosten, maximal jedoch 20.000 Euro, genehmigt.
Die kürzlich tagende Mitgliederversammlung der Sozialstation hat dem Vorhaben zugestimmt und die geschätzte Bausumme von 1,3 Millionen Euro genehmigt. Dem Gremium gehören Vertreter der katholischen Seelsorgeeinheit und der evangelischen Kirchengemeinde, ferner die Vertreter der caritativen Fördervereine an.
Der Antrag für eine Baugenehmigung ist bereits eingereicht. Da die heiklen Fragen wie Brandschutz und Denkmalschutz mit den zuständigen Stellen im Vorfeld besprochen wurden, dürfte die Genehmigung nicht lange auf sich warten lassen. Wenn es soweit ist, wird Architekt Rainer Lehmann aus Altersgründen die Ausschreibung der Arbeiten und die anschließende Bauleitung in die Hände von Architekt Dipl.-Ing. Christian Bruder, Zell-Unterharmersbach, legen. Der Vorsitzende Herbert Vollmer rechnet mit einem Baubeginn im Frühjahr kommenden Jahres.