Im Rahmen sozialer Projekte engagieren sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse Haslach-Zell schon seit einigen Jahren. Die Sammelaktion für den Verein »Herzenspakete – Komplettausstattung für Kinder in Not e. V« ist ein weiteres Glied in der mittlerweile erfreulich langen Kette der gesellschaftlichen Arbeit.
Seit über 10 Jahren werden regelmäßig solche Projekte durchgeführt, zwischenzeitlich sind so über 25 Einsätze zusammengekommen.
Die Projekte werden von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Sparkasse Haslach-Zell freiwillig während der Freizeit und ehrenamtlich durchgeführt. Es handelt sich also nicht um eine offizielle Aktion der Institution Sparkasse. »Wir als Gruppe der Mitarbeiter wollen gemeinsam etwas Gutes tun«, sagt Charlotte Kunner. »Jeder Kollege, jede Kollegin kann mitmachen; es gibt keine Abteilungsgrenzen und Hierarchiestufen. Dies ist immer wieder eine interessante Erfahrung und stärkt auch das Miteinander.« So arbeiten Kollegen zusammen, die normalerweise nur wenig miteinander zu tun haben. Solche mit denen man häufiger zu tun hat, lernt man von einer anderen Seite kennen und gerade bei Aktionen, bei denen richtig mitangepackt wird, kann es sein, dass der Abteilungsleiter den Besen schwingt oder ein Bereichsleiter Rasen mäht und einen Zaun streicht.
Ideen für weitere Projekte werden ständig gesammelt und jeder ist eingeladen, Vorschläge einzureichen.
Einmal im Jahr wählt dann ein kleines Auswahlgremium die Vorschläge aus, die umgesetzt werden sollen. Dabei behält es im Blick, dass sowohl bezüglich des gewählten Ortes als auch der Aktion die Hilfe möglichst breit gestreut wird.
Über die Unterstützung der Sparkassen-Mitarbeiter durfte sich schon das Tierheim in Hausach freuen, der Schwarzwaldverein und der historischer Verein in Nordrach. Es wurden Sachspenden gesammelt, Instandhaltungs- und Reinigungsaktionen durchgeführt und soziale Einrichtungen besucht, nicht zuletzt mit dem Ziel, dass sich möglichst viele Kolleginnen und Kollegen einbringen können.
Überwältigende Spendenbereitschaft
Dieses Jahr wurde unter anderem Charlotte Kunners Vorschlag einer Sammelaktion für den Verein »Herzenspakete Komplettausstattung für Kinder in Not e. V.«, der rumänische Kinder unterstützt, ausgewählt. Viele Dinge für Kinder sind viel zu schade zum Wegwerfen, aber der Verkauf über ebay oder Secondhand- und Kinderflohmärkte ist aufwändig oder es wird meist trotz geringer Preise noch gefeilscht und manches lässt sich gebraucht auch gar nicht mehr verkaufen.
Charlotte Kunner hat eine Projekt-Info an die Mitarbeiter vorbereitet und Elke Baumann aus Unterentersbach sowie Elisabeth Reinhardt, welche maßgeblich an der Arbeit des Vereins beteiligt ist und auch direkt vor Ort in Rumänien lebt, zugeschickt und gleich einen Termin für die Spendenübergabe vereinbart. Der musste sich danach richten, wann Elisabeth Reinhardt in Deutschland ist. »Ziemlich schnell kamen die ersten Reaktionen und bald habe ich gemerkt, dass einiges zusammenkommt, so dass ich das alleine nicht schaffe. Die Hausmeister und Kurierfahrer haben mich im Rahmen der Fahrten zwischen Haslach und Zell mit dem Transport prima unterstützt«, freut sich Kunner über den Erfolg der Aktion.
Wahrscheinlich waren auch Fotos aus Rumänien, die Elisabeth Reinhardt geschickt hatte, nicht ganz unbeteiligt an der großen Hilfsbereitschaft – Bilder die betroffen machen. »Die deutschen Kinder haben daraufhin freiwillig selbst gerne was von ihren Dingen und Spielsachen gespendet«, erzählt die Initiatorin weiter.
»Ein Gefühl wie Weihnachten«
Beim gemeinsamen Sortieren der Sachspenden habe die Helfer gelegentlich ein Gefühl von Geburtstag oder Weihnachten überkommen, ist weiter zu erfahren. Die Spenden wurden an mehreren Abenden nach Artikel und Größen sortiert: Kinderkleidung nach Größen, Schuhe paarweise, zehn Schultaschen, viele Rucksäcke, Schulmaterial wie Blöcke und Stifte, Schulmäppchen, Spiele
für Drinnen und Draußen, Bälle, Springseile, rund 200 Kuscheltiere, Hygieneartikel wie Zahncreme, Zahnbürsten, Seife, Duschgel, Handtücher, Bettwäsche und vieles mehr kam zusammen und wurde verpackt. Neben den zahlreichen Kartons konnten sogar drei große Fahrräder, sechs Kinderräder/Roller, sechs Bobby-Cars und mehrere Paar Inline-Skates nach Rumänien geschickt werden.
Letzte Woche fand dann die Spendenübergabe an Elisabeth Reinhard und Elke Baumann vom Verein »Herzenspakete Komplettausstattungen für Kinder in Not e. V.« statt. Dabei hat Reinhardt eindrucksvoll und ergreifend von der Arbeit des Vereins und der Nöte der Menschen in Rumänien erzählt.
Nicht genug zum Essen
Der Verein unterstützt in erster Linie jüngere Kinder und deren Familien. Ein wichtiges Ziel ist die Grundversorgung mit Lebensmitteln, zum Beispiel durch die Verteilung von Kartoffeln. Ein Arbeiter verdient in Rumänien rund 300 Euro im Monat, aber Lebensmittel sind ähnlich teuer wie in Deutschland, so dass eine Versorgung gerade bei kinderreichen Familien, die keinen eigenen Garten haben, kaum möglich ist. Hinzu kommt eine hohe Arbeitslosenquote. Viele wollen zwar arbeiten, finden aber keine Stelle. Rund 500 Kinder werden im Kombinat des Vereins betreut und mit Nahrung versorgt. Darüber hinaus versucht der Verein Arbeitsplätze zu schaffen, etwa durch Kochen für die Kinder, Kinderbetreuung, in der Wäscherei oder den Transport der Hilfsgüter. Wichtig ist auch, den Kindern eine Zukunft zu ermöglichen und sie zur Schule schicken zu können. Dafür ist eine Ausstattung mit Schulranzen und Schulsachen sowie Kleidung – insbesondere für den Winter – wichtig. Traurig, aber wahr: Manche Kinder können nicht zur Schule, weil ihnen schlichtweg die Winterschuhe fehlen. Insbesondere Winterbekleidung wird daher dringend vom Verein gesucht.
Neben den Sachspenden gingen auch noch Geldspenden der Mitarbeiter auf das Vereinskonto ein. Dieses Geld wird laut Frau Reinhardt insbesondere für die Beschaffung von Grundnahrungsmitteln oder den Transport der Hilfsgüter dringend benötigt.
»Aktionen wie diese zeigen, dass eine kleine Idee eine große Wirkung haben kann und gemeinsam viel zu schaffen ist, was einer allein nicht schaffen kann«, resümiert Charlotte Kunner. »Es würde uns freuen, wenn viele die Idee der sozialen Projekte in der Gemeinschaft übernehmen würden – seien es Vereine, andere Unternehmen oder sonstige Gruppierungen, da wir der Meinung sind, dass es hierbei nie ein zu viel, sondern nur ein zu wenig gibt und jeder – diejenigen, denen geholfen wird, aber auch diejenigen, die helfen – dabei gewinnen. Getreu dem Spruch »Glück kann man nicht kaufen, aber spenden« hoffen wir, dass wir zu etwas Glück beitragen konnten.«
Wer sich für die Arbeit des Vereins »Herzenspakete Komplettausstattung für Kinder in Not« interessiert, kann sich gerne an Elisabeth Reinhardt wenden (Telefon 0157/76026210).