Der Joy&FunChorus singt am 1. Juli in Hofstetten zugunsten eines Projektes der Grundschule gegen sexuelle Gewalt.
Schulleiter Gunther Merz und Dirigent Wolfram Dreher beantworten vorab Fragen rund um das Grundschulprojekt »Und ich sag’s!«
Herr Dreher, wie kommen Sie denn auf die Idee, gerade in Hofstetten zu singen?
Wolfram Dreher: Man singt gerne, wo man Freunde hat, in diesem Fall ist das Angelika Spitzmüller, die den
Kontakt hergestellt hat und dort im Gemeindeteam engagiert ist.
Und wieso ein Benefizkonzert?
Dreher: Ein Benefizkonzert ist ein Gewinn für alle. Die Schule kann ihr Projekt finanzieren, das Publikum bekommt einen schönen Musikabend und der Chor wird auch in Hofstetten bekannt und gewinnt vielleicht ein paar Fans dazu.
Herr Merz, was halten Sie von der Aktion?
Gunther Merz : Wir freuen uns riesig darüber und sind sehr dankbar. Dass wir durch ein Benefizkonzert in unserer schulischen Arbeit unterstützt werden, so etwas gab es in der Vergangenheit noch nie und ist für uns ein einmaliges Erlebnis. Wir freuen uns sehr auf den 1. Juli und ich bin sehr zuversichtlich, dass viele Besucher zu diesem musikalischen Ereignis mit dem Joy&FunChorus in die Hofstetter Kirche kommen.
Wollen Sie Ihr Projekt mal vorstellen?
Merz: Gerne. Den meisten Leuten ist »Aufschrei!« inzwischen ein Begriff, der Verein gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Erwachsenen e.V. in Offenburg. Seit 6 Jahren arbeiten wir mit dem Verein in der Prävention zusammen. Sobald im 4. Schuljahr die Aufklärung der Schülerinnen und Schüler abgeschlossen ist, nehmen diese Kinder am Präventionsprojekt »Und ich sag’s« teil. Dabei ist uns wichtig, die Kinder im Bereich der Wahrnehmung ihrer Körperlichkeit und Gefühle zu stärken und selbstbewusst zu machen. Zwei markante Zielsetzungen sind, dass die Kinder lernen, im Bereich ihrer Gefühlswelt den Mut aufzubringen »Nein« zu sagen, wenn es notwendig ist und ihnen bei Verletzung ihrer Gefühle Wege zur Hilfe zu zeigen. Diese Kooperation mit »Aufschrei!« ist ein fester Bestandteil der Aktivitäten und Projekte im Jahreskreis. Da wir diese Zusammenarbeit ausschließlich über Schulaktivitäten und Spenden, also nicht über das normale Schulbudget finanzieren, war die Idee eines Benefizkonzerts eine frohe Botschaft an die Schule.
Noch ein paar Worte zum Chor und Ihrem Programm, Herr Dreher.
Dreher: Der Chor ist in Zell ja bestens bekannt und hat, was uns sehr freut, ein treues Publikum. Wir singen seit 1993 zusammen, seither hat sich viel verändert. Wir haben als kleines Gospelchörle angefangen und haben uns mit den Jahren erheblich weiterentwickelt. Unser Schwerpunkt ist nach wie vor der A-cappella-Gesang, manche Stücke werden auch instrumental begleitet. Für das Konzert am 1. Juli konnten wir Inessa Schwidder am Klavier aus Gutach gewinnen. Allerdings haben wir unser Repertoire erheblich ausgebaut. Ich bin ein neugieriger Mensch und zum Glück macht der Chor meistens mit, wenn ich wieder etwas Neues ausprobieren will. Die Chorliteratur ist ja so reich und der Chor ist organisch in anspruchsvollere Literatur hineingewachsen. Zugleich haben sich auch immer wieder neue Sänger und Sängerinnen für unseren Chor begeistern lassen. Wir können uns inzwischen in jedem Genre bewegen und singen genauso gerne Renaissance-Musik oder romantische Lieder von Brahms oder Reger, Werke von Gershwin oder internationale Volkslieder, auch Lieder der Beatles oder von Queen, andererseits auch viel von zeitgenössischen Komponisten wie Duke Ellington, John Rutter oder William Dawson. Nach wie vor pflegen wir Gospels und Spirituals. Auch Stücke mit außergewöhnlichen Rhythmen und Harmonien gehen wir an – das ist dann die Musik, die mich reizt. Ich bin sicher, auch den Kindern in Hofstetten wird unser Programm gefallen.
Das Konzert des Joy&FunChorus findet am Sonntag, 1. Juli, um 18 Uhr in der Hofstetter Kirche statt. Der Eintritt frei, um Spenden am Ausgang wird gebeten.