Am heutigen Freitagvormittag wurde das Projekt Mitfahrbank offiziell an den Start gebracht. Bürgermeister, Ortsvorsteher und das Organisationsteam der Tourismusbüros kamen hierzu beim Mitfahrbänkle an der Nordracher Straße zusammen.
»Mitfahrbänke sind eine gute Idee, die wir schnell umgesetzt haben«, erklärte Bürgermeister Günter Pfundstein bei der Eröffnung. Die Anregung dazu kam aus dem Projekt Kleinstadtpioniere. »Wer auf der Bank sitzt, möchte mitgenommen werden«, machte Pfundstein deutlich. Dies sei besonders für ältere Bürger eine gute Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr.
Die Standorte sind mit der Straßenverkehrsbehörde abgestimmt und waren z.T. nicht leicht zu finden. Sie sollen übersichtlich und sicher sein und außerdem Platz bieten für eine ansprechende Umgebung rund um die Bank, führte Pfundstein weiter aus. Das Mitfahrbänkle in Richtung Ober-/Unterharmersbach steht an der Hauptstraße 102 (Stoff-Mode Siegesmund) und in Richtung Biberach im Bereich Hauptstraße 8 (150 Meter vor EDEKA-Bruder).
Gut sichtbare Standorte
Bürgermeister Richard Weith begrüßte ebenfalls das Projekt: »Die Standorte in Oberharmersbach sind so gewählt, dass die Leute gut sichtbar darauf sitzen können.« Er bedankte sich bei dem Projektteam für die Organisation und Ausführung. Die Mitfahrbänke in Oberharmersbach stehen in Richtung Unterharmersbach/Zell im Bereich Dorf 5 (Baugeschäft Pfundstein) und in Richtung Obertal im Bereich Dorf 44 (Pfarrzentrum).
Bürgermeister Carsten Erhardt sprach einen möglichen Zielkonflikt mit Kindern an: »Für Kinder ist die Mitfahrbank nicht geeignet. Sie darf nur von Personen ab 16 Jahren genutzt werden.« In Nordrach stehen die Mitfahrbänke in Richtung Zell an der Bushaltestelle Grafenberg, im Bereich gegenüber dem Pfarrhaus und an der Bushaltestelle Bind. In Richtung Nordrach-Kolonie stehen zwei Bänke im Bereich Bank/Bushaltestelle Rathaus und an der Bushaltestelle Bind.
Bürgermeisterin Daniela Paletta freute sich über das Projekt: »Mitfahrbänke sind eine super Idee.« Sie dankte Günter Pfundstein als Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft. Die Mitfahrbank in Biberach in Richtung Zell steht im Bereich Zeller Straße 1 und am Standort Prinzbach im Bereich Untertal 14 (Kreuzung Dörfle/Untertal).
Günter Pfundstein wies abschließend darauf hin, dass weitere Mitfahrbänke nach und von Unterentersbach installiert werden, sobald die Baumaßnahmen in diesem Bereich abgeschlossen sind.
Planungsteam setzte die Ideen um
Das Planungsteam besteht aus Maria Hättich (Stadtmarketing Zell), Jill Löffler (Tourist-Info Oberharmersbach), Barbara Kamm-Essig (Touristen-Info Nordrach) und Susanne Bruckner (Tourist-Info Biberach). Es wurden Mitfahrbänke entworfen, die sich an das Stadtdesign von Zell anlehnen: schlicht, klar in den Formen und auffällig in der maigrünen Farbe. Jeder, der unterwegs ist, kann diese Bank nutzen und signalisiert damit: »Ich möchte mitgenommen werden!« Richtungspfeile zeigen die Fahrtrichtung an, die eigens entworfenen Schilder zeigen, wie es geht.
Die Bevölkerung und Gäste sollen durch Flyer über das Gemeinschaftsprojekt informiert werden. Abhängig davon, wie die Mitfahrbänke angenommen werden, soll das System innerhalb der Orte weiter ausgebaut werden. »Für uns ist das Projekt eine Verbesserung der Infrastruktur sowohl für Einheimische als auch für Gäste. Es könnte in Zukunft auch Wanderern eine Möglichkeit bieten, Teilstrecken von Wanderwegen zu laufen und Teilstrecken mitgenommen zu werden«, erklärte Jill Löffler, Tourist-Info Oberharmersbach.
Anstelle von einigen „Mitfahrbänken“ sollte eher darüber nachgedacht werden die öffentlichen Verkehrsmittel moderner zum Einsatz zu bringen. Züge und Busse alle 20 bis 30 Minuten fahren zu lassen, und vor allem auch länger als 21.25 Uhr! Mit dem letzten Zug am Abend und dem ersten Zug am Morgen sind Frühdienst und Nachtdienst ohne Mitfahrten von Kollegen oft nicht erreichbar! Auch der Nahverkehr bis nach Offenburg könnte deutlich öfter als nur 1 mal am Tag „durchfahren“. Dies wäre besonders für Jugendliche eine enorme Bereicherung und eine hohe Entlastung der Eltern/ Familien! Flexibler, moderner, einfacher – was in Anbetracht der immer höheren Ticketpreise durchaus auch umsetzbar wäre! Das es geht zeigt ja schließlich die Fahrt die 1 mal am Tag statt finden kann.