Das Frühlingsfest des Handels- und Gewerbevereins hätte nicht unterschiedlicher sein können. Vor dem Regen entfaltet sie ein buntes Marktfest mit rekordverdächtig vielen Besuchern. Nach den Regenschauern, die mit Sturmböen über das Tal fegten, war auch die Zeller Innenstadt wie leergefegt.
Dabei hatte alles sehr gut begonnen und es waren auch vielfältige Aktionen vorbereitet. Allen voran hatte die Firma Ritter zu ihrer Frühjahrsausstellung eingeladen und die Landbevölkerung aus ganz Südbaden hatte sich auf den Weg gemacht, um sich in Zell über den neuesten Stand der Technik zu informieren. »Die Ausstellung am Josefstag und heute am Wochenende zuvor gibt es schon seit 50 Jahren«, stellte Geschäftsführer Clemens Ritter fest und erinnert sich: »Früher haben meine Eltern und wir Kinder noch selbst die Würstchen gegrillt.« Das professionelle Catering wird schon seit vielen Jahren von der Metzgerei Damm übernommen. Clemens Ritter und sein Team kümmern sich um die Beratung der vielen Kunden. »Die Nachfrage und die Geschäftslage sind gut«, zeigt sich Clemens Ritter zufrieden. Heute beschäftigt das Unternehmen 85 Mitarbeiter. Wichtig sei es auch, dass die Bevökerung aus dem Tal auf das Werksgelände komme und die Firma Ritter und ihr großes Leistungsspektrum kennenlerne. Die Kombination mit dem verkaufsoffenen Frühlingsfest des Handels- und Gewerbevereins sieht er nach wie vor als eine Bereicherung und eine gute Gemeinschaftsaktion.
Erfinder Andreas Hönigschmid in Zell
Ähnlich wie auf dem Werksgelände der Firma Ritter sah es zur Mittagszeit in der gesamten Stadt aus. Mehrere Tausend Besucher bevölkerten die autofreie Einkaufsmeile. Viele Aktionsstände sorgten für Marktatmosphäre. Gleich an mehreren Stellen unterhielten Musikanten die Sonntagsbummler. An den Verpflegungsständen gab es lange Warteschlangen.
Auch in den Geschäften herrschte viel Betrieb. Rund ums Leben Kopf hatte zum 10-jährigen Inhaberjubiläum eingeladen. Die »Dixie-Yellwo-Mellow-Fellows« ließen Inhaberin Petra Kühnpast mit gepflegten Dixieland- und Jazz-Melodien hochleben. Dicht umlagert war Erfinder und Entwickler Andreas Hönigschmid, der persönlich nach Zell gekommen war. Am Sonderstand bei Rund ums Leben Kopf präsentierte er den Geobender-Würfel und faszinierte damit vor allem die jugendlichen Besucher. Bei der Spielwarenmesse war seine Erfindung eine der meistbeachteten Neuheiten. »Zahlen im Raum ergeben Geometrie«, erläuterte Andreas Hönigschmid seine geniale Erfindung. Aus einem einfachen Würfel, der an zwei Ecken zu öffnen ist, über 12 Pyramiden, 12 Gelenke und 36 Magnete verfügt, lassen sich 72 Transformationen erstellen. In Kombination von zwei bis unendlich vielen Würfeln können hochkomplexe, schöne dreidimensionale Kunstobjekte geformt werden. Die Faszination der Zauberwürfel war am Sonderstand sofort zu verspüren.
Gelungene Neueröffnung
Beste Stimmung herrschte auch in der »Schmuckoase Zell«. Inhaberin Julia Steinke und ihr Team konnten sich am Eröffnungstag über einen Besucheransturm freuen.
Der Einkaufsstadt Zell bleibt dank ihrem Engagement eine attraktive Schmuck- und Uhrenadresse erhalten.
»Zur Mittagszeit gab es in der Stadt kaum ein Durchkommen«, freute sich HGV-Vorsitzender Paul Lehmann, der gemeinsam mit seiner Familie durch die Stadt bummelte und sich von einem gelungenen Aktionstag überzeugen konnte.
Dennoch sorgten höhere Mächte dafür, dass der Festbetrieb frühzeitig fast ganz zum Erliegen kam. Kurz nach 14 Uhr fegte ein Wintergewitter mit Regenschauern und Sturmböen über das Tal. Einige der Stände wurden umgeworfen und gingen sogar zu Bruch. Auch das Kinderkarussell musste abgebaut werden. Zwar beruhigte sich das Wetter später wieder, das Frühlingsfest konnte seinem Namen aber dennoch keine Ehre mehr machen. Lediglich in den Cafés und Restaurants der Stadt und in den Geschäften setzte sich der Einkaufssonntag noch fort. Die Stände auf der Straße waren abgebaut. Erst beim Zeller Maifest am 19. Mai 2019 wird die Innenstadt wieder zur großen Festmeile werden.











