Am Samstagabend lud die Stadtkapelle zum Sommerfest beim Kulturzentrum ein. Trotz unsicherer Witterung war der Platz pünktlich zum Konzertbeginn reichlich gefüllt. Begrüßt wurden die Gäste von den beiden Moderatoren Amelie Dreher und Adrian Schmider, die mit ihren Skizzen die Hintergründe der Kompositionen erläuterten.
Den Auftakt machen der Titel »African Symphony« von Van McCoy. Die unterschiedlichen Tierstimmen regen die musikalische Phantasie an. Gleichzeitigen fügen sich die Stimmen zu einem harmonischen Ganzen. Das Stichwort »Symphonie« darf auch für das folgende Repertoire gelten. Die modernen Rhythmen werden mit harmonischen Klängen versöhnt. Passend schließt sich das Stück »Rocky« von Peter M. Riese an, das aus dem gleichnamigen Film Melodien wie »Eye of the Tiger« aufgreift.
Damit bei dem großen Orchester nicht der Blick für den Einzelnen und sein Können ausbleibt, folgen zahlreiche solistische Beiträge, die jeweils vor der Bühne präsentiert werden. Den Anfang macht Benedikt Christ an der Posaune, der sehr einfühlsam, die Romanze einer Schülerin »Bilitis«, komponiert von Zdenek Gurský, interpretiert. In der Folge glänzt Jan Breig am Flügelhorn mit der Pop-Ballade »My Dream« von Peter Leitner.
Mit »Tribute to Dixie« von Gilbert Tinner wird der Zuhörer nach New Orleans und Chicago versetzt. Im Dialog mit dem Orchester setzt ein Quartett gekonnt die besonderen Akzente: Nico Armbruster mit der Klarinette, Max Totzke mit der Trompete, Birgit Maier am Saxophon und Georg Heitzmann an der Posaune. Zur Überraschung des Publikums wechselt das Quartett unter dem Stück den Standort und lockert so die Atmosphäre noch mehr auf.
Lucia Isenmann greift mit dem weichen Saxophonklang eine romantische Geschichte auf, bei der ein Mann seiner Geliebten gesteht, ihr keinen Schmuck kaufen, sondern »nur« seine ungeteilte Liebe schenken kann, so das Thema des Titels »I can’t give you anything« von »The Stylistics«. Danach bestätigt Robert Maier sein herausragendes musikalisches Talent am Flügelhorn mit der Filmmelodie »Children of Sanchez«. Die musikalische Antwort gibt ihm mit dem Saxophon beherzt der Jungmusiker Melvin Seith.
Foto: Dieter PetriEine Liebeserklärung in Noten gab Lucia Isenmann mit ihrem Saxophon zum Besten.
Foto: Dieter PetriNew Orleans auf dem Kanzleiplatz – Dixie wurde beim Sommerfest der Stadtkapelle auch gespielt.
Abgerundet wird das vergnügliche Konzert der Stadtkapelle mit »The Best of Nena«. Wer kennt nicht den Hit mit den 99 Luftballons! Die Aufforderung an das Publikum, den Nena Text ungeniert mitzusingen wird jedoch kaum hörbar aufgegriffen. Der gemeinsamen Begeisterung von Publikum und Orchester tut dies indessen keinen Abbruch. Petra Kühnpast vom Leitungsteam dankt dem Publikum für den starken Applaus, der nach Zugaben verlangt. Sie gratuliert den Jüngsten, die sich zum ersten Mal solistisch herausgewagten. Ihr besonderer Dank gilt dem Dirigenten Stefan Polap, der einmal mehr für ein schwung- und stimmungsvolles Programm gesorgt hat.





