Am Donnerstagabend konnte Bürgermeister Günter Pfundstein 20 interessierte Bürger im Rathaussaal begrüßen. Vor allem Erzieherinnen der Kindergärten und Eltern waren gekommen. Wilfried Trapp vom Planungsbüro informierte, wie die Plätze für die Kinder attraktiver gestaltet werden können.
Ziel des Abends war die Beteiligung der Bürger an der Erstellung des Spielplatzkonzepts. »Sie können sich heute Abend einbringen und ihre Wünsche äußern«, erklärte Günter Pfundstein in seiner Begrüßung. Es gibt 15 öffentliche Spielplätze und acht Plätze bei Kindergärten und Schulen, die der Betriebshof in Zell, Unterharmersbach und Unterentersbach zu pflegen hat. »Die Stadt hat 100.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Diese Summe ist verfügbar«, erklärte Pfundstein. Priorität hat der Spielplatz der neuen Kleinkindgruppe in Unterentersbach, der neu angelegt werden muss.
Der Redner des Abends, Wilfried Trapp vom Planungsbüro für Spielraumgestaltung aus Kappelrodeck, hat alle Spielplätze gemeinsam mit Vertretern des Betriebshof besichtigt und bewertet. Bei den Plätzen an Kindergärten und Schulen hat er auch mit den Erzieherinnen und Lehrern gesprochen.
Es gibt 13.000 Quadratmeter Spielfläche auf 15 Plätzen. »Damit sind die Bürger sehr gut versorgt«, sagte Trapp. Es fehlen allerdings Spielgeräte, die zum Klettern und Bewegen allgemein anregen, bemängelte er. Das sind etwa Seil- und Netzklettergeräte, bodenebene Trampoline oder Spaßgeräte unter anderem für den Gleichgewichtssinn. Sein Konzept sieht vor, vier jetzt schon sehr große Spielplätze als »Hotspots« auszustatten. Das sind die Plätze im Stadtpark Zell, im Kurpark Unterharmersbach und am Adlerteich Unterharmersbach und die Gehrmatt. Zukünftig sollen neue Spielgeräte nach dem Aspekt ausgewählt werden, dass sich die Plätze voneinander unterscheiden. »Ein Spielplatz soll ›besonders‹ sein», betonte Trapp. Die kleineren und weniger gut frequentierten Spielplätze sollen zurückgebaut oder umgestaltet werden. »Die Mobilität von Eltern ist groß. Sie fahren zu besonderen Spielplätzen«, weiß Trapp. Zum Gehrmattspielplatz erklärte er, dass dieser durch seine Lage am Wald nicht besonders ausgebaut werden sollte, da der Wald selber genügend Spielmöglichkeiten bietet. »Erlauben Sie den Kindern dort, im Wald zu spielen. Mehr brauchen sie nicht.« Trapp zeigte Bilder von gelungenen Spielplatzgestaltungen und erklärte, warum diese für Kinder attraktiv sind.
Nach seinem Vortrag wurden die Bürger aufgefordert, ihre Meinung zu sagen. Zunächst wurde Kritik geäußert, das in den letzten Jahren so wenig in die Plätze investiert wurde. »Es gibt einen Investitionsstau, ja – aber das ist überall so, in jeder Kommune«, antwortete Trapp. Kritisiert wurde besonders der Spielplatz beim Kindergarten Sternschnuppe, bei dem einige Geräte abgebaut wurden, die nicht mehr den Sicherheitsvorschriften entsprachen. Bürgermeister Pfundstein antwortete, dass – sobald das Spielplatzkonzept vorliegt – neue Geräte gekauft und bis Mai/Juni aufgestellt werden. Weiterhin wurde Kritik an der Ausstattung des Spielplatzes amBildungszentrum geäußert. Hier entgegnete Trapp, dass die Schulleitungen selber verantwortlich sind, Spielgeräte bei der Gemeinde einzufordern. Dabei hilft die Schulstiftung Baden-Württemberg mit einer Förderung von 50 Prozent. Außerdem habe jede Schule ein eigenes Budget, über das sie selber entscheidet.
Anregungen kamen von Bürgern, Spielgeräte mit dem Element Wasser anzuschaffen und bei den Plätzen Fahrradständer aufzustellen. Der Leiter des Betriebshofs, Matthias Fritsch, stellte ausführlich die Pflege der Spielplätze durch den Betriebshof dar. »Die Spielplätze haben bei uns Priorität und bedeuten viel Arbeitsaufwand. Im Sommer wird jeder Platz wöchentlich kontrolliert.« Die Mitarbeiter reparieren die oft sehr alten Spielgeräte mit viel handwerklichem Geschick und großem Zeitaufwand, betonte Fritsch. Alle Plätze seien bis zum 15. April auf Vordermann gebracht worden und bespielbar.
Abschließend wandte sich Bürgermeister Günter Pfundstein an die Bürger: »Das Planungsbüro wird uns nächste Woche ihr Spielplatzkonzept übermitteln. Dann werden wir die dringendsten Maßnahmen bis Ende Juni ausführen.« Das Konzept ist auf 10 bis 15 Jahre ausgelegt. Einige Plätze müssen warten, wir können nur nach und nach die Spielplätze attraktiver gestalten, erklärte Pfundstein. Das Konzept wird auf der Internetseite www.zell.de bereitgestellt. Wünsche und Anregungen können an
Betriebshofleiter Matthias Fritsch mit einer E-Mail an die Adresse fritsch@zell.de übermittelt werden