Das Bildungszentrum »Ritter von Buß« und das SBBZ Lernen Zell a. H. (ehemals Förderschule) haben mit der Winkelwaldklinik Nordrach einen neuen Bildungspartner für die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf das Berufsleben gewonnen. Mit ihrer Unterschrift besiegelten Rektorin Anne-Catrin Medel, Sonderschulrektor Horst Koller und Klinik-Geschäftsleiterin Bettina Lehmann-Isenmann am Dienstag die Vereinbarungen über eine zukünftige enge Kooperation.
Im Vordergrund der Partnerschaft steht das praktische Handeln. Die Schülerinnen und Schüler sollen die tägliche Arbeit in einer Klinik erfahren. Sie lernen Berufe kennen, die sie später vielleicht selbst ergreifen. Für die Winkelwaldklinik ergibt sich die Möglichkeit, die Jugendlichen für eine Ausbildung zu gewinnen.
Hierfür bietet das neue Fach AES (Alltagskultur/Ernährung/Soziales) in der Realschule mit dem Schwerpunkt »Prävention und Gesundheitsförderung« den Anknüpfungspunkt. Auch in der Werkrealschule sind mit dem Thema »Pflege und Soziales« Unterrichtsinhalte verbunden, die in der Nordracher Pflegeeinrichtung vertieft werden können. Die Berufswegeplanung, die in beiden Schularten ab Klasse 5 in verschiedenen Fächern die Berufs- und Arbeitswelt einbezieht, profitiert von der Kooperation ebenso wie die in Klasse 8 (WRS) und Klasse 9 (RS) vorgeschriebenen berufsorientierten Praktika. »Diese Form der praktischen Berufsorientierung unterscheidet uns in ihrem Umfang positiv von den Gymnasien«, betonte Schulleiterin Medel.
Konkrete Vorhaben benannt
Die in den vergangenen Jahren abgeschlossenen Bildungspartnerschaften mit insgesamt zwölf Betrieben in der Raumschaft konzentrierten sich auf die Holz-, Metall- und Kunststoffverarbeitung. Mit einer Einrichtung wie der Winkelwaldklinik kann nunmehr das Interesse an Aufgaben und Tätigkeiten im Bereich Sozialwesen und Verwaltung geweckt und gefördert werden.
Dass der Vertrag dafür klare Anweisungen gebe und konkrete Vorhaben benenne, hob Horst Koller positiv hervor. Er begrüße, dass Projekte mit den Schülerinnen und Schülern des SBBZ individuell vereinbart werden können.
Im Vertrag sind neben der herkömmlichen Betriebsbesichtigung oder Arbeitsplatzerkundung weitere Aktionsformen beschrieben: Einzelne Schüler holen Informationen zur Vertiefung eines spezifischen Unterrichtsinhalts ein. Oder Mitarbeiter der Klinik berichten in einer Unterrichtsstunde über ihren Ausbildungsweg und die Anforderungen an ihrem Arbeitsplatz. Ebenso kann zusammen mit der Ernährungsberaterin der Klinik eine Unterrichtseinheit konzipiert und durchgeführt werden. Ob Einzelaktion, Praktikum oder Projekt, es soll den Schülern bewusst werden, wie mit Menschen in besonderen Lebenssituationen, zum Beispiel mit Kranken oder Pflegebedürftigen, umzugehen ist.
Auch Geschäftsleiterin Lehmann-Isenmann sieht darin eine wichtige Aufgabe und betonte die Vorteile für beide Partner. Die Schule allein kann keine optimale Vorbereitung auf das spätere Berufsleben leisten. Dafür braucht es Fachleute. Zugleich erhöhen sich durch die Schülerbegleitung die Chancen für eine gute Ausbildung. Die Winkelwaldklinik bietet pro Jahr sechs Ausbildungsplätze, etwa für Altenpflegefachkräfte oder Altenpflegehelfer.





