Das Fest Maria Himmelfahrt ist in der Wallfahrtskirche ein großer Wallfahrtstag. Außerdem feiern die Kapuziner am 15. August das Patrozinium der Wallfahrtskirche. Am Vorabend zu diesem Festtag kamen viele Gläubige ab 20.30 Uhr zu der Andacht mit Predigt, Lichterprozession und Kräuterweihe.
Viele Kirchenbesucher brachten nach der schönen Tradition eigene Kräuterbüschel mit. Pater Pius leitete die Vorabendfeier und sprach ein Segensgebet über die Büschel. »Durch die Heilkräuter und Blumen werden den Menschen Gesundheit und Freude geschenkt«, sagte Pater Pius. Er ging durch die ganze Kirche und segnete die Kräuterbüschel mit Weihwasser.
Ebenfalls eine schöne Tradition ist die Übergabe einer Votivkerze von der katholischen Kirchengemeinde an die Wallfahrtskirche. Brigitte Metzler und Cäcilia Schnaiter vom Zeller Gemeindeteam übergaben die Kerze an Bruder Markus. Die Kerze trägt die Aufschrift: »Maria Mutter der Kirche«. Bruder Markus entzündete die Kerze und stellte sie auf den Altar: »Wir entzünden die Kerze, damit sie brennt zur Ehre der Mutter Gottes«, erklärte er dabei. Pater Pius stellte in seiner Predigt die philosophische Frage, wie ein Leben gelingen kann. Die Christen glauben, dass das Leben der Gottesmutter ganz geglückt ist. Aber es sind nicht die gewohnten Maßstäbe, die dazu geführt haben. Nicht Macht, Reichtum oder Karriere waren ihr wichtig. Sie stellte sich nicht selbst in den Vordergrund, sondern vertraute sich der Führung Gottes an, führte Pater Pius aus. Leben gelingt, wenn wir uns selber als Person annehmen und unser Leben annehmen, so wie es geworden ist. Auch andere Menschen soll ein Christ annehmen, selbst wenn es schwer fällt. »Unser Leben gelingt, wenn wir es annehmen, unsere Aufgabe im Leben annehmen und auch den Mitmenschen so annehmen, wie er ist«, betonte Pius. Außerdem hat Maria geglaubt, dass Gott die Menschen liebt. Wer das glauben kann, werde im Leben besser mit Leid und Enttäuschungen fertig, erklärte Pius. Abschließend sagte Pater Pius, dass an Maria sichtbar werde, was Gott mit den Menschen vorhat: die Aufnahme in den Himmel. Daran dürften die Christen glauben und hoffen.
Zur Lichterprozession durch die Straßen um die Wallfahrtskirche lud er die Wallfahrer ein. Sie erhielten das Licht von der Osterkerze für ihre eigenen Kerzen und gingen damit in die Dämmerung. Nach der Klosterbrücke führte der Weg über die Hauptstraße zur Kapellenstraße wieder in die Kirche zurück. Die Musikkapelle Unterharmersbach unter Leitung von Patrick Friedmann spielte die schönen Marienlieder. Bruder Pirmin übernahm die Aufgabe des Vorsängers. Hell leuchteten die Kerzen der Pilger in der Dunkelheit. Das THW hatte den Verkehr abgeriegelt.
Zurück in der Kirche erhielten die Pilger den eucharistischen Segen.